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Die Geheimen Tagebücher Der Charlotte Brontë

Die Geheimen Tagebücher Der Charlotte Brontë

Titel: Die Geheimen Tagebücher Der Charlotte Brontë Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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eine wunderbare Einrichtung«, versicherte er mir, während wir zusammen mit meiner Tante Elizabeth Branwell, die eifrig an einem Pullover strickte, in seinem Studierzimmer am Kamin saßen. »Es ist eine nagelneue Schule in den Außenbezirken von Mirfield, kaum zwanzig Meilen von Haworth entfernt. Sie nehmen dort nur zehn Schülerinnen auf, die alle in einem schönen alten Haus wohnen, das gerade eben erst zu diesem Zweck erworben wurde. Ich kann es mir nur leisten, jeweils eines von euch Mädchen dorthin zu schicken. Als die Älteste sollst du die erste sein.«
    »Aber Papa«, sagte ich, wie benommen von dieser unerwarteten Neuigkeit, und kämpfte mit den Tränen, die plötzlich in mir aufstiegen. »Ich komme doch auch zu Hause in den Genuss einer umfassenden Bildung. Warum muss ich fortgehen?«
    »Du bist beinahe fünfzehn Jahre alt, Charlotte. Ich habe dich schon viel zu lange zu Hause festgehalten«, erwiderte mein Vater.
    »Du musst darauf vorbereitet sein, deinen eigenen Lebensunterhalt als Lehrerin oder Gouvernante zu verdienen, falls du nicht heiratest«, fügte Tante Branwell hinzu. Die Schwester meiner Mutter war eine sehr kleine, altmodische Dame, die widerwillig, aber pflichtbewusst nach dem Tod meiner Mutter von Penzance nach Haworth gezogen war, um sich um uns Kinder zu kümmern. Wie immer trug sie künstliche rötlichblonde Löckchen, die sie in die Stirn kämmte und mit einer riesigen weißen Haube festhielt, groß genug, um daraus ein halbes Dutzend Hauben nach der heutigen Mode zu schneidern. Unter ihren umfangreichen dunklen Seidenröcken schauten Holzpantinen hervor, die sie gewöhnlich über dem normalen Schuhwerk trug, wenn sie sich im unteren Stockwerk aufhielt, um ihre Füße gegen den kalten Steinboden des Pfarrhauses zu schützen. Tante Branwell war eine praktisch veranlagte und disziplinierte Frau, die unseren Haushalt nun schon seit Jahren mit Geschick und Genauigkeit, wenn schon nicht mit sonderlich viel Zuneigung führte, die uns bei unseren Schulstunden und Haushaltspflichten beaufsichtigte und uns das Nähen beibrachte, während sie oft traurig an das wärmere Klima ihres geliebten Cornwall dachte und an die gesellschaftlichen Vergnügungen, die sie dort genossen hatte. Mein Vater erfreute sich an den häufigen, lebhaften Unterhaltungen mit ihr; meine Schwestern und ich respektierten und schätzten sie; mein Bruder liebte sie wie die Mutter, die wir uns alle wünschten, aber nicht mehr hatten.
    »Es gibt Fertigkeiten, über die eine junge Dame verfügen muss, Charlotte«, fuhr Tante Branwell fort. »Zum Beispiel weitergehende Studien in den Sprachen, in der Musik, ingutem Benehmen und anderen Fächern, die dein Vater und ich dir nicht beibringen können und die für deine zukünftigen Dienstherren von großer Wichtigkeit sein werden.«
    Ich brach in Tränen aus, war zu traurig, um sprechen zu können.
    »Charlotte, es ist doch nicht das Ende der Welt«, meinte Tante Branwell. »Du hast beinahe dein ganzes Leben in diesem einen Haus verbracht. Die Schule wird dir guttun.«
    »Du wirst sehen, du lernst ganz neue Dinge«, sagte Papa, beugte sich zu mir und drückte mir liebevoll die Hand. »Du findest neue Freundinnen. Vielleicht wird es dir dort sogar gefallen.«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Voraussage meines Vaters zwei Wochen später am 17. Januar, einem bitterkalten Tag, wahr werden würde, als ich mich auf die lange und holperige Fahrt zur Roe Head School machte. Da es viel zu teuer war, ein Gig zu mieten, wurde ich mit einem sehr langsamen Planwagen an meinen Bestimmungsort gebracht, mit der Art von Wagen, mit der man an Markttagen Obst und Gemüse in die Städte fuhr. Als ich endlich mit steifen Beinen und halb erfroren im verlöschenden Licht dieses Winternachmittags mein Ziel erreichte, war mir auch noch speiübel. Ich war fest entschlossen, mein neues Zuhause von Anfang an nicht zu mögen. Zu meiner Überraschung konnte ich jedoch nicht umhin, davon beeindruckt zu sein. Das großartige, dreistöckige Haus aus grauem Stein hatte eine schöne Fassade mit zwei Erkerfenstern. Es lag auf einer Anhöhe; davor befanden sich ausgedehnte Rasenflächen, und zu beiden Seiten erstreckten sich Gärten, die, so stellte ich mir vor, im Frühling wunderschön sein würden. Von seinem hohen Standort aus hatte man einen herrlichen Ausblick auf die Wälder, das Flusstal und das entfernt liegende Dorf Huddersfield.
    Als man mich jedoch in die eichengetäfelte Eingangshalle einließ

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