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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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leuchtenden Blauton gestrichen. Sophie legte sich aufs Bett und schaute hinauf. Silberne Sterne stellten das Sternbild des Orion dar und in der Ecke direkt gegenüber von ihrem Bett leuchtete ein großer Halbmond.
    Ihre Mutter hatte die Zimmerdecke im Haus ihrer Tante genau so bemalt.
    Sophie stand wieder auf, schritt die ganze Länge des silbernen Raumes ab und öffnete die Tür zu dem riesigen Kleiderschrank. Überrascht zog sie die Luft ein. Ordentlich auf zwei Stangen aufgereiht oder auf den Regalen darüber hingen und lagen sämtliche Sachen, die sie in San Francisco zurückgelassen hatte: Jeans, Sweatshirts, Kleider, Unterwäsche. Doch als sie über eine Jeans strich, fiel ihr auf, dass sie noch ganz steif und nicht getragen war. Sämtliche Sachen waren neu, an einigen hingen noch die Etiketten. Sie ging zwischen den Kleiderstangen hindurch und ließ die Finger über die Stoffe gleiten. Sie erkannte alles wieder. Jedes einzelne Stück, das sie selbst gekauft oder von ihrer Mutter oder Tante Agnes im Lauf des letzten Jahres geschenkt bekommen hatte, war da, selbst das grün-weiß-goldene Oakland-A’s-Sweatshirt von Josh. In Regalen auf dem Boden waren Schuhe, Stiefel und Sneakers aufgereiht. Dann musste sie plötzlich laut lachen: Sie hätte nie gedacht, dass UPS auch nach Danu Talis lieferte!
    »Hallo?« Es klopfte und sie drehte sich um, als Isis – oder Sara, ihre Mutter? – die Zimmertür aufschob und den Kopf hereinstreckte. »Da bist du. Ich hoffe, es ist alles okay.«
    »Ja … ja … Alles ist … der Wahnsinn«, erwiderte Sophie, doch ihr Ton war alles andere als enthusiastisch. »Ich habe mir nur gerade die Kleider angeschaut.«
    »Dein Vater dachte, die Umstellung würde euch vielleicht leichter fallen, wenn ihr eure vertrauten Sachen um euch hättet.«
    »Danke. Es ist nur alles ein bisschen viel. Ein bisschen sehr viel sogar«, fügte sie hinzu.
    »Ach, Sophie.« Isis kam ins Zimmer. Sie hatte die weiße Keramikrüstung abgelegt und trug jetzt eine einfache Leinenbluse und eine Hose. Sie war barfuß und Sophie sah, dass sie die Fußnägel genau wie die Fingernägel schwarz lackiert hatte. Das hatte ihre Mutter früher nie getan. »Ich weiß – ich weiß wirklich, wie schwer das für euch ist.«
    Sophies Lachen klang etwas zittrig. Sie spürte plötzlich Wut in sich aufsteigen. Erwarteten die beiden eigentlich, dass sie das alles hier fraglos akzeptierte? »Falls du nicht zufällig vor Kurzem erfahren hast, dass deine Mutter nach einer ägyptischen Göttin benannt wurde, zehntausend Jahre alt und ein Wesen des Älteren Geschlechts von Danu Talis ist, hast du keine Ahnung, wie ich mich fühle.«
    »Wenn du es genau wissen willst, wurde ich nicht nach der ägyptischen Göttin benannt. Ich war die ägyptische Göttin.« Die Frau lächelte, und mit den Fältchen um Augen und Mund sah sie wieder aus wie Sara Newman. »Aber ich bin deine Mutter, Sophie, und du sollst wissen, dass dies alles gemacht wurde, um dich und deinen Bruder zu schützen.«
    »Warum?«
    Als Isis durchs Zimmer ging, hinterließen ihre bloßen Füße feuchte Abdrücke auf den silbernen Fliesen. Sie schob die Tür nach draußen auf und ein Schwall exotischer Düfte strömte herein. Wasser plätscherte und von irgendwo hörte man leise Osiris’ Stimme und Virginia Dares helles Lachen. »Stimmt es, dass du das Wissen der Hexe von Endor besitzt?«, fragte Isis.
    Sophie nickte. Noch während ihre Mutter sprach, flackerten am Rand ihres Gesichtsfeldes seltsame Bilder auf und sie wusste, dass es nicht ihre eigenen Erinnerungen waren.
    … Isis und Osiris in ihren weißen Rüstungen an der Spitze einer Anpu-Armee. Sie ritten auf riesigen Echsen aus einer brennenden Stadt hinaus. Die vielen Leichname am Weg hatten Ähnlichkeit mit Bären, nicht einer war menschlich und bei keinem lagen Waffen.
    … Isis und Osiris, gekleidet im Stil des alten Ägypten – allerdings in einer üppig grünen Dschungellandschaft, nicht in der Wüste – beobachten lange Reihen menschlicher Sklaven, die schwere Steinplatten zu einer halb fertigen Pyramide schleppen.
    … Isis und Osiris stehen in weißen Kitteln und mit Mundschutz in einem blitzsauberen Labor und beobachten Wesen, die großen, unbehaarten Ratten gleichen und aus blubbernden Bottichen mit einer zähen rosafarbenen Flüssigkeit kriechen.
    Isis lächelte mit fest zusammengepressten Lippen. »Ich sollte dich besser warnen: Die Hexe Zephaniah war nie unsere Freundin. Du wirst also mit Sicherheit

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