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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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noch.« Dann runzelte sie die Stirn. »Osiris hat uns verboten, irgendetwas anzufassen.« Sie schaute ihren Bruder an und fuhr leise fort: »Aber es gibt hier gar nichts zum Anfassen.«
    »Was immer hier einmal war, wurde entfernt.« Josh rieb sich beim Sprechen mit der Hand über den Mund.
    »Und Isis und Osiris wissen es noch nicht«, ergänzte Sophie.
    »Ich vermute mal, sie sind nicht allzu oft hier.«
    Sophie nickte. »Warum wohl?«
    Die Zwillinge gingen wieder in die Mitte des Raumes, um den größtmöglichen Abstand zu den Seitenwänden einzuhalten. Laut unterhielten sie sich über die Ausmaße des Saales, die Höhe, das Licht. Josh pfiff sogar und klatschte in die Hände, um ein Echo zu erzeugen. Sie waren schon eine ganze Weile gegangen, als sie die Stirnwand erreichten. Waagerechte, in den goldenen Stein eingemeißelte Linien ließen deutlich die Umrisse von Regalen erkennen und winzige Löcher zeigten an, wo sie früher einmal an der Wand befestigt waren. Doch die Regale selbst fehlten und genauso das, was einmal darauf gestanden oder gelegen hatte.
    Josh strich mit dem Finger über die Wand. Er blieb sauber. »Kein bisschen Staub. Lang sind die Dinger noch nicht weg.«
    Sophie schaute ihren Bruder an. Sie war beeindruckt. »Das war jetzt aber mal clever. Einen solchen Test zu machen, wäre mir nicht eingefallen.«
    »Ich hab’s in einem alten Sherlock-Holmes-Film gesehen«, gab er grinsend zu.
    Die Zwillinge gingen zurück zur Tür, durch die Isis und Osiris verschwunden waren. Sophie zögerte kurz, bevor sie ihrem Bruder die Hand auf den Arm legte. Ihr Panzerhandschuh ratschte an seiner Rüstung entlang. »Sie sind nicht unsere Eltern, oder?«
    Josh ging weiter. Er antwortete erst nach fast einem Dutzend Schritten. »Darüber denke ich praktisch vom ersten Augenblick, als sie uns sagten, wer sie sind, nach.«
    »Ich auch.«
    »Auf der Erde haben sie sich die ganzen Jahre über wie unsere Eltern verhalten, keine Frage. Sie waren gute Eltern und haben alles richtig gemacht. Aber …«
    »… aber sie waren immer ein wenig unterkühlt«, fiel Sophie ihm ins Wort. »Sogar bevor das alles hier passiert ist, habe ich mich manchmal gefragt, ob sie sich in einem Buch über das Elternsein Tipps geholt haben. Irgendetwas war seltsam. Alle anderen Eltern waren …« Sie suchte nach dem richtigen Wort.
    »Natürlicher?«, schlug Josh vor.
    »Genau. Natürlicher. Für sie schien alles ganz einfach. Bei unseren Eltern war das nie der Fall. Einmal habe ich Mom – Isis gegenüber sogar eine entsprechende Bemerkung gemacht. Es war direkt nachdem wir nach Austin gezogen waren. Sie hat nur gelacht und gemeint, klar seien wir anders und natürlich würden wir uns seltsam vorkommen. Wir seien Zwillinge und neu an der Schule, da sei es doch ganz normal, dass wir uns wie Fremdkörper vorkämen.«
    »Und weißt du, was sie noch gesagt haben?«, fragte Josh. »Sie würden uns ausbilden …«
    »Vorbereiten.«
    »Trainieren.«
    »Sie haben uns nur nicht gesagt, wofür.«
    »Aber wenn sie nicht unsere Eltern sind, was sind sie dann?« Josh ging langsamer und blieb dann stehen. »Ich habe mir da was überlegt. Du weißt doch, dass die Flamels ihr Leben lang nach Zwillingen mit Gold- und Silberauren gesucht haben …«
    Sophie wollte nicken, doch als ihr klar wurde, worauf er hinaus wollte, riss sie erschrocken die Augen auf.
    »Vielleicht haben Isis und Osiris dasselbe getan. Und uns vor den Flamels gefunden.«
    Sophie bekam fast den Mund nicht mehr zu. »Aber wer sind wir dann, Josh? Woher kommen wir? Wurden wir adoptiert?« Sie schlug die Hände vor den Mund. »Sind wir überhaupt Zwillinge?«
    Josh legte ihr eine Hand auf die Schulter, senkte den Kopf und drückte seine Stirn an ihre. Sein blondes Haar fiel über ihres. »Ich bin und bleibe dein Bruder, Sophie. Ich werde immer auf dich aufpassen.«
    Sie blinzelte Tränen weg. »Das weiß ich. Ich wüsste nur gern, wer wir sind.«
    »Könnte die Hexe es wissen?«, überlegte Josh laut. »Könnte es in ihren Erinnerungen gespeichert sein?«
    »Keine Ahnung …«, begann Sophie – doch noch während sie sprach, überrollte sie eine Flut von Bildern und brachte sie ins Wanken. Josh hielt sie am Arm fest. Sophie zitterte und rang nach Luft. Immer noch schwankend öffnete sie die Augen.
    »Was hast du gesehen?«, fragte Josh.
    »Die Erinnerungen der Hexe …«
    »Woran?«
    »Du und ich ganz oben auf der Pyramide. Wir kämpfen miteinander.«
    Er schüttelte ganz entschieden den

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