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Die geheimnißvolle Insel

Die geheimnißvolle Insel

Titel: Die geheimnißvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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er zwei Tetras, und bald brieten die auf eine Stange gespießten Vögel über einem lustigen Feuer.
    Um sieben Uhr Abends war Nab noch immer nicht zurück, Pencroff beunruhigte das lange Ausbleiben nur wegen des Negers selbst, von dem er fürchtete, daß ihm auf dem unbekannten Lande irgend ein Unglück zugestoßen sei, oder daß derselbe in seinem Schmerze gar sich selbst ein Leid angethan habe. Harbert zog aus dieser verlängerten Abwesenheit ganz andere Schlüsse. Wenn Nab nicht zurück kam, so mußte ihn irgend ein neuer Anhaltepunkt veranlaßt haben, seine Nachforschungen weiter fortzusetzen. Jeder neue Umstand mußte aber von Vortheil für Cyrus Smith sein. Warum wäre Nab noch nicht wiedergekommen, wenn ihn nicht irgend eine Hoffnung zurückhielte? Vielleicht hatte er ein Anzeichen gefunden, einen Fußabdruck oder irgend Etwas, das das Meer ihm in den Weg geworfen haben mochte. Vielleicht folgte er jetzt einer ganz sicheren Spur; vielleicht war er schon bei seinem Herrn!
    So dachte der junge Bursche, so sprach er sich aus. Seine Gefährten ließen ihn reden, nur der Reporter bestätigte seine Worte durch eine zustimmende Bewegung; Pencroff endlich dachte von dem längeren Ausbleiben Nab’s nichts Anderes, als daß er seine Nachforschungen am Ufer weiter ausgedehnt habe und noch nicht zurück sein könne.
    Harbert, dem seine unbestimmten Ahnungen keine Ruhe ließen, äußerte mehrmals die Absicht, Nab entgegen zu gehen; Pencroff überredete ihn aber, daß dieser Weg unnütz sein werde, da er bei diesem traurigen Wetter und der herrschenden Dunkelheit Nab’s Spur unmöglich finden könne, und daß es besser sei, hier in Geduld zu warten. Kam Nab auch am nächsten Tage nicht wieder, so würde er nicht zögern, sich Harbert zur Aufsuchung des Negers anzuschließen. Gedeon Spilett bestätigte die Ansicht des Seemanns deshalb, weil man sich nicht theilen solle, und Harbert mußte auf sein Vorhaben verzichten; aber zwei große Thränen drängten sich doch aus seinen Augen.
    Der Reporter preßte das edelmüthige Kind heftig in die Arme.
    Das Unwetter war jetzt vollkommen ausgebrochen. Ueber die Küste strich der Südostwind mit einer Gewalt ohne Gleichen. Dazu hörte man das Meer, selbst jetzt bei der Ebbe, gegen die Felsenreihen nahe dem Ufer stürmen. Der durch den Orkan zerstäubte Regen erhob sich wie ein flüssiger Nebel, und in Fetzen wälzten sich die Dünste längs des Ufers hin, dessen Strandkiesel polterten, als würde ein Wagen mit kleinen Steinen entleert. Der durch den Wind emporgewirbelte Sand vermischte sich mit dem Platzregen, so daß man dessen Andringen nicht Widerstand zu leisten vermochte. Ebenso viel mineralischer Staub als wässeriger flog in der Luft umher. Zwischen der Mündung des Flusses und der Granitmauer bildeten sich ausgedehnte Wirbel, die Luftschichten wurden zu Maelströmen, welche keinen anderen Ausweg fanden, als das enge Thal, in dem der Wasserlauf sein Bett hatte, und drängten sich mit unwiderstehlicher Gewalt in dieses hinein. Durch den engen Schornstein schlug der Rauch zurück, der die Höhle erfüllte und sie unbewohnbar machte.
    Deshalb ließ auch Pencroff, nachdem die Tetras gar gebraten waren, das Feuer abgehen, und erhielt nur ein wenig Gluth unter der Asche.
    Um acht Uhr war Nab noch immer nicht zurück, doch konnte man nun annehmen, daß er vor dem abscheulichen Wetter eine Zuflucht habe suchen müssen, um das Nachlassen des Sturmes, oder mindestens den Tagesanbruch zu erwarten. Ihm unter den jetzigen Verhältnissen entgegen zu gehen, versprach von Anfang herein keinen Erfolg.
    Der Wildbraten bildete das einzige Gericht des Abendbrodes, und verzehrte man das wirklich ausgezeichnete Fleisch mit großem Wohlbehagen. Pencroff und Harbert, deren Appetit der lange fortgesetzte Ausflug besonders gereizt hatte, verschlangen es mit wahrem Heißhunger.
    Dann zogen sich Alle in ihre schon während der vergangenen Nacht ausgewählten Ecken zurück, und Harbert schlief bald neben dem Seemanne ein, der sich nahe dem Herde hinstreckte.
    Draußen wuchs der Sturm mit der vorschreitenden Nacht zur entsetzlichsten Heftigkeit und ähnelte fast dem, welcher die Gefangenen aus Richmond weg nach diesem Stück Erde im Stillen Ocean entführt hatte, wie ja die Stürme zur Zeit der Aequinoctien überhaupt häufig, an Unglücksfällen reich und wirklich furchtbar sind auf dieser weiten Wasserfläche, die ihnen nirgends ein Hinderniß entgegenstellt. Es erscheint also begreiflich, daß eine nach

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