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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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geschafft?«, fragte Torsten spöttisch.
    »Ihre Höchstgeschwindigkeit steht bei genau 333 Stundenkilometer. Zu ihrer Zeit war sie ein Blitz, zumindest für eine Militärmaschine. Zivile Flugzeuge sind damals bereits doppelt so schnell geflogen. Aber es war für ein Kampfflugzeug wichtiger, beweglich zu sein, um das Maschinengewehr einsetzen zu können. Heutzutage drückt man nur noch auf einen Knopf, und dann knallt es Dutzende von Kilometern entfernt.«
    Torsten musste lachen. »Wenn ich Sie so höre, bekomme ich fast das Gefühl, als würden Sie sich in die Zeiten eines Roten Barons zurücksehnen, in denen man noch in das Auge des Feindes blicken konnte.«
    Er bekam keine Antwort, denn in dem Augenblick wies Jef nach vorne. »Seht mal!«
    Torsten musste sich vorbeugen, um etwas sehen zu können, und entdeckte eine Kolonne von etwa zehn Autos und etlichen schweren Motorrädern, die mitten auf der Autobahn standen.
    »Was ist denn da los?«, fragte er, ohne auf eine Antwort zu hoffen.
    Da erinnerte Jef sich an die letzte Nachrichtensendung im Fernsehen und sah Torsten über den Rumpf der Maschine hinweg an. »Das muss der Trupp sein, mit dem der Kronprinz zu der Trauerfeier fahren wollte. Wie es aussieht, wurden sie von den Sicherheitskräften hier aufgehalten.«
    »Wo der Prinz ist, laufen auch genug Offiziere herum, die etwas veranlassen können. Los, Leutnant, landen Sie die Maschine. «
    Während sich hinter der Kavalkade Prinz Philippes die anderen Autos stauten, war die Strecke davor auf etliche hundert
Meter frei und bildete eine ausreichende Landefläche für den Doppeldecker. Henriette flog seitlich an der Kolonne vorbei und wackelte mit den Tragflächen. Dabei hoffte sie, dass die Begleitung des Kronprinzen dies als Zeichen friedlicher Absicht erkennen würde. Die Leute hatten bereits hinter ihren Fahrzeugen Deckung gesucht und hielten Pistolen und MPs bereit.

ACHTUNDZWANZIG
    P rinz Philippe fühlte den harten Griff, mit dem die Sicherheitsbeamtin Louise Pissenlit ihn in das Polster des Sitzes presste, während sie halb über ihm liegend mit der Pistole in der Hand Ausschau hielt.
    »Langsam müsste der Hubschrauber kommen«, stieß sie nervös hervor.
    Der Prinz blickte zu ihr hoch. Louise Pissenlit trug ein schwarzes Kleid seiner Frau und hatte durch einen geschickten Maskenbildner auch deren Aussehen erhalten. Zusammen mit dem Schleier, der vom Hut über ihr Gesicht fiel, hätte dies ausgereicht, um während Gaston van Houdebrincks Beerdigung als seine Gemahlin aufzutreten. Der Attentatsgerüchte wegen hatte er seine Gattin nicht in Gefahr bringen wollen. Er hatte gut daran getan, denn den neuesten Nachrichten nach sah es so aus, als läutete die Trauerfeier für seinen alten Freund das Ende Belgiens ein.
    »Ich höre etwas!«, rief der Fahrer des Wagens, der das Lenkrad mit einer Maschinenpistole vertauscht hatte. Auch Prinz Philippes persönlicher Adjutant auf dem Beifahrersitz hielt seine Waffe in der Hand. Dem Thronfolger schien es, als würden seine Getreuen eher einen Angriff erwarten als den Hubschrauber, der ihn zurück nach Laeken bringen sollte.
    Da er jetzt ebenfalls Motorengeräusche vernahm, wollte der Prinz sich aufrichten. Seine Begleiterin drückte ihn jedoch sofort wieder nach unten und sprach dabei eifrig in ihr Funkgerät, das sie hinter dem rechten Ohr festgeklemmt hatte.
    »Wenn das Ding zu nahe kommt, schießt es ab!«
    »Das ist kein Hubschrauber, sondern ein uralter Doppeldecker. Da erlaubt sich anscheinend jemand einen Scherz mit uns!« Der Chauffeur schüttelte verwirrt den Kopf und wollte das Seitenfenster herablassen, um ebenfalls feuern zu können. Da blaffte ihn seine Vorgesetzte an.
    »Idiot! Mach sofort wieder zu. Was meinst du, was passiert, wenn die mit Bomben werfen.« Louise Pissenlit starrte auf das Flugzeug, das mit langsamer Geschwindigkeit seitlich an ihnen vorbeiflog und dabei mehrmals mit den Tragflächen wackelte. Ihre Nervosität wuchs, als sie die beiden Männer entdeckte, die zu beiden Seiten des Rumpfes auf den unteren Tragflächen lagen und sich an den Verstrebungen festhielten.
    »Das ist seltsam«, fand der Fahrer.
    »Was ist denn los?« Prinz Philippe wurde es leid, passiv auf der Rückbank zu liegen, ohne sehen zu können, was draußen vor sich ging. Er stemmte sich gegen seine Leibwächterin und erspähte nun selbst den Doppeldecker, der eben eine Schleife zog und dann auf dem leeren Autobahnstück vor ihnen zur Landung ansetzte.
    Etwa fünfzig

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