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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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hatten.

    »Ihr dürft mich nicht mehr mit denen allein lassen!«, rief er zitternd.
    Torsten klopfte dem Burschen auf die Schulter und trat dann zurück. »Sie können jetzt abfahren!«, sagte er zu den Polizisten.
    Dann wandte er sich an Hünermörder. »Sollen wir Sie wieder zur Fabrik bringen, oder wollen Sie hier in der Innenstadt bleiben?«
    »Sie können mich ruhig hierlassen.« Der Polizist streckte ihm die Rechte entgegen. »Nichts für ungut, Mann. Aber es steckt halt jeder in seiner eigenen Haut, aus der er schlecht herauskommt.«
    Torsten ergriff die Hand und erinnerte sich an das Wettdrücken beim letzten Mal. Diesmal aber blieb Hünermörders Händedruck zwar so fest, wie man es bei einem Mann seiner Statur erwarten konnte, aber mehr auch nicht.
    »Machen Sie es gut, Hünermörder!« Torsten ließ die Hand des Mannes los, verabschiedete sich von dem leitenden Kriminalbeamten und winkte Henriette, ihm zu folgen.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte sie.
    »Wir fahren nach München zurück und erzählen Wagner, dass unser Ausflug ein Schuss in den Ofen war!«

NEUNZEHN
    M ajor Wagner bedachte Renk mit einem nachsichtigen Blick. »Ich glaube, Sie sind am besten, wenn Sie mit dem G3 in der Hand zwischen Felsen herumspringen, während Ihnen die Kugeln um die Ohren pfeifen. Bei der Kripo würden Sie keine Karriere machen.«
    »Tut mir leid, Herr Major.« Torsten kniff die Lippen zusammen, um nicht einige weniger höfliche Worte zu sagen.

    Henriette räusperte sich.
    Wagner sah auf. »Sie wollen etwas sagen, Leutnant?«
    »Ich möchte betonen, dass Oberleutnant Renk seine Untersuchungen mit äußerster Umsicht und Genauigkeit durchgeführt hat, Herr Major!«
    »Natürlich hat er das. Aber für so einen Job habe ich ein halbes Dutzend anderer, die es genauso gut können. Renks spezielle Talente sind dabei verschenkt.«
    »Herzlichen Dank, Herr Major, dass Sie mir wenigstens ein paar Talente zubilligen«, warf Torsten ein.
    Wagner sah ihn nachdenklich an. »Sie waren in den letzten Wochen nicht Sie selbst, Renk. Aber jetzt habe ich das Gefühl, als könnten Sie wieder der Alte werden. Ich brauche Sie in Bestform. Unsere Lage ist nämlich beschissen. Entschuldigen Sie den Ausdruck, Leutnant.«
    Henriette lachte leise. »Sie vergessen, dass ich in einem Soldatenhaushalt aufgewachsen bin. Auch wenn Mama auf gute Manieren achtet, geht meinem Vater und meinen Brüdern doch gelegentlich der Gaul durch, und das ist wahrlich nicht immer stubenrein.«
    »Und Sie, Leutnant?«, fragte Wagner neugierig.
    »Ich weiß zwischen meinem Zuhause und dem Dienst zu unterscheiden.«
    »Eine gute Antwort. Aus Ihnen kann etwas werden, aber nur, wenn Renk Ihnen einiges beibringt. Also halten Sie sich ran, Oberleutnant. Wenn wir unseren Auftrag erfüllen wollen, brauchen wir gute Leute. Und jetzt nehmen Sie Ihr Zeug und übergeben es Frau Waitl. Vielleicht findet die mit ihrem Computer den Anhaltspunkt, den wir brauchen, um diese Sauerei aus der Welt zu schaffen.«
    »Meinen Sie jetzt den Neonaziaufruhr oder das geheimnisvolle SG21?«, wollte Torsten wissen.
    »Das Gewehr natürlich. Um diese braunen Idioten soll sich gefälligst das BKA kümmern. Und jetzt raus, ich habe zu tun!«

    »Sie haben den Befehl des Majors gehört, Leutnant. Verschwinden wir und gehen zu Petra. Bei ihr werden wir hoffentlich einen Kaffee bekommen.«
    »Wenn Sie noch weiter so dumm daherreden, fliegt Ihnen meine Tasse an den Kopf!«, drohte Wagner und musste sich dabei ein Lachen verkneifen. Wie es aussah, war Renk jetzt wieder zu gebrauchen, und das erleichterte ihn sehr.

DRITTER TEIL
DER TOD AUS DEM NICHTS

EINS
    G eerd Sedersen nippte an seinem Cognac und lehnte sich zurück. Dabei musterte er die drei übrigen Hüter der Gerechtigkeit in der heiteren Stimmung eines Mannes, der sich seines Erfolgs sicher ist. Sie hatten sich wieder im Turmzimmer getroffen. Doch auf dem mit blauem Samt bedeckten Tisch stand diesmal nicht das Gestell mit dem Supergewehr, sondern ein Tischaufsatz in Form zweier silberner Elefanten, die auf ihren hochgereckten Stoßzähnen eine Alabasterkugel trugen.
    Andreas von Straelen, der Gastgeber, rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. »Wo Hermann nur bleibt!«
    Diese Worte wiederholte er schon seit einer guten Stunde, mittlerweile klang er weniger vorwurfsvoll als besorgt.
    »Er wird schon noch kommen«, versuchte Jost Olböter ihn zu beruhigen.
    Friedmund Themel schüttelte den Kopf. »Hermann hat sich noch nie verspätet. Da

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