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Die Geisha - Memoirs of a Geisha

Titel: Die Geisha - Memoirs of a Geisha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Golden
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mich nicht von einem Ihrer Lieferanten abwerben und Ihre Geschäftsbeziehung belasten wollten. Nur wenn ich meine Arbeit zuerst kündigte, würde ich Ihnen damit Gelegenheit geben, mich einzustellen. Also habe ich gekündigt.‹«
    Der Direktor wartete auf meine Reaktion, das wußte ich, aber ich wagte kein Wort zu sagen.
    »Nun habe ich mir gedacht«, fuhr er fort, »daß dein Erlebnis mit dem Minister etwas ganz Ähnliches sein könnte wie bei Ikeda, der seine Arbeit aufgab. Und ich will dir auch sagen, warum mir dieser Gedanke kam. Der Grund ist etwas, was Kürbisköpfchen sagte, nachdem sie mich in das Theater geführt hatte. Ich war außerordentlich zornig auf sie und verlangte, sie solle mir sofort erklären, warum sie das getan hatte. Sehr lange wollte sie nicht mit der Sprache herausrücken. Dann erzählte sie mir etwas, was mir zunächst eher sinnlos vorkam. Sie sagte, du hättest sie gebeten, Nobu mitzubringen.«
    »Bitte, Direktor«, begann ich unsicher, »ich habe einen furchtbaren Fehler begangen…«
    »Bevor du ein weiteres Wort sagst, möchte ich nur wissen, warum du das getan hast. Vielleicht hattest du das Gefühl, Iwamura Electric damit eine Art… Gefallen zu erweisen. Ich weiß es nicht. Aber vielleicht warst du dem Minister ja auch etwas schuldig, von dem ich nichts weiß.«
    Anscheinend schüttelte ich ganz leicht den Kopf, denn der Direktor hörte sofort auf zu sprechen.
    »Ich bin zutiefst beschämt, Direktor«, brachte ich schließlich heraus, »aber… meine Gründe waren rein persönlicher Natur.«
    Nach einer langen Pause seufzte er und reichte mir seine Saketasse. Mit dem Gefühl, meine Hände gehörten einer anderen, schenkte ich ihm ein. Er kippte sich den Sake in den Mund und behielt ihn dort eine Weile, bevor er ihn schluckte. Als ich ihn da mit vollem Mund sitzen sah, kam mir der Gedanke, ich sei ein leeres Gefäß, bis obenhin angefüllt mit Scham.
    »Nun gut, Sayuri«, sagte er, »ich werde dir genau erklären, warum ich dir diese Frage stelle. Du wirst unmöglich begreifen können, warum ich heute abend hierhergekommen bin oder warum ich dich jahrelang so behandelt habe, wie ich es tat, solange du nicht mein Verhältnis zu Nobu verstehst. Glaube mir, ich weiß besser als jeder andere, wie schwierig er zuweilen sein kann. Aber er ist ein Genie, und ich schätze ihn mehr als ein ganzes Arbeitsteam.«
    Da ich nicht wußte, was ich tun oder sagen sollte, griff ich zur Flasche und schenkte dem Direktor noch einmal Sake nach. Daß er die Tasse nicht sofort zum Mund hob, legte ich als sehr schlechtes Zeichen aus.
    »Als ich dich erst sehr kurze Zeit kannte«, fuhr er fort, »brachte Nobu dir einmal ein Geschenk, einen Kamm, und gab ihn dir vor allen Anwesenden auf der Party. Bis zu diesem Moment war mir nicht klar gewesen, wie groß seine Zuneigung zu dir war. Bestimmt hat es zuvor noch andere Anzeichen gegeben, aber die muß ich irgendwie übersehen haben. Als mir dann klarwurde, was er empfand, wie er dich an jenem Abend ansah… nun, da wußte ich sofort, daß ich ihm etwas, was er sich so sehnlichst wünschte, unmöglich wegnehmen konnte. Das hat jedoch nie mein Interesse an deinem Wohlergehen beeinträchtigt. Im Gegenteil, im Lauf der Jahre ist es mir immer schwerer gefallen, unbeteiligt zuzuhören, wenn Nobu von dir sprach.«
    Hier machte der Direktor eine Pause und fragte: »Hörst du mir zu, Sayuri?«
    »Ja, Direktor. Selbstverständlich.«
    »Du hast dies natürlich nicht wissen können, aber ich stehe tief in Nobus Schuld. Es stimmt zwar, daß ich der Gründer unseres Unternehmens und sein Chef bin. Aber als Iwamura Electric noch sehr jung war, hatten wir schwere Liquiditätsprobleme und hätten die Firma beinahe schließen müssen. Ich war nicht bereit, die Kontrolle über das Unternehmen aufzugeben, und wollte auch nicht auf Nobu hören, als dieser darauf bestand, Investoren aufzunehmen. Er hat sich dann durchgesetzt, obwohl uns das für eine Weile auseinandergebracht hat. Er erbot sich zurückzutreten, und ich hätte das fast zugelassen. Aber er hatte natürlich absolut recht, und ich hatte unrecht. Ohne ihn hätte ich die Firma verloren. Wie belohnt man einen Mann für so etwas? Weißt du, warum ich Direktor genannt werde und nicht ›Präsident‹? Weil ich den Titel an Nobu abgetreten habe – obwohl er versucht hat, ihn auszuschlagen. Als mir daher seine Zuneigung zu dir bewußt wurde, habe ich mich sofort entschlossen, mein Interesse an dir zu verbergen, damit Nobu

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