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Die geheimnißvolle Insel

Die geheimnißvolle Insel

Titel: Die geheimnißvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Bewegung, und bat die Colonisten, ihn auf einige Stunden allein zu lassen. Gedeon Spilett wollte zwar darauf bestehen, bei ihm zu bleiben, im Fall eine Krisis einträte; aber der Sterbende wies es mit den Worten ab:
    »Bis morgen lebe ich noch, mein Herr!«
    Alle verließen den Salon, durchschritten die Bibliothek, den Speisesaal und gelangten nach dem Vordertheile in den Maschinenraum, worin die elektrischen Apparate aufgestellt waren, die dem Nautilus gleichzeitig mit der bewegenden Kraft auch Licht und Wärme lieferten.
    Der Nautilus, selbst ein Meisterwerk, war wiederum voller Meisterwerke, die den Ingenieur entzückten.
    Die Colonisten bestiegen die Plateform, welche sieben bis acht Fuß über das Wasser empor ragte. Dort streckten sie sich neben einer dicken Glaslinse hin, welche eine große runde Oeffnung bedeckte, aus der eine Lichtgarbe hervorschoß. Hinter dieser Oeffnung befand sich eine Cabine mit dem Steuerruder für den Bootsmann, wenn er den Nautilus durch seine flüssige Umgebung lenkte, die von den elektrischen Strahlen auf eine weite Strecke hin erleuchtet wurde.
    Cyrus Smith und seine Gefährten sprachen zuerst kein Wort, denn sie waren zu tief ergriffen von dem, was sie eben gesehen und gehört hatten, und das Herz stand ihnen still bei dem Gedanken, daß der, dessen Arm ihnen so oft geholfen, daß ihr Beschützer, den sie erst seit wenigen Stunden kennen gelernt, am Vorabende seines Todes stehe!
    Wie auch das Urtheil der Nachwelt einst über diese fast außermenschliche Existenz ausfallen mochte, Prinz Dakkar mußte immer eine jener ungewöhnlichen Erscheinungen bleiben, deren Andenken nie verlischt.
    »Das ist ein Mann! sagte Pencroff. Sollte man glauben, daß er so auf dem Meeresgrunde gelebt hat! Und wenn ich bedenke, daß er auch dort vielleicht nicht mehr Ruhe fand, als anderswo!
    – Der Nautilus, bemerkte Ayrton, hätte uns vielleicht dazu dienen können, die Insel Lincoln zu verlassen, und ein bewohntes Land aufzusuchen.
    – Alle Teufel! rief Pencroff, ich möchte es nicht wagen, ein solches Schiff zu führen. Auf dem Meere segeln, – recht gut, aber unter den Meeren, nein!
    – Mir scheint, warf der Reporter ein, daß die Behandlung eines submarinen Apparates, wie der Nautilus, nicht zu schwierig sein könne, Pencroff, und daß wir uns bald darin zurecht finden würden. Da sind keine Stürme, ist keine Strandung zu fürchten. Wenige Fuß unter der Oberfläche sind ja die Gewässer des Meeres so ruhig, wie die eines Sees.
    – Möglich! versetzte der Seemann, mir ist aber ein frischer Wind an Bord eines gut ausgerüsteten Fahrzeugs lieber. Ein Schiff wird gebaut, um auf dem Wasser zu fahren, nicht unter demselben.
    – Meine Freunde, mischte sich der Ingenieur ein, es ist wenigstens bezüglich des Nautilus ganz unnütz, die Frage wegen der unterseeischen Schiffe zu erörtern. Der Nautilus gehört uns nicht, und wir haben kein Recht, über ihn zu verfügen. Uebrigens würde auch er uns jetzt in keinem Falle etwas nützen können. Abgesehen davon, daß er diese Höhle, deren Eingang durch Aufsteigen ihres Basaltbodens verengert wurde, gar nicht zu verlassen vermag, wünscht Kapitän Nemo, daß er nach seinem Tode mit ihm versenkt werde. Sein Wille ist uns heilig, wir werden darnach handeln.«
    Cyrus Smith und seine Gefährten stiegen nach einem noch längere Zeit fortgesetzten Gespräche wieder in das Innere des Nautilus hinab. Dort nahmen sie etwas Nahrung zu sich und betraten dann wieder den Salon.
    Kapitän Nemo war aus der Betäubung, die ihn umfing, wieder erwacht, und seine Augen glänzten in dem früheren Feuer, während ein Zug wie ein Lächeln um seine Lippen spielte.
    Die Colonisten näherten sich ihm.
    »Meine Herren, begann der Kapitän, Sie sind muthige, brave und gute Männer. Sie haben sich Alle rücksichtslos Ihrem gemeinschaftlichen Werke gewidmet. Ich habe Sie beobachtet. Ich liebte Sie und liebe Sie noch! … Ihre Hand, Herr Smith!«
    Cyrus Smith reichte die Hand dem Kapitän, der sie voll Innigkeit drückte.
    »Schön, schön!« murmelte er.
    Dann fuhr er fort:
    »Genug nun von mir! Ich habe noch von Ihnen selbst und der Insel Lincoln, auf der Sie eine Zuflucht fanden, zu sprechen … Sie denken jene zu verlassen?
    – Um auch wiederzukehren, Kapitän! bemerkte Pencroff schnell.
    – Wiederzukehren? … Ich weiß schon, Pencroff, antwortete lächelnd der Kapitän, wie sehr Sie an dieser Insel hängen. Sie ist durch Ihrer Aller Sorgfalt zu dem geworden, was sie jetzt

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