Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geheimnisse Der Tinkerfarm

Die Geheimnisse Der Tinkerfarm

Titel: Die Geheimnisse Der Tinkerfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams , Deborah Beale
Vom Netzwerk:
bewusst, dass Paz noch vor ihr stand. »Ach, egal. Was machen wir? Wo ist diese Mine? Wie erwischen wir die beiden, bevor ihnen sonst was passiert?«
    »Wir nehmen meinen Wagen«, sagte Paz. »Ich weiß, in welche Richtung sie gehen, und wenn ihr Vorsprung nicht zu groß ist, können wir sie noch einholen. Ihr Mädchen holt eure Jacken und zieht feste Schuhe an und kommt dann zum Wagen. Dios mío, diese Bengel! Die werden von mir den Hintern versohlt bekommen!«
    Carmen und Alma liefen los, aber Lucinda sagte zu Paz: »Ich komme lieber nicht mit. Jemand muss hierbleiben, um Ragnar zu sagen, was los ist – er wird bald zurückkommen. Wenn die zwei vor euch an dieser Mine sind, dann wird Ragnar losgehen und sie holen müssen.«
Und falls er nicht schon weiß, dass die Mantikore immer noch draußen sind,
dachte sie,
dann wird er sich auch noch darum kümmern müssen.
Sie hätte am liebsten geweint, aber sie durfte nicht noch mehr Kraft an die Tränen verschwenden. Es versprach eine absolute Horrornacht zu werden.
    Oma Paz warf die Arme in die Luft. »Wo habe ich nur meine Gedanken? Ich muss auch Silvia und Hector anrufen und ihnen sagen, was diese kleinen idiotas ausgeheckt haben. Wenn sie das hören, kommen sie sofort nach Hause, du wirst also nicht lange allein bleiben.«
    Keine drei Minuten später stand Lucinda in der Auffahrt und sah hinterher, wie Oma Paz’ großes altes Auto quälend langsam über den Kies zum Cresta-Sol-Haupttor holperte. Der Regen hatte fürs erste aufgehört, aber der Himmel war |247| bewölkt und eine feuchte, warme Brise fuhr ihr durch die Haare.
    »Beeilt euch!«, rief Lucinda ihnen nach, doch alles, was zurückkam, war das Heulen des auffrischenden Windes.

|248|
     
    27
EINE BEGEGNUNG DER ANDEREN ART
    I ch will ja nicht kritisch sein oder so, aber hast du dir das wirklich so vorgestellt?« Steve Carrillo war ein wohlgenährter Junge. Mit seinem flatternden Parka und Feldflasche, Taschenlampe und diversen anderen Geräten, die an seinem Rucksack hingen und klapperten, sah er aus wie ein Campingzelt, das sich aus der Verankerung gerissen hatte und davongeflogen war. »Ich meine, dass wir zig Meilen durch Regen und Matsch latschen? Und dass es langsam dunkel wird? Und dass es regnet – hatte ich das schon erwähnt?«
    »Freu dich, dass Sommer ist, da ist es immerhin warm«, entgegnete Tyler. »Und aus dem Regen werden wir bald raus sein.« Wenigstens hoffte er das. Er wusste ungefähr, wo Oma Paz’ geheimnisvolle Silbermine liegen musste, mehr aber auch |249| nicht, und er wollte gar nicht daran denken, was sie tun sollten, wenn sie hinkamen und feststellen mussten, dass sie gar nicht reinkamen. Er konnte sich gut vorstellen, wie Lucinda diesen neuesten Einfall von ihm kommentieren würde. Bestimmt nicht mit: »Tolle Idee!«

    Steve war mit seiner üblichen Gutwilligkeit zu dem Abenteuer aufgebrochen.
    »Sollten wir nicht ein Gewehr oder so was mitnehmen?«, fragte er, als sie eine kurze Pause des Sommergewitters nutzten, um sich unter dem warmen, graublauen Abendhimmel auf den Weg zu machen. »Nur für den Fall, dass da so … Monsterviecher sind? Drachen? So was in der Art?«
    »Ein Gewehr?« Tyler erschreckte der Gedanke ein wenig, aber er lockte ihn auch. »Du hast doch überhaupt kein Gewehr, Carrillo.«
    »Das nicht, aber mein Onkel hat eins, mit dem er immer auf Krähen schießt. Das könnte ich holen. Und ich habe meine Paintball-Knarre. Alter, du weißt doch, wie gut ich mit der bin.«
    Tyler schnaubte. »Klar, und falls wir einen Drachen mit gelber Farbe bespritzen wollen, bist du meine erste Wahl. Aber wir wollen uns bloß in einem alten Stollen umsehen. Da unten finden wir wahrscheinlich nichts weiter als Taschenratten.«
    »Und Schlangen. Und Spinnen. Und noch mehr Schlangen.« Steve blieb stehen. »Vielleicht sollten wir uns das noch mal überlegen, Jenkins. Oma meint, dass es da spukt.«
    Tyler schüttelte den Kopf. »Da spukt’s nicht. Die Mine ist mit der Verwerfungsspalte verbunden, das hab ich dir doch erklärt. Deshalb kommt vermutlich ab und zu irgendwas Komisches da raus, wie bei uns auf der Farm. Aber ich kenne |250| mich mit der Verwerfungsspalte aus, Alter. Ich kann da richtig rein und raus. Hab ich schon gemacht.«
    »O ja, ich war dabei. Und es war der Horror.« Steve schüttelte sich. »Alter, das letzte Mal, als ich mit dir irgendwohin bin, hat so ein Kackmonster aus alten Lumpen versucht, mich zu
fressen.«
    »Das war nicht die Verwerfungsspalte, das war

Weitere Kostenlose Bücher