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Die Geishas des Captain Fishby

Die Geishas des Captain Fishby

Titel: Die Geishas des Captain Fishby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vern Sneider
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nach einem Stuhl um und flüsterte
schließlich Sakini zu: „Laß ,Lotosblüte’ auf deinem Hocker sitzen.“
    Gehorsam erhob sich Sakini. Aber als
Fisby „Lotosblüte“ mit einer Handbewegung bat, doch Platz zu nehmen, sah sie
ihn fassungslos an.
    „Paßt ihr der nicht?“ erkundigte sich
Fisby besorgt. „Doch“, antwortete Sakini, „nur — sie möchte gern wissen, ob die
Männer in Amerika immer für die Frauen aufstehen.“
    „Nicht immer, obwohl sie’s eigentlich
sollten. Tun sie das hier nicht?“
    Sakini schüttelte den Kopf. „Ich hab’s
noch keinen tun sehen. Und ,Goldblume’ auch nicht. Aber es gefällt ihr und
,Lotosblüte’ sehr. Sie wollen es auch die Männer lehren.“
    Fisby wurde etwas beklommen zumute:
hoffentlich zog das nicht peinliche Folgen nach sich! — Rasch schenkte er den
Kaffee ein und bot die Salzkekse an. „Wie steht’s übrigens mit dem Cha ya?“
wandte er sich an Sakini, um auf ein anderes Thema zu kommen. „Sie können
leider nichts darüber sagen.“
    Verblüfft starrte Fisby die beiden
lächelnden Geishas an, denen der Schalk in den Augen saß.
    „Warum denn nicht?“ fragte er, recht
verlegen. „Darüber können sie auch keine Auskunft geben, Chef. Aber sie bitten
Sie, morgen früh zu ihnen zum Kobiru zu kommen.“
    „Gern.“
    „Freilich, vorher müssen Sie ihnen
etwas versprechen.“
    „Und das wäre?“
    „Daß Sie heute einen großen Bogen um
das Teehaus machen.“
    Fisby versprach es und wollte dann
wissen, ob der Mann aus Kishaba, der das Geschirr herstellen sollte, schon
eingetroffen sei. „Sie meinen Kiei, Chef? Er ist bereits seit gestern hier und
hat heute morgen schon den richtigen Lehm gefunden. Und jetzt ist er dabei,
sich etwas zu bauen, worin er den Ton brennen kann. Er glaubt aber, daß er alles
nicht allein wird schaffen können, deshalb will er noch ein paar Männer und
Kinder beschäftigen. Sie verstehen davon nicht viel, aber nach einiger Zeit,
denkt er, werden sie es schon lernen.“
    „Gut“, erwiderte Fisby, und während er
,Goldblume’ prüfend anblickte, fuhr er fort: „Und was ist mit Seiko, der das
Geschirr bemalen sollte? Ist er auch schon hier?“
    Bei der Erwähnung dieses Namens wurde
„Goldblume“ dunkelrot, „Lotusblüte“ dagegen begann leise zu kichern.
„,Goldblume’ erwartet ihn heute nachmittag“, antwortete Sakini. „Aber wissen
Sie, Chef, was ,Lotosblüte’ gehört hat?“
    „Goldblume“ flüsterte erregt mit
„Lotosblüte“, um sie zum Schweigen zu bringen, doch schien es umsonst zu sein.
    „Was denn?“ fragte Fisby gespannt.
    „Sie hat gehört, daß Seiko sich sogar
die Haare hat abschneiden lassen.“
    „Und was hat das zu bedeuten?“
    „Als die japanische Polizei von den
Männern verlangte, sich das Haar kurz scheren zu lassen, weil es von Tokio
befohlen war, erklärte Seiko, er läßt sich von niemandem etwas vorschreiben,
ließ sich sein Haar nun gerade lang wachsen und behauptete, selbst wenn das
noch so häßlich aussieht, opfert er es für niemand. Aber nun hat er es doch
geopfert. Und ,Lotosblüte’ glaubt genau zu wissen, warum, auch wenn sie nichts
weiter darüber sagt.“
    „Goldblume“ glühte jetzt wie eine
Päonie und warf einen strafenden Blick auf die noch immer kichernde
„Lotosblüte“. Aber dann bemühte sie sich, ihren Zorn zu bezähmen, und sah Fisby
fragend an. „Sie möchte wissen“, übersetzte Sakini, „ob sie noch etwas in
Tobiki bauen dürfen. Eine Badeanstalt nämlich.“
    Fisby hatte nichts dagegen. „Nur, wo
wollen sie die dafür notwendigen Badewannen auftreiben?“ fragte er zurück.
    „Sie wissen, daß es ziemlich schwierig
sein wird, aber sie wollen es trotzdem versuchen.“
    Fisby überlegte einen Augenblick. Dann
schnalzte er mit den Fingern. „Ich hab’s. In Schweden oder Norwegen erhitzen
sie Steine zum Baden, wie ich einmal gelesen habe.“
    „Steine?“ fragte Sakini ratlos, und
auch die beiden Geishas machten entgeisterte Gesichter.
    „Ja, Steine. Sie erhitzen die Steine
und besprengen sie dann mit Wasser. Dadurch entsteht dichter Dampf. Dann ist da
so etwas wie eine Treppe, auf der man weiter oben oder weiter unten sitzen kann
— je nachdem, wie sehr man sich dem heißen Dampf aussetzen will.“
    Sakini kratzte sich am Kopf. „Das
verstehe ich nicht, Chef.“ Fisby versuchte es ihm noch einmal zu erklären, und
obwohl Sakini es nun einigermaßen zu begreifen schien, ging es doch wohl über
seine Vorstellungskraft hinaus. „Das beste

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