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Die Geishas des Captain Fishby

Die Geishas des Captain Fishby

Titel: Die Geishas des Captain Fishby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vern Sneider
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ist“, fuhr Fisby fort, „ich zeichne
es auf. Die Mädchen brauchen mir dann nur noch zu sagen, wo sie das Bad
hingebaut haben wollen.“
    Wenn auch vielleicht nur aus purer
Neugier, so waren die Geishas doch Feuer und Flamme für diesen Plan. Und Fisby,
den das rührte, gelobte feierlich, daß das Badehaus nicht nur schöner, sondern
auch größer als alle anderen werden würde, die es auf Okinawa gab. Doch da sah
er plötzlich, wie jemand durch die Türe lugte und aufgeregt winkte: es war
Fräulein Higa-Jiga. „Cha no yu“, rief sie immer wieder, hob die Hand, als
führte sie eine Teetasse zum Munde, und deutete dabei auf „Goldblume“ und
„Lotosblüte“. „Ach so — ja“, stotterte Fisby, sich mühsam zu einem Lächeln
zwingend, „Sakini, sag doch den beiden Geishas, daß wir etwas Besonderes im
Dorfe Vorhaben. Einige der Damen möchten gern die Teezeremonie lernen, und
dafür brauchen wir ein paar Cha-no-yu-Häuser.“
    Als Sakini diese Worte übersetzt
hatte, bemerkte Fisby, daß sich die Gesichter der beiden Mädchen umwölkten.
Dennoch fuhr er fort: „Niemand hat hier eine Ahnung, wie man so etwas baut, und
da dachte ich...“
    „Chef“, unterbrach ihn Sakini, „sie
möchten wissen, ob das Cha-no-yu-Haus für Fräulein Higa-Jiga bestimmt ist.“
    „Ja, warum?“
    „Sie sind gegen Fräulein Higa-Jiga und
gegen die Frauenliga sehr aufgebracht.“
    „Oh, tatsächlich?“ fragte Fisby
überrascht. „Ist das Schwein Hiyoshi wieder ausgebrochen und in ihr Zimmer
eingedrungen?“
    „Nein, Chef. Aber Fräulein Higa-Jiga
und die Frauenliga sperren immer wieder den Bach ab, um ihre Füße darin zu
waschen, und deshalb kann das Wasser nicht in den Lotosteich fließen.
‘Goldblume’ und ,Lotosblüte’ sind mächtig ergrimmt darüber.“
    „Aber die Damen denken sich doch
bestimmt nichts Böses dabei“, antwortete Fisby beruhigend, „und darum möchten
die beiden so nett sein und den Tischlern sagen, wie man diese kleinen
Teehäuser baut.“
    Die Geishas besprachen sich
miteinander, aber ihre erregten Stimmen verrieten nur allzu deutlich, daß sie
nicht eben sonderlich geneigt waren, diese Bitte zu erfüllen.
    Fisby war etwas enttäuscht darüber,
und seine Enttäuschung blieb ihnen sicherlich auch nicht verborgen. Sie
wechselten rasch einen Blick, und „Goldblume“ flüsterte dann mit Sakini. „Chef,
sie möchten wissen, ob Sie wirklich darauf bestehen.“
    Nach einigem Zögern meinte Fisby: „Mir
würde doch sehr viel daran liegen.“
    Die Mädchen verneigten sich daraufhin
stumm, und Sakini erklärte, daß sie es Fisby zuliebe tun würden, aber ihn
bäten, den Damen zu untersagen, sich künftig ihre Füße in den Bächen zu
waschen. „Selbstverständlich“, sagte Fisby. „Wenn sie es nicht unterlassen,
bekommen sie keine Cha no yus gebaut. Ist das übrigens sehr schwierig?“
    „Ach nein, Chef, die Häuser sind ja
nur ganz klein und haben nicht einmal Fenster. Die größte Mühe macht der
Garten.“
    „Muß denn da auch unbedingt ein Garten
dabei sein?“
    „Ja, natürlich, und dazu ein sehr
schöner, mit viel Sträuchern und Bäumen, so daß man ein wenig träumen kann.“
    Nur stockend warf Fisby ein: „Einige
von den anderen Damen meinten...“
    „Sollen die Mädchen für sie auch
Cha-no-yu-Häuser bauen?“
    „Ich möchte ihnen nicht zuviel
zumuten, aber es wäre reizend, wenn sie es täten.“
    Wieder verneigten sich die Geishas
tief. „Chef, dann wird ihnen wohl nichts übrigbleiben, als die Frauenliga die
Teezeremonie und so manches andere dazu zu lehren, denn diese Damen wissen ja
gar nichts.“ Plötzlich merkte Fisby, daß die beiden Geishas wie gebannt auf die
bunten Magazine starrten, die hochgestapelt in einer Ecke des Raumes lagen.
„Sakini“, fragte er, „wollen sie ein paar davon haben?“
    „Sie wollen schon, aber sie trauen
sich nicht recht.“ Fisby stand hastig auf und ergriff mehrere der Hefte: „Hier,
die können sie mitnehmen, und wenn sie noch mehr haben wollen, sollen sie
wiederkommen. Wenn sie auch die Sprache nicht verstehen, sehen sie sich
vielleicht gern die Bilder an.“
    „O ja, mit Freuden!“
    Und schon hatten sich die beiden
Geishas über die Magazine gebeugt, blätterten eifrig darin und machten sich gegenseitig
auf das eine oder andere Bild aufmerksam, das ihnen besonders zu gefallen
schien und über das sie sich flüsternd unterhielten.
    „Sakini“, meinte Fisby, „sicherlich
werden sie manche Anregung darin finden.“
    Gerade als er

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