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Die Geisel von Zir

Titel: Die Geisel von Zir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Giftpflanzen gibt.«
    »Nicht dass ich wüsste. Vor ein paar Jahren kam mal ein terranischer Botaniker nach Suruskand, um die dortige Flora zu studieren. Aber der arme Kerl ging einmal zuviel ohne Begleiter in den Wald und wurde von einem Yeki gefressen.«
    »O Gott!« ächzte abermals der Professor. Ein paar der umstehenden Touristen, die mitgehört hatten, stießen ebenfalls erschreckte Ausrufe hervor. »Ich hoffe doch, dass wir einem solchen Räuber nicht ohne adäquaten Schutz begegnen!«
    »Hier gibt es ohnehin keine. Der Yeki ist hauptsächlich ein Steppenbewohner; seine Heimat sind die Prärien von Ruz. Das größte Raubtier dieser Regionen ist der Kargán, der kleinere Vetter des Yeki, der sich jedoch nur in äußerst seltenen Fällen an Wild von unserer Größe heranwagt. Gefährlicher ist da schon der Wildeshun, der sich ausschließlich in Rudeln bewegt; aber der meidet größere Gruppen wie unsere.«
    »Nun, da bin ich ja beruhigt. Ich glaube, ich gehe jetzt mal die Körpertemperatur der Bishtare messen.« Mulroy zog ein Fieberthermometer hervor. »Ich glaube nicht, dass das bisher schon einmal jemand festgestellt hat.«
    »He!« rief Reith. »Sie wollen ihm das Ding doch nicht etwa in den Hin …«
    »Keine Angst, Fergus. Bei einem so großen Tier macht man das anders.«
    »Wie denn?«
    »Ganz einfach. Man wartet, bis das Tier den Darm leert und steckt dann das Thermometer in den noch frischen Kot.« Der Professor schritt erwartungsvoll von dannen, zu den äsenden Bishtaren hinüber.
    Als Reith mit seinem Lunch fertig war, sagte er leise zu Strachan: »Ken, kann ich dich mal einen Moment unter vier Augen sprechen? Ich möchte noch ein bisschen was über Zir wissen, aber ich halte es für besser, wenn meine Schäfchen nicht unbedingt zuhören.«
    »Also, Zir ist ein wildes Bergland am Nordwestzipfel der Va’andao-See. Sowohl Dur als auch Gozashtand erheben Anspruch auf das Gebiet, aber keiner von beiden kann seinen Anspruch durchsetzen. Das Land ist unwegsam und rau, und die Ziruma machen jedem Eindringling das Leben schwer.«
    »Was ist mit diesem Burschen, der sich ›Dasht von Zir‹ nennt?«
    »Vor ein paar Jahren begann Barre vas-Sarf seine Karriere als schlichter Bandido, der mit seiner Horde das Unterland unsicher machte. Sowohl Tashian als auch Eqrar schickten daraufhin Truppen in das Gebiet, um dem Treiben ein Ende zu bereiten, aber die zogen sich schließlich demoralisiert zurück, nachdem sie in dem unwegsamen Berggelände immer wieder von nächtlichen Stoßtrupps überfallen und in Hinterhalte gelockt worden waren, ohne die Banditen jemals zu fassen zu kriegen.
    In der Zwischenzeit hatte Barre immer mehr Stämme und Clans unter seine Kontrolle gebracht, und schließlich nannte er sich ›Dasht von Zir‹. Eqrar und Tashian haben ihn seitdem immer wieder aufgefordert, er solle ihnen den Lehnseid schwören, und seine Antwort war jedes Mal, sie sollten sich ihren Lehnseid sonst wohin stecken.«
    »Und du glaubst, er sieht tatenlos zu, wie du für Tashian eine Bahnlinie durch sein Gebiet baust?«
    »Tashian glaubt, dass er mit der Bahn am jeweiligen Ende der Strecke genug Soldaten unterhalten kann, um Barre an einem Überfall zu hindern. Ich habe da meine Zweifel, aber solange Tashian weiterhin genug Gold nach Novo schickt, ist die Sache für Siggy und mich das Risiko wert.«
    »Und was ist eigentlich mit der so genannten Hexe von Zir?«
    Strachan stieß ein heiseres Lachen aus. »Deren Existenz haben wir den gottverdammten Missionaren zu verdanken. Warum sie diese vertrottelten Schwachköpfe scharenweise ins Land lassen, gleichzeitig aber ehrlichen Technikern wie mir verbieten, den Krishnanern was Sinnvolles und Nützliches beizubringen, ist mir schleierhaft. Da stecken wahrscheinlich politische Interessen an höchster Stelle dahinter. Und wenn sie die Christen und Moslems und Buddhisten und dergleichen reinlassen, dann müssen sie natürlich alle die kleinen verrückten Sekten auch zulassen. Wie diesen einen Burschen, den wir in Suruskand trafen, der den Krishnanern weismachen wollte, sie wären die Zehn Verlorenen Stämme Israels. Als Beweis für diese verrückte These führte er die Ähnlichkeit zwischen dem krishnanischen Shomal und unserem irdischen Kamel an – sowohl äußerlich als auch vom Namen her. Beide Wörter, ›Shomal‹ wie ›Kamel‹, hätten dieselbe Wurzel – irgend so ein altes hebräisches Wort, Gamal, glaube ich.
    Glaub mir, dieser ganze Religionszirkus schafft mehr

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