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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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versuchte es erneut. Sie hörte, wie der Anlasser ansprang und sich der Propeller eine halbe Umdrehung weit drehte.
    »Komm jetzt, altes Mädchen!«, flehte Henriette. Als hätte das Flugzeug es gehört, begann der Motor zu rattern. Nicht zu viel Gas, befahl Henriette sich. Das Flugzeug setzte sich in Bewegung, aber gleichzeitig feuerten ihre Verfolger mit allem, was sie aufzubieten hatten. Torsten und Jef schossen zurück, bis ihre Magazine leer waren. Dann zog Torsten seine Sphinx AT2000 und klopfte Henriette auf die Schulter.
    »Es wäre nett, wenn Sie uns vom Boden hochbringen könnten, denn mit meiner Einhandartillerie bin ich gegen die Sturmgewehre dieser Schurken im Nachteil.«

    »Die schleppen Panzerfäuste heran!«, schrie Jef entsetzt auf. Torsten drehte sich um und feuerte einige gezielte Kugeln ab.
    Zwar spritzten die Kerle auseinander, trotzdem visierten zwei von ihnen mit ihren Panzerfäusten das Flugzeug an.
    »Scharf rechts«, brüllte Torsten, um das Knattern des Flugzeugmotors und die Schüsse der Freischärler zu übertönen.
    Henriette gehorchte, ohne nachzudenken. Fast im selben Moment zuckte ein Feuerstrahl am Heck des Flugzeugs vorbei und schlug in einem der umstehenden Gebäude ein.
    »Noch mal nach rechts«, befahl Torsten.
    »In die Richtung wollte ich ohnehin, denn wir müssen gegen den Wind starten, wenn wir vom Boden wegkommen wollen«, antwortete Henriette, während sie das Flugzeug in die angegebene Richtung lenkte und dann den Gashebel bis zum Anschlag durchdrückte.
    Die Maschine beschleunigte für die Verfolger überraschend schnell und entging dadurch der zweiten Panzerfaust. Doch die Männer schleppten neue Panzerfäuste und sogar Luftabwehrraketen heran.
    Torsten biss die Zähne zusammen und zählte die Sekunden. Schießen war nun sinnlos, da die Freischärler sich längst außerhalb seiner Reichweite befanden. Sie selbst feuerten noch mit ihren Sturmgewehren, vergeudeten aber auch nur ihre Munition.
    Das Ende der Startbahn kam rasend schnell näher, und noch machte der Doppeldecker keine Anstalten, sich in die Luft zu erheben. Torsten sah die Kiste bereits in die Umzäunung des Flugplatzes rasen. Da kamen die Räder das erste Mal vom Boden hoch.
    »Wir schaffen es!«, rief Jef und schrie im nächsten Moment entsetzt auf, da der Doppeldecker wieder aufsetzte.
    Es fiel Henriette schwer, die Geschwindigkeit des Flugzeugs ohne präzise Instrumente zu schätzen. Außerdem wusste
sie nicht, wie schnell es beim Start sein musste. Den Blick auf das Ende der Startbahn gerichtet wartete sie, bis sie kurz davor waren, und zog dann das Steuer auf sich zu.
    Der Doppeldecker begann zu steigen und flog so knapp über den Zaun, dass Jef unwillkürlich die Beine anzog. Dann aber ging die Maschine so schnell hoch, als hätten die Steine, die Henriette jetzt vom Herzen fielen, sie bislang am Boden festgehalten.
    Torsten sah die Freischärler über das Flugfeld rennen und stieß einen übermütigen Schrei aus. Die Kerle schossen zwar immer noch, hätten jedoch genauso gut auf ein vom Wind erfasstes Blatt zielen können. Eine letzte Panzerfaust folgte ihnen, flog aber mehr als vierzig Meter an dem Doppeldecker vorbei.
    Aufatmend drückte Henriette die Maschine ein wenig herunter und verschwand nach einem schnellen Schwenk aus den Augen ihrer Verfolger.
    »Die Kerle sind wir hoffentlich los. Aber jetzt müssen wir schnellstens zu diesem Friedhof. Hat einer von euch eine Ahnung, wie wir fliegen müssen?«
    »Erst mal nach Westen«, erklärte Jef.
    Henriette blickte auf den eingebauten Kompass und richtete die Nase des Doppeldeckers danach aus. »Ist das nicht ein braves Mädchen?«
    »Vor allem sehr bequem für Passagiere!« Da Torsten sich mit einer Hand festhalten musste, hatte er Schwierigkeiten, seine Sphinx und die erbeutete MP zu verstauen.
    »Geben Sie das Ding her!«, forderte Henriette ihn auf und steckte sowohl seine wie auch Jefs Maschinenpistole neben ihren Pilotensitz. In den nächsten Minuten waren alle still. Torsten gelang es trotz seiner unbequemen Haltung, seine Pistole zu laden. Nachdem er sie wieder ins Schulterhalfter gesteckt hatte, forderte er Henriettes Waffe.
    »Hier.« Seine Kollegin reichte sie ihm und zog dann die
Maschine etwas höher, um eine bessere Übersicht zu bekommen. »Das ist eine Hawker Fury«, erklärte sie mit einem Hauch von Stolz in der Stimme. »Sie war einmal das schnellste Kampfflugzeug der Royal Air Force.«
    »Und wie viel Kilometer hat diese Schnecke

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