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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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mit!«, rief Dunker ihm nach.
    Eher blaue Bohnen, dachte Jef und schloss die Tür hinter sich. Lautlos stieg er die Treppe nach oben und blieb vor Rechmanns Tür stehen. Mit zitternden Fingern zog er den Schlüssel hervor und steckte ihn ins Schloss.
    Als er es nicht gleich aufbrachte, überkam ihn Panik. Er wollte schon davonlaufen, beherrschte sich aber und versuchte es erneut. Diesmal drehte sich der Schlüssel anstandslos. Die Tür schwang auf, und er konnte eintreten. Sofort sperrte er hinter sich zu, lehnte sich gegen das Türblatt und atmete erst einmal durch. Er riss sich jedoch sofort wieder zusammen und suchte nach den Waffen der beiden Deutschen. Rechmann hatte diese an sich genommen, sie aber nicht bei sich gehabt, als er mit dem Bombentransporter losgefahren war.
    Schließlich fand er das Gesuchte im Schreibtisch, der sich mit dem zweiten Schlüssel öffnen ließ. Dort hatte Rechmann nicht nur die MP, die beiden Pistolen und die Dienstausweise, sondern auch alles andere deponiert, das die Deutschen bei sich gehabt hatten. Jef steckte die Ausrüstung in einen großen Plastikbeutel, um den Anschein zu erwecken, als habe er etwas aus dem Lagerraum geholt, und verließ das Zimmer.
    Beim Hinabsteigen klopfte sein Herz wie ein Schmiedehammer. Auf dem Flur vor dem Besprechungsraum war niemand zu sehen, lediglich Dunkers Stimme schallte durch die Tür. Anscheinend verlor dieser gerade beim Skat, denn er bellte wie ein gereizter Hund.
    Auf seinem weiteren Weg legte sich Jef zurecht, was er den beiden Männern erzählen wollte, die die Gefangenen bewachten. Er würde behaupten, Dunker habe ihn geschickt, die beiden
Deutschen zu versorgen. Dann musste er eine der Pistolen ziehen und die Leute damit erschießen. Bei dem Gedanken krampfte sich sein Magen zusammen. Er hatte nicht einmal nachgesehen, wie die Waffen zu entsichern waren. Mit feuchten Händen packte er eine der Pistolen und zog sie aus der Tasche. Es war eine elegant wirkende, schwarz-silberne Pistole. Obwohl er diesen Typ nicht kannte, fand er den Sicherungshebel und schob ihn nach vorne.

SECHSUNDZWANZIG
    D as Treppenhaus im Keller war leer! Jef konnte sein Glück nicht fassen und musste im nächsten Moment über sich lachen, dass er nicht selbst darauf gekommen war. Immerhin hatte Dunker zwölf Mann zur Geländewache eingeteilt, und mit den restlichen drei spielte er Karten.
    »Jef, du solltest mal wieder Kopfrechnen üben«, sagte er zu sich und öffnete die Tür. Die beiden Gefangenen saßen gegen die Rückwand des Kellers gelehnt und sahen ihm missmutig entgegen.
    Als jedoch keiner der Freischärler hinter Jef zu sehen war, warf Torsten Henriette einen kurzen Blick zu. »Glauben Sie, was ich glaube?«
    »Wie sagten Sie so schön: Wir werden nicht fürs Glauben bezahlt, sondern fürs Wissen.« Henriette verzog angespannt das Gesicht und sah abwartend zu, wie Jef auf sie zutrat.
    »Hallo«, sagte er ein wenig schwächlich.
    Torsten sah seine Pistole in Jefs rechter Hand und einen Plastikbeutel in der anderen. Obwohl er den Flamen mit Leichtigkeit hätte überwältigen können, wartete er ab.
    »Ich glaube, die gehört Ihnen!« Mit diesen Worten reichte Jef die Sphinx AT2000 an Torsten weiter.

    Dieser nahm sie entgegen und richtete sie auf Jef. »Sorry, aber ich bin nun einmal misstrauisch. Weshalb wollen Sie uns helfen?«
    »Wegen Sedersen! Der will ganz Belgien in einen Bürgerkrieg stürzen. Jetzt ist er mit seinen Leuten losgezogen, um den königlichen Palast zu stürmen. Sein Stellvertreter Rechmann will sogar die gesamte Trauergemeinde bei Gaston von Houdebrincks Beerdigung in die Luft jagen. Sie müssen die Kerle aufhalten!«
    Torsten schüttelte unfroh lächelnd den Kopf. »Danke für das Vertrauen, aber Superman wohnt eine Straße weiter!«
    »Sparen Sie sich Ihre müden Scherze für zu Hause auf«, fauchte Henriette ihn an. »Dieser Mann hat recht! Wir müssen diesen Verrückten stoppen.«
    »Ich warte auf Vorschläge.« Torsten nahm Jef den Beutel ab und holte seine MP5 heraus. Er lud sie durch und sicherte sie. »Als Erstes müssen wir von hier verschwinden. Wie viele Kerle stehen draußen Wache?«
    »Keiner. Sedersen hat die meisten mitgenommen und nur fünfzehn Mann unter Dunkers Kommando zurückgelassen.«
    »Auch fünfzehn Leute sind ein wenig viel, um sich durch sie hindurchzuschießen. Gibt es vielleicht einen Weg hinaus, ohne dass wir uns mit den Kerlen herumschlagen müssen?«
    Jef schüttelte den Kopf. »Das Haupttor wird bewacht,

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