Die Geheimnisse der Therapeuten
Ratschläge, die von Konfuzius und Buddha stammen, den beiden groÃen Weisen, die ungefähr zur gleichen Zeit lebten, zwischen dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. In diesen Religionen gilt der Körper als sterblich, aber die Seele lebt ewig und geht nacheinander in verschiedene Körper ein: Sie reinkarniert sich.
Ein Lebensabschnitt: das Altern
Der Eindruck der Beschleunigung der Zeit entspricht einer biologischen Realität.
Unser Leben läuft unerbittlich ab, und wir haben den Eindruck, dass die Zeit sich beschleunigt: Die Tage, Monate und Jahre vergehen immer schneller. Dieser Eindruck entspricht einer biologischen Realität. Das Altern, manchmal euphemistisch »die reiferen Jahre« genannt, stöÃt nicht unbedingt auf Begeisterung. Jedes Mal, wenn ein Mensch eine symbolträchtige Marke überschreitet, die fünfzig, die sechzig, die Rente, sinkt die Stimmung, und man hegt Bedauern: »Jetzt ist die gute Zeit vorbei!« Eine solche Einstellung ist ein Fehler; für mich ist das Ãlterwerden im Gegenteil eine Chance. Erste sichtbare Gewissheit: Ich lebe noch, und der Tod ist nicht da.
Im Vergleich zu unseren GroÃeltern und entfernten Vorfahren gibt es eine gute Nachricht und zusätzliche Gründe, den Tod nicht zu fürchten: Wir können ihn hinausschieben. In den westlichen Ländern haben die heute Vierzigjährigen â eine Phase, in der man anfängt, sich Fragen zu stellen â im Schnitt eine mehr als dreiÃig Jahre längere Lebenserwartung als ihre GroÃeltern. Die Lebenserwartung ist innerhalb eines halben Jahrhunderts von 50 bis 55 Jahren auf 77 Jahre bei Männern und 83 Jahre bei Frauen angestiegen. Das hat mit den medizinischen Fortschritten zu tun. Es gibt unzählige Krankheiten, die früher tödlich verliefen und heutzutage in der Mehrzahl der Fälle heilbar sind. Auch die Lebensqualität hat sich beträchtlich verbessert, und bei vielen Altersgebrechen kann man inzwischen Abhilfe schaffen. Stellen Sie sich vor, dass es heute in Frankreich jedes Jahr 200 000 ältere Männer und Frauen gibt, die ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk bekommen oder auch beides. Ich gehöre dazu. Ohne diesen Eingriff hätten sie ständig Schmerzen und wären zu zunehmender Immobilität verdammt. Und dann: die Operation des Grauen Stars, die alltäglich und zur Routine geworden ist und vielen das Augenlicht zurückgibt, Hörgeräte, die die Isolation verhindern, und viele weitere Fortschritte. Ich habe von alledem profitiert.
Die Chance, am Anfang des 21. Jahrhunderts länger und besser zu leben, ist also sehr groÃ, aber man darf sie nicht vertun, und das hängt von jedem Einzelnen ab. Tatsächlich treten trotz dieser Fortschritte Krankheiten auf, die vermeidbar sein müssten, denn sie stehen gröÃtenteils im Zusammenhang mit unseren schlechten Gewohnheiten im Hinblick auf Rauchen, Ernährung, Alkohol und Beruhigungsmittel. So laufen wir Gefahr, den Nutzen des medizinischen Fortschritts zu einem groÃen Teil wieder zu verspielen. Diese Gewohnheiten bilden inzwischen die Hauptursache der vorzeitigen Hinfälligkeit und Sterblichkeit zwischen sechzig und siebzig.
Wie man Lebensjahre gewinnt
â Das Rauchen sollte eine der am leichtesten vermeidbaren Ursachen sein; es ist unter anderem verantwortlich für Krebs, Herz-Kreislauf- und Atemprobleme, für 80 000 Tote im Jahr und einen um zehn bis 15 Jahre früheren Tod. Wenn Sie Raucher sind, egal welchen Alters, versuchen Sie, so schnell wie möglich damit aufzuhören, in Ihrem Interesse und auch dem Ihrer Kinder. Wenn Sie nicht rauchen, haben Ihre Kinder ein geringeres Risiko, ebenfalls Raucher zu werden. Ich hatte das Glück, nicht zu rauchen, und seit über zwanzig Jahren widme ich mich der Aufgabe, Rauchern zu helfen, sich von dieser Sucht zu befreien.
â Alkoholkonsum, wenn es sich um mehr als zwei oder drei Gläser Wein täglich oder deren Ãquivalent handelt, ist verantwortlich für mehr als 40 000 vorzeitige Sterbefälle im Jahr und sollte deshalb vermieden werden.
â Eine zucker- oder fettreiche Ernährung erhöht ebenfalls das Risiko einer frühzeitigen Erkrankung und führt zu einer starken Verbreitung von Fettleibigkeit und ihrer Begleiterscheinung, dem Diabetes.
â Bewegung ist unerlässlich für ein längeres Leben. Innerhalb eines Jahrhunderts hat sich unsere Art zu leben komplett
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