Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gehorsame

Die Gehorsame

Titel: Die Gehorsame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
Vom Netzwerk:
oder Mädchen?«
    Er hatte recht gehabt, dass die Trennung unseren Rhythmus durcheinandergebracht hatte. Nach zwei Wochen ohne ihn kam mir alles viel seltsamer vor als vorher. Ging sein Recht auf mich wirklich so weit, dass er meine Gedanken lesen konnte? Jetzt, wo er zurück war, war ich mir da gar nicht mehr so sicher. Und ich fand auch, wenn er gewollt hätte, dass ich mit niemand anderem schlafe, dann hätte er das sagen müssen, statt sich auf seine kleine Macho-Rede, dass ich niemand anderen mehr wollen würde, zu verlassen. Kevin und ich hatten ein Kondom benutzt, dachte ich selbstgerecht – wobei ich vergaß, dass ich nicht selbst daran gedacht hatte –, was sollte das Ganze also? Manchmal konnte er einem wirklich auf die Nerven gehen.
    »Es hätte tatsächlich ein Mann oder eine Frau, ein Junge oder ein Mädchen sein können, Jonathan«, sagte ich langsam und deutlich. »Es war ein Junge.«
    Er holte tief Luft, drehte sich um und blickte einen Moment lang aus dem Fenster. Als er sich wieder zu mir umdrehte, hatte er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle und wirkte so ironisch wie immer.
    »Ich bin wirklich zu müde, um schnell denken zu können«, sagte er, »aber glücklicherweise hast du mir einen einfachen Anlass geliefert. Es steht dir nicht zu, mich zu korrigieren. Niemals. Hol den Stock. Ich gebe dir fünfzehn, und dann werde ich mir überlegen, was als Nächstes kommt.«
    Er schlug mich heftig, und ich versuchte noch nicht einmal, nicht zu weinen. Hinterher musterte er mich finster, während ich schluchzte und schniefte.
    »Auf die Knie mit dir und halt den Mund«, sagte er müde.
    Als ich mich endlich so weit gefangen hatte, begann er vorsichtig. »Was war er?«
    Was konnte ich schon sagen außer der Wahrheit? »Ein … ein Bauarbeiter, Jonathan.«
    »Klar, Gebäude in der Stadt.« Er nickte. »Ich hätte es mir denken können. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er groß und fleischig war. Eher so der knuddelige Babytyp, oder?«
    Ich flüsterte: »Ja, Jonathan.«
    »Nun«, sagte er, »ich habe es dir nicht verboten, deshalb bin ich auch nicht überrascht. Würde er hierherkommen? Würde ich ihn attraktiv finden?«
    Da ich keine dieser Möglichkeiten auch nur im Entferntesten in Betracht gezogen hatte, musste ich eine Minute lang nachdenken. Ich dachte an Kevins runden Hinter und sein liebes Gesicht, aber auch an seinen verletzten, wütenden Gesichtsausdruck. Die Antworten lagen auf der Hand, aber es kostete mich Mühe, eine einfache, logische Antwort zu formulieren.
    »Nun ja, Jonathan, ich glaube, du würdest ihn attraktiv finden. Und, äh, nein, er würde nie hierherkommen.«
    Das »nie« schien ihn zu verärgern.
    »Ach, nur guter, sauberer Spaß, was? Nichts von diesem hässlichen, angsterregenden Zeug für dich und deinen Kumpel. Einfach nur vögeln und kuscheln.«
    Konnte er es verdammt noch mal nicht endlich gut sein lassen? Nein, natürlich konnte er es nicht. Darum ging es ja. Ich konnte zwar mit jemandem ficken, aber er hatte ein Besitzrecht daran, und das machte er mir schmerzhaft klar.
    »Äh, nun …«, stieß ich hervor.
    Er blickte mich einen Moment lang scharf an und überlegte. »›Nun, nicht ganz, Jonathan‹, höre ich daraus. Vielleicht eine winzige Andeutung von Perversität mit Biff, Sluggo oder Wally oder wie immer er auch geheißen hat. Nun, das ist irgendwie interessant. Vielleicht sogar unterhaltsam. Ich wusste, dass du mich nicht enttäuschen würdest, Carrie.«
    Er öffnete eine Schublade und holte etwas in Folie gewickeltes Hasch und eine Pfeife heraus. Er zündete die Pfeife an und nahm einen Zug. Danach bot er sie mir an, und auch ich zog ein bisschen daran.
    »Ich hatte grässliche, anstrengende zwei Wochen ohne jede Unterhaltung abgesehen von alten Nina-Hartley-Pornos im Hotel-Pay- TV «, sagte er. »Das ist genau das, was ich brauche. Eine schmutzige Geschichte. Und dazu noch von so einer großartigen Erzählerin. Ich meine, ich lasse dich ja nicht viel reden, aber das Gute daran ist ja, dass ich weiß, wie gut du reden kannst. Also rede mit mir. Erzähl mir die Geschichte von dir und Eddie Haskell. Und denk daran, dass ich nicht zu müde bin, um dich noch ein bisschen mehr zu schlagen, wenn du irgendwelche Details auslässt.«
    Er setzte sich und zog an seiner Pfeife, wie ein verwöhnter kleiner Sultan an seiner Wasserpfeife. Dann öffnete er seine Hose und holte seinen Schwanz heraus, der zwar nicht wirklich erigiert war, aber so aussah, als wäre er

Weitere Kostenlose Bücher