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Die Geishas des Captain Fishby

Die Geishas des Captain Fishby

Titel: Die Geishas des Captain Fishby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vern Sneider
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Offensichtlich wurde ernsthaft verhandelt. Von Fisby nahm
man dabei keinerlei Notiz, außer daß ihn der eine oder andere hin und wieder
fragend anblickte und dann nickte. Fisby nickte dann jedesmal zurück und
starrte im übrigen verdrießlich auf den ihm so gar nicht mundenden Tee.
    Als man die Tassen zum vierten Male
gefüllt hatte, wurde es ihm endgültig zuviel. „Sakini“, sagte er, „wir müssen
jetzt weiter. Ich möchte endlich frühstücken.“ Aber erst, nachdem man noch eine
weitere Tasse getrunken hatte, erhoben sich alle miteinander. Jeder verneigte
sich vor jedem, und auch Fisby tat es einige Male. Die Polizisten ergriffen
einen von den drei alten hölzernen Webstühlen, die in einer Ecke des Raumes
standen, trugen ihn hinaus und verstauten ihn auf dem Verdeck.
    „Alles fertig?“ fragte Fisby, während
er sich wieder ans Steuer setzte.
    „Ja, Chef“, antwortete Sakini, „nur
noch eins, die Leute hier wollen wissen, wann Sie ihnen das Salz bringen.“ —
„Was für Salz?“
    „Das Salz, das wir für den Webstuhl
geben müssen. Sie wollten ihn uns erst gar nicht überlassen, aber dann hat
Hokkaido ihnen von der Männerliga und der demokratischen Betätigung erzählt,
und da waren sie endlich einverstanden. Wir mußten nur versprechen, daß Sie
ihnen das Salz bringen werden.“
    Fisby nahm seine Mütze ab und fuhr
sich mit der Hand durch sein dünnes Haar: „Also, Sakini, damit du es ein für
allemal weißt: ich denke nicht daran, jetzt vielleicht für alle Dörfer auf
Okinawa dieses oder jenes zu beschaffen. Der Webstuhl bleibt hier!“
    „Aber Chef, es ist doch gar nicht schwer,
Salz zu machen. Man braucht dazu nur Seewasser, das man in die Sonne stellt,
und schon hat man das Salz.“ Fisby überlegte einen Augenblick. „Nun, wenn’s so
leicht ist — gut. Aber ihr müßt es selber machen und hierherbringen. Ich will
damit nichts zu tun haben.“
    „Gewiß, Chef“, erklärte sich Sakini
einverstanden. Fisby setzte den Jeep in Gang, war jedoch kaum fünfzig Meter
über die nächste Kreuzung hinausgefahren, als Sakini rief: „Chef, wir fahren
falsch! Wir müssen vorher abbiegen!“
    In mühsamer Selbstbeherrschung fuhr
Fisby zurück auf die von Sakini bezeichnete Straße, jedoch kurze Zeit darauf
kamen sie zu seinem Erstaunen nach Maebaru. „Aber hierher wollte ich doch gar
nicht!“ polterte er.
    „Wir müssen hier den Salzmacher holen,
Chef“, entgegnete Sakini.
    „Ich denke, ihr wolltet es selber
machen“, knurrte Fisby.
    „Das wollen wir auch“, lächelte
Sakini. „Nur wissen wir nicht, wie man es macht; wir wollen’s uns deshalb
zeigen lassen.“
    Bevor Fisby noch auch nur ein Wort
erwidern konnte, waren drei der Polizisten bereits vom Jeep gesprungen und
verschwanden hinter einer roten Mauer. Fisby hielt an, und die drei übrigen
Polizisten, Hokkaido und Sakini gingen den anderen nach.
    Fisby hatte vielleicht zwanzig Minuten
gewartet, als zwei Frauen mit drei Kindern und einer Ziege aus dem Hof kamen.
Unbekümmert verstauten sie mehrere Kleiderbündel, eiserne Kochtöpfe und die
verschiedensten Arten von Flaschen auf dem Rücksitz des Jeeps.
    „Was tut ihr da?“ fragte Fisby.
    Die eine der Frauen lächelte
freundlich, verneigte sich und setzte dann die Kinder und die Ziege in den
Jeep, schließlich stieg sie selbst dazu. Fisby kletterte heraus, besah sich den
Schaden und hupte dann laut nach Sakini.
    Zehn Minuten später kamen Sakini und
die anderen herbeigetrottet.
    „Sakini, was sind das für Leute?“
fragte Fisby. „Ach, das ist die Frau des Salzmachers mit ihren drei Kindern und
ihrer Ziege.“ Sakini drehte sich um und wies auf einen runzligen kleinen Mann:
„Und das ist der Salzmacher, Chef: wir nehmen sie alle in unser Dorf mit.“
    „Das ist ja reizend. Und wer ist die
andere Frau?“
    „Das weiß ich nicht, Chef, die habe
ich noch nie gesehen.“
    „Frag sie, wer sie ist.“
    Es dauerte eine ganze Weile, bis
Sakini verkünden konnte, daß das Frau Watanabe sei. Sie müsse ihren Onkel
Yoshimitsu in Klein-Koza besuchen und habe sich darum entschlossen,
mitzufahren. Fisby hätte am liebsten die ganze Gesellschaft aus dem Jeep
hinausgeworfen, aber sie saßen bereits wie angewachsen. Und er hatte keine
Lust, sich weiteren Ärger zu bereiten. „Na gut, dann wollen wir nach Hause
fahren“, schloß er mit ergebener Miene.
    Nachdem der Salzmacher seine Frau von
dem Rücksitz verscheucht hatte, um selbst dort Platz zu nehmen, kletterte sie
auf das Verdeck neben

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