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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Herzen«, warf Virginia ein. »Aber darf ich vorschlagen, dass wir die Unterhaltung auf später verschieben?« Sie stieß den am Boden liegenden Mann mit der Schuhspitze an. Er stöhnte. »Dass die Leute hier keine Fans von euren Eltern sind, steht schon mal fest. Und der arme Kerl hier hat sicherlich Freunde.«
    Sophie schaute ihren Bruder an. »Sind sie unsere Eltern?«
    »Keine Ahnung. Sie sehen aus wie Mom und Dad … aber …«
    Sie nickte. »Aber sie sind nicht Mom und Dad.«
    »Wer sind sie dann?«
    Sophie schüttelte den Kopf. »Ich glaube, viel wichtiger ist die Frage: Wer sind wir?«
    »Wie sagte Osiris gleich noch mal? Das wird sich zeigen.«

KAPITEL ZWÖLF
    V irginia Dare und die Zwillinge liefen durch die Straßen von Danu Talis. Sie hatten weiße Tuniken übergezogen, die sie von Wäscheleinen abgenommen hatten. Die Strohhüte, unter denen ihre Gesichter verborgen waren, hatten sie von einem Marktstand mitgehen lassen. Sie hielten sich an schmale Gassen und Nebenstraßen und näherten sich langsam dem Turm mit dem wehenden Banner.
    »Also, dafür, dass es die schönste und mächtigste Stadt der Welt sein soll, sieht sie ziemlich heruntergekommen aus«, stellte Josh fest.
    Sophie nickte. »Vom Vimana aus bot sie allerdings einen unwahrscheinlichen Anblick.«
    »Aus der Ferne sieht alles schön aus«, meinte Virginia. Sie hatten das Ende einer schmalen Gasse erreicht und sie blieb stehen, um sich zu orientieren. Über den Dächern aller möglicher Gebäude suchte sie nach der Flagge.
    Sophie drehte sich um. Sie wollte sehen, ob sie verfolgt wurden, konnte jedoch nichts feststellen. Lediglich ein klapperdürrer Hund wühlte in einem Berg Abfall. Er zog etwas heraus – es hätte ein Brocken Fleisch sein können – und blinzelte sie an. Im Dämmerlicht leuchteten seine Augen rot. Dann drehte er sich um und verdrückte sich.
    Seit sie den Marktplatz verlassen hatten, waren sie durch ein Dutzend Gassen gelaufen, die alle so aussahen wie die, in der sie gerade standen. Sie war schmal und dunkel und gesäumt von hohen, schmucklosen Mauern. Fauliges Obst lag auf dem Boden und jede Menge Fliegen summten herum. Sophie entdeckte im Rinnstein eine Ratte mit extrem langem Schwanz und beobachtete, wie sie in einem Loch in der Mauer verschwand. Aber Ratten und Fliegen waren in einer solchen Umgebung normal, nahm sie an. Sie und Josh waren mit ihren Eltern durch die halbe Welt gereist und hatten überall dort, wo Richard und Sara Newman arbeiteten, Station gemacht. Solche Gassen hatte es in Südamerika und im Nahen Osten gegeben, in Südeuropa und überall in Asien – allerdings lagen in dieser Gasse hier im Gegensatz zu den anderen keine Papier- oder Plastikabfälle, kein Holz und keine leeren Getränkedosen.
    Sophie drehte sich wieder um und blickte über die Schulter ihres Bruders nach vorn. Der Kontrast war unwahrscheinlich. Hinter ihr Schmutz und Armut und vor ihr Reichtum und die herrliche legendäre Stadt Danu Talis. Die Gasse führte auf einen breiten, von Bäumen gesäumten Boulevard. Auf der anderen Straßenseite verlief einer der Kanäle, die sie von der Luft aus gesehen hatte. Dahinter lagen weitere von Bäumen und Blumenbeeten gesäumte Straßen und dazwischen Brunnen und Statuen von Menschen und Tieren sowie von Kreaturen, die weder das eine noch das andere waren. Hinter mit Eisenstäben bekrönten Mauern und aus Stein gemeißelten Torpfosten ragten prunkvolle Gebäude mit Fassaden in Gold und Silber auf. Jedes Gebäude war in einem anderen Stil erbaut und Sophie erspähte Pyramiden mit flachem Dach und fensterlose Würfel, zerbrechlich wirkende Spiralbauten und kreisrunde Häuser mit einem Überzug aus Kristall.
    »Merkst du was?«, fragte Josh.
    Und da erinnerte sie sich plötzlich wieder. Die Bauten hier ähnelten Ruinen, die sie mit ihren Eltern in Ägypten, Chaco Canyon, Angkor Wat und Schottland besucht hatten.
    An ihrem Blick erkannte Josh, dass sie die Zusammenhänge hergestellt hatte. »Ich nehme an, das hier sind die Originale. Die Menschen haben sie nachgebaut.«
    »Warum die unterschiedlichen Formen?«, fragte Sophie.
    »Unterschiedliche Clans?«, vermutete Josh.
    »Im Lauf der Zeit setzt bei Älteren der Wandel ein«, mischte Virginia sich ein. »Manchmal verändern sie sich auf ganz seltsame, ungewöhnliche Art und Weise. Deshalb brauchen sie seltsame und ungewöhnliche Häuser, in denen sie leben können.«
    Einige Gebäude waren mit Bildhauerarbeiten geschmückt, andere mit

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