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Die geheimnißvolle Insel

Die geheimnißvolle Insel

Titel: Die geheimnißvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Wohnungsfrage wird nochmals behandelt. – Pencroff’s Phantasieen. – Eine Untersuchung der Nordseite des Sees. – Der Nordrand des Plateaus. – Die Schlangen. – Das Ende des Sees. – Tops Unruhe – Top im Wasser. – Ein Kampf unter dem Wasser. – Der Dugong.
    Man schrieb jetzt den 6. Mai, der dem 6. November der nördlichen Hemisphäre entspricht. Seit einigen Tagen bedeckte sich der Himmel mehr und mehr mit Wolken, und schien es geboten, einige Maßregeln für die Ueberwinterung zu treffen. Immerhin hatte sich die Temperatur noch nicht wesentlich erniedrigt und hätte ein Celsius-Thermometer auf der Insel Lincoln im Mittel noch 10–12° gezeigt. Diese mittlere Wärme erscheint nicht auffallend, wenn man bedenkt, daß die Insel Lincoln bei ihrer Lage zwischen dem fünfunddreißigsten und vierzigsten Grade südlicher Breite sich etwa unter denselben Verhältnissen befand, wie Griechenland oder Sicilien in Europa. Da nun aber auch Sicilien und Griechenland nicht selten von einer mit Schnee und Eisbildung begleiteten Kälte heimgesucht werden, so war auch hier im tiefsten Winter wohl ein Temperaturabschlag zu erwarten, gegen welchen man sich schon zu schützen suchen mußte.
    Drohte jetzt auch die kalte Witterung noch nicht, so war doch voraussichtlich eine Regenperiode nahe, und auf dieser mitten im Pacifischen Oceane isolirten, jeder Unbill der Witterung ausgesetzten Insel durfte man wohl auf ebenso häufiges, als entschieden schlechtes Wetter rechnen.
    Die Frage wegen einer bequemeren Wohnung, als die Kamine sie boten, drängte also zu einer ernsthaften Erwägung und endgiltigen Lösung.
    Pencroff bewahrte selbstverständlich für diesen von ihm aufgefundenen Zufluchtsort eine gewisse Vorliebe, dennoch sah er ein, daß man sich jetzt nach einem anderen umsehen müsse. Schon einmal waren die Kamine, wie früher näher beschrieben wurde, von den Fluthwellen des Meeres heimgesucht worden, eine Eventualität, der man sich nicht noch einmal aussetzen mochte.
    »Uebrigens, bemerkte Cyrus Smith, der diese Angelegenheit gerade mit seinen Schicksalsgenossen besprach, empfiehlt es sich auch, einige Vorsichtsmaßregeln zu treffen.
    – Warum das? Die Insel ist ja unbewohnt, sagte der Reporter.
    – Wahrscheinlich wenigstens, verbesserte der Ingenieur, obwohl wir sie noch nicht ganz und gar durchforscht haben. Doch wenn sich auch kein menschliches Wesen auf derselben befindet, so fürchte ich noch immer, daß gefährliche Thiere sie bevölkern. Gegen einen immerhin möglichen Angriff von dieser Seite sollten wir gerüstet sein und dies Gebot der Klugheit nicht vernachlässigen, in der Nacht stets ein helles Feuer zu unterhalten und dabei abwechselnd zu wachen. Wir müssen unser Augenmerk eben auf Alles richten, zumal, da wir uns in einem Theile des Pacifischen Oceans befinden, der häufiger von malayischen Seeräubern besucht wird …
    – Wie? fiel Harbert ein, in so großer Entfernung von jedem Lande.
    – Ja wohl, mein Sohn, antwortete der Ingenieur. Diese Piraten sind ebenso kühne Seefahrer als berüchtigte Bösewichte, was wir niemals vergessen dürfen.
    – Nun, so werden wir unsere Wohnung gegen das zweiund vierfüßige Raubgesindel befestigen, erklärte Pencroff. Sollte es sich indeß nicht empfehlen, Mr, Cyrus, die Insel erst in allen Theilen zu durchforschen, bevor wir etwas Derartiges unternehmen?
    – Gewiß, bemerkte der Reporter dazwischen. Wer weiß, ob wir nicht auf der entgegengesetzten Seite eine solche Höhle finden, wie wir sie auf dieser Küste vergeblich gesucht haben.
    – Das ist wohl wahr, meine Freunde, sagte der Ingenieur, doch scheint Ihr zu vergessen, daß wir einen Wasserlauf in der Nachbarschaft unserer Ansiedelung haben müssen; nach Westen hin konnten wir vom Franklin-Berge aus keinen solchen wahrnehmen Hier dagegen befinden wir uns zwischen der Mercy und dem Grants-See, ein Vortheil, den wir nicht ohne Noth aufgeben sollten. Ueberdies erscheint diese Ostküste vor den Passatwinden geschützt, welche auf der südlichen Hemisphäre in nordwestlicher Richtung wehen.
     

    Die Operation war schwierig … (S. 165.)
     
    – So bauen wir uns ein Haus an den Ufern des Sees, Mr. Cyrus, antwortete der Seemann. Jetzt fehlen uns weder Mauersteine noch Werkzeuge.
     

    Top prallt vor einer Schlange zurück. (S. 172.)
     
    Vorher Ziegelstreicher, Töpfer, Eisengießer und Schmiede, was Teufel, werden wir nun für Maurer vorstellen!
    – Unzweifelhaft, wackerer Freund; doch bevor wir diesen

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