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Die Geheimnisse der Therapeuten

Die Geheimnisse der Therapeuten

Titel: Die Geheimnisse der Therapeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christophe André
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hyperwachsam (aus Angst vor bestimmten Empfindungen) und achtet auf Eindrücke oder Gefühle, die andere ignorieren würden und die ihn in der Vorstellung bestärken, ein ernstes Problem zu haben. Er macht sich ein Sicherheitsverhalten zu eigen, durch das die negativen Interpretationen tendenziell aufrechterhalten werden und das in einer agoraphobischen Vermeidung münden kann. Diese Spirale führt zur Panikattacke und bestätigt so die anfänglich wahrgenommene Bedrohung. Der damit in Gang gesetzte Teufelskreis begünstigt einen Zustand der Spannung und intensiven Angst und macht den Betroffenen für weitere Panikattacken anfällig.
    Von der Katastropheninterpretation an entwickelt der Betroffene Verhaltensweisen, die zur Aufrechterhaltung der Panikstörung beitragen.
    Mein Rat
    Die Reaktion bei einer Panikattacke ist exakt dieselbe, als wenn wir eine Gefahr wahrnehmen und unser Organismus sich darauf vorbereitet, mit ihr konfrontiert zu werden. Es ist also eine Therapie notwendig, die auf den Mandelkern einwirkt. (Der Mandelkern ist der Sitz der Emotionen und einer der entwicklungsgeschichtlich ältesten Gehirnteile. Das limbische System umfasst zwei wichtige Teile: den Mandelkern und den Hippocampus.) Nachweislich kommt es nach einer Verhaltenstherapie zu einer Normalisierung von funktionellen zerebralen Anomalien bei Phobien, was die Neuroplastizität oder Anpassungsfähigkeit des menschlichen Gehirns belegt.
    Wie erkennt man die akute Angst?
    â€“ Kämpfen Sie oft gegen Angstgedanken an, die nie aufzuhören scheinen?
    â€“ Fühlen Sie sich unwohl an geschlossenen Orten, wie Kinosälen oder öffentlichen Verkehrsmitteln, oder auch in einer Warteschlange an der Supermarktkasse?
    â€“ Hatten Sie schon einmal das Gefühl zu ersticken, weil Sie eine Enge in der Brust empfanden, Ihre Kehle wie zugeschnürt war und Ihr Atem unregelmäßig ging?
    â€“ Überkommt Sie beim Autofahren manchmal die Angst, im Verkehr, auf einer Brücke oder an einer roten Ampel stecken zu bleiben?
    â€“ Waren Sie schon einmal in der Notaufnahme, weil Sie meinten, einen Herzinfarkt zu haben? Hat Ihnen der Arzt gesagt, dass es sich lediglich um Angst und keine schlimme Erkrankung handele?
    â€“ Sind Sie oft besorgt, dass Sie plötzlich die Kontrolle verlieren und verrückt werden könnten?
    â€“ Sind Sie in »normalen« Situationen nervös, die Ihnen früher keine Probleme bereitet haben?
    â€“ Erleben Sie manchmal ohne ersichtlichen Grund eine der folgenden Körperempfindungen: Herzrhythmusstörungen, Schmerzen im Brustkorb, einen Kloß im Hals, Atemprobleme und Kurzatmigkeit?
    â€“ Haben Sie den Eindruck, von dem, was sich in Ihrer Umgebung und in der Realität ereignet, abgeschnitten zu sein: Haben Sie ein Empfinden von Unausgewogenheit, das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen, Prickeln in Händen, Fingern, Füßen oder Extremitäten; Ausbrüche von kaltem Schweiß; Frösteln oder übermäßiges Schwitzen; Hitzewallungen, gefolgt von Angst; Zittern; ein Gefühl von Kontrollverlust; die Angst, verrückt zu werden; ein Gefühl von Terror; den Eindruck, gleich zu sterben; das Bedürfnis zu flüchten?
    Das sind die Symptome der Panikattacke.
    Die auslösenden Faktoren
    Wenn Sie nicht wissen, warum die Panikattacke auftritt, suchen Sie zunächst nach auslösenden Faktoren in der Umwelt: An welchem Ort, in welcher Situation, in Gegenwart welches Menschen oder bei welchem Objekt tritt die Angst auf? Waren Sie in jüngster Zeit mit einer stressauslösenden Situation konfrontiert (z. B. einer Trennung)?
    Machen Sie anschließend mit Faktoren weiter, die mit Ihrem inneren Befinden zu tun haben: Wie übermüdet sind Sie? Wie hoch ist Ihr Verbrauch an stimulierenden Substanzen (Alkohol, koffeinhaltige Getränke, Drogen)? Wie regelmäßig ist Ihr Schlaf? Hatten Sie Herzrhythmusstörungen, die auf andere Ursprünge zurückzuführen waren (körperliche Anstrengung)? Haben Sie antizipatorische Gedanken (die Angst, eine weitere Panikattacke zu erleiden, Angst zu sterben, verrückt zu werden)? Haben Sie cholerische Reaktionen?
    All diese äußeren und inneren Faktoren fördern das Auftauchen von Angstgedanken. Das heißt, dass diese Faktoren von Ihnen interpretiert werden und in Ihnen die bewusste Angst auslösen, die Kontrolle zu verlieren bzw. sterben zu müssen oder sich in einer höchst

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