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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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hintere Tür geöffnet. »Sehen Sie sich die Brüder mal an!« Torsten und Henriette sahen vier Festgenommene vor sich, die mit Handschellen an die Seitenwand gefesselt waren.
    »Lass uns gefälligst frei! Wir sind ehrliche Bürger und haben einen festen Wohnsitz«, beschwerte sich einer, der anscheinend glaubte, Torsten wäre ein höheres Tier in der Polizeihierarchie. Dann sah er Henriette hinter diesem auftauchen. »Igitt, was ist denn das?«, rief er und spuckte aus.
    Im selben Augenblick hatte Torsten ihn gepackt und hochgerissen. »Vorsicht, Freundchen! Es könnte sein, dass du mich sonst kennenlernst.«
    »Lassen Sie den Kerl. In einen wie den können nicht einmal Sie Verstand hineinprügeln. Dafür ist er zu dumm«, beschwichtigte Henriette ihn.
    »Von einer Negerhure wie dir lasse ich mich nicht beleidigen! «, schimpfte der Gefangene und versuchte jetzt Torsten
anzuspucken. Der stieß ihn jedoch rechtzeitig beiseite, so dass der Kerl einen seiner Gesinnungsgenossen traf.
    »Bist du verrückt geworden?«, schimpfte dieser und wandte sich dann an die Polizisten. »He, ihr Bullen, macht das weg! Oder macht meine Hände los, damit ich es selbst tun kann.«
    »Eure Frechheit wird euch schon vergehen, wenn ihr vor Gericht steht. Das da«, Torsten wies nach hinten auf die Verwüstungen, »wird euch einige Jahre Gefängnis einbringen.«
    »Das waren wir nicht. Ihr könnt uns nichts beweisen!« Seinen aufmüpfigen Worten zum Trotz war der Sprecher blass geworden.
    Hünermörder, der Renk gefolgt war, legte dem Burschen seine Pranke auf die Schulter und grinste. »Laut dem im letzten Jahr verabschiedeten Versammlungsgesetz ist bereits die Beteiligung an gewalttätigen Demonstrationen strafbar, und darauf gibt es auch keine Bewährung mehr.«
    »Wir waren doch gar nicht dabei! Wir haben in einer Kneipe etwas getrunken und wollten nach Hause. Dabei haben uns eure Bullen abgefangen. Das ist gegen das Grundgesetz«, schrie der Mann und begann zu toben, so dass zwei Polizisten ihn bändigen mussten.
    »Wir sollten fahren, damit wir die Kerle so bald wie möglich loswerden«, drängte einer der Beamten.
    Torsten hob abwehrend die Hand. »Noch nicht! Erst will ich den Kerlen noch eine Frage stellen.«
    Nacheinander sah er die vier an. »Wer hat euch ausgerechnet hier zusammengerufen?«
    »Uns hat keiner gerufen«, behauptete einer, drehte aber den Kopf weg.
    »Ach nein? Wir können die Sache auch anders regeln. Chefinspektor, die Männer übernehme ich. Meine Leute bringen die schon zum Reden. Machen Sie hier unterdessen weiter!«
    Die Beamten starrten Torsten verdattert an und wollten schon sagen, das könne er nicht tun.

    Doch ehe er den Mund auftun konnte, brüllte einer der Festgenommenen: »Das dürfen Sie nicht. Wir sind ehrliche Bürger!«
    Einer seiner Kumpane fiel jedoch auf Torstens Bluff herein. »Kamerad Lutz hat uns geholt. Er ist der Anführer der größten Kameradschaft in Sachsen-Anhalt. Wir wollten schon länger etwas Großes machen, da kam uns das gerade recht.«
    »Verdammter Idiot! Damit hast du ein Geständnis abgelegt. Jetzt sitzen wir wirklich in der Scheiße!« Ein anderer Gefangener wollte den Mann treten, doch da legten ihm die Polizisten Fußfesseln an, so dass er sich nicht mehr rühren konnte.
    »Und wo finde ich diesen Lutz?«, fragte Torsten weiter. Der Bursche, der eben noch gesungen hatte, zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich habe ihn nur auf ein paar Veranstaltungen getroffen.«
    »Kennst du seinen Nachnamen?«
    »In Kameradenkreisen werden keine Nachnamen genannt, der Verräter wegen, verstehst du?«
    »Verräter wie du!«, giftete der Kerl, den die Polizisten hatten fixieren müssen. »Dafür wirst du bezahlen, das schwöre ich dir!«
    Einer der Polizisten packte ihn mit einem schmerzhaften Griff. »Halts Maul, sonst kleben wir es dir zu!«
    Torsten sah derweil den Burschen an, der seine Fragen beantwortet hatte. »Du solltest dir überlegen, ob es für dich nicht besser ist, die Seiten zu wechseln und das Zeugenschutzprogramm in Anspruch zu nehmen. Bei denen dort«, er wies mit der Hand auf die anderen Gefangenen, »wirst du nicht mehr glücklich werden.«
    Der Blick des jungen Mannes war Antwort genug. Ihn hatte die Gewaltorgie seiner Gesinnungsgenossen schockiert, und es war ihm klar, dass die Drohungen seiner Kumpane ernst gemeint waren. Womöglich erinnerte er sich jetzt daran, wie es Mitgliedern der freien Kameradschaften ergangen war, die als Verräter gegolten

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