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Die geheimnisvolle Tuer

Die geheimnisvolle Tuer

Titel: Die geheimnisvolle Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Mai
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aus sind es nur noch drei, vier Minuten bis nach Hause.
    Dort sucht er schnell zusammen, was er mitnehmen will: die große Taschenlampe, ein paar Kerzen und Streichhölzer, sein Taschenmesser, die Handschellen aus seinem Detektivspiel und eine lange Nylonschnur. Das alles steckt er in seinen Rucksack, verlässt die Wohnung, geht zum Aufzug und drückt auf den Knopf. Als sich die Tür öffnet, steht der dicke Brackmann drin und pafft wie üblich eine Zigarre. Alexander zögert, geht dann aber doch hinein und sagt: »Können Sie mit dem Rauchen nicht warten, bis Sie draußen sind?«
    »Sei nicht so frech!«
    »Ich bin nicht frech, aber Sie verpestendie Luft im Aufzug, dass uns jedes Mal übel wird.«
    »Was fällt dir ein?«, brummt der dicke Brackmann. »Du kannst ja laufen, wenn dir etwas nicht passt.«
    »Der Aufzug ist für alle da.«
    »Wenn du nicht   …«
    Der Aufzug stoppt, die Tür öffnet sich, Lisa steht draußen.
    Als sie den dicken Brackmann mit seiner Zigarre sieht, hält sie sich die Nase zu und bleibt draußen. Auch Alexander geht schnell hinaus.
    »Willst du etwas sehen, was außer mir noch kein Mensch gesehen hat?«, flüstert Alexander.
    Lisa nickt.
    »Dann komm mit!«
    Lisa wendet sich zur Treppe.
    »Halt, wir müssen mit dem Aufzug fahren«, sagt Alexander und drückt auf den Knopf.
    »Warum?«
    »Das wirst du gleich sehen.«
    Der Aufzug kommt, die Tür öffnet sich,Lisa und Alexander steigen ein. Er atmet noch einmal tief durch und drückt auf den U-Knopf .
    »Was willst du denn im Untergeschoss?«
    »Nichts.«
    »Aber du hast auf U gedrückt.«
    »Warte doch ab.«
    Alexander ist überzeugt, dass es mit Lisa klappen müsste, ins Land des Lichts zu gelangen.
    Beide schauen nach oben, wo die 2 aufleuchtet, dann die 1, das E und schließlich das U.
    Lisa wartet, dass der Aufzug anhält, aber er hält nicht.
    Alexanders Anspannung lässt nach, er lächelt.
    »Der Aufzug ist kaputt«, sagt Lisa aufgeregt. Sie will auf den Alarmknopf drücken, aber Alexander hält ihre Hand fest. »Er ist nicht kaputt.«
    »Warum hält er dann nicht?«
    »Weil wir in die Unterwelt fahren.«
    Lisa guckt Alexander fragend an. Aber sie lacht ihn nicht aus, wie sie das nach so einemSatz normalerweise getan hätte, denn sie spürt, dass etwas Ungewöhnliches geschieht.
    Genau wie er verliert sie jedes Zeitgefühl. Und als der Aufzug anhält, hat sie keine Ahnung, wie lange die Fahrt gedauert hat.
    Die Tür öffnet sich, beide schauen in einen schwarzen Schlund.
    »Wo sind wir?«, fragt Lisa.
    »Wir müssen ein Stück durch die Dunkelheit«, antwortet Alexander, holt die Taschenlampe aus seiner Schultasche und knipst sie an. »Hast du Angst?«
    Lisa nickt.
    Alexander nimmt ihre Hand. Hier unten geht das ganz einfach, oben hat er sich das nie getraut.
    Lisas Hand in seiner zu halten ist schön.
    Obwohl ihm trotz der Taschenlampe auch nicht ganz wohl in seiner Haut ist, sagt Alexander: »Du brauchst keine Angst zu haben.« Dann erzählt er Lisa alles, was er hier unten erlebt hat.
    Wenn sie nicht selbst mit ihm durch die Dunkelheit ginge, würde sie Alexander fürverrückt halten. So murmelt sie nur: »Das gibt’s nicht.«
    »Du wirst es bald sehen.«
    Nach einer Weile bleibt Alexander stehen und fragt: »Riechst du was?«
    Lisa schnuppert. »Ja, es riecht   … es riecht ein wenig wie oben und doch wieder anders.«
    »So riecht Leben«, sagt er. »Wir sind gleich da.«
    Wenig später wird die Mauer im Lichtschein der Taschenlampe sichtbar, und bald sehen sie auch die Tür.
    »Müssen wir da hinein?«, flüstert Lisa.
    »Ja.« Alexander klopft und ruft: »Hallo, aufmachen! Ich bin es, Alexander!«
    Sie lauschen   – und hören, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wird. Lisa hält Alexanders Hand fester.
    Langsam geht die Tür auf und dann schnell wieder zu.
    »Du bist nicht allein«, sagt eine Männerstimme, die nach Orkanubas klingt.
    »Lisa ist bei mir.«
    »Wer ist Lisa?«
    »Meine Freundin«, antwortet Alexander, ohne zu zögern.
    »Sonst niemand?«
    »Nein.«
    Die Tür geht wieder auf, Alexander und Lisa drücken die Augen zu.
    »Woher kommst du?«, fragt Orkanubas. »Xenody und Koko haben doch gesagt, du seist im Schloss des Herrn der Finsternis gefangen.«
    »War ich auch, aber von dort bin ich geflohen.«
    »Kommt herein.«
    Schritt für Schritt gehen die beiden vorwärts und halten dabei die Hände vors Gesicht. Als sich die Augen wieder an das helle Licht gewöhnt haben, sieht Lisa die Löwen und weicht

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