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Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition)

Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition)

Titel: Die Geister, die mich riefen: Deutschlands bekanntester Spukforscher erzählt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wagner , Walter von Lucadou
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verabschieden, er winkt sozusagen ein letztes Mal, und das, was Sie erleben, ist dafür ein archetypisches Symbol.
    Die meisten Betroffenen sind in der Lage, das auch von sich aus so zu sehen. Sie verstehen intuitiv die Bedeutung der Szene und sagen mir im Gespräch sogar, sie hätten sie als einen Abschiedsgruß aufgefasst.
    Ich verstehe vollkommen, wenn Sie verunsichert sind. Vielleicht aber ist Ihnen einerseits meine Erklärung eine Hilfe und andererseits die Tatsache, dass Sie mit Ihrem Erlebnis nicht allein sind. Was Sie beschreiben, ist kein Anzeichen dafür, dass Sie verrückt sind. So etwas gibt es.
    Mit den besten Grüßen aus Freiburg
    Walter von Lucadou
    Einen Moment lang überlege ich, ob ich ein letztes Mal Carl Gustav Jung zitieren soll. Aus seiner Sicht werden seelische Zusammenhänge, die große Bedeutung für einen Menschen haben, nicht in Kategorien von Raum und Zeit dargestellt, sondern anhand von Symbolen und Verbindungen. Die physikalische Seite der Welt lässt sich nach Jung in Raum-Zeit-Zusammenhängen formulieren – wenn wir aber von Symbolen und Verbindungen sprechen, spielen Raum und Zeit und Kausalität keine Rolle. 36
    Aber ich verzichte auf den Zusatz und sortiere stattdessen endlich alle eingegangenen Briefe, um Übersicht zu bekommen. Ich lege sie auf verschiedene Stapel. Den »Vogel, der vom Tod wusste«, lege ich gleich auf den ersten Stapel, versehen mit einem Notizzettel:
    Geister und Erscheinungen.
    Auf die anderen Stapel, die noch zu lesen sind, schreibe ich:
    Wahrträume,
    dann
    Telepathie und Hellsichtigkeit
    und schließlich
    Spuk.
    Dem Spuk widme ich mich in allen Gesprächen am ausführlichsten. Es dauert ein bisschen, wenn man eine mögliche Erklärung für einen Spuk herleiten will.
    Aber erst zu den Geistern und den Erscheinungen. Wie bei jedem Fall lege ich mir ein leeres Blatt Papier daneben und mache mir Notizen für ein späteres Gespräch.
     
    Ich habe ein großes Problem und möchte es Ihnen hier erst mal schreiben, weil ich momentan nicht den Mut aufbringe, es Ihnen gleich am Telefon zu berichten.
    Ich bin Krankenschwester und habe seit über 20 Jahren eine gewisse Gabe. Ich habe schon viele Menschen sterben sehen und habe sie auf ihrem Weg begleitet.
    Wenn sie gehen, dann gehen sie nicht allein, sondern sie werden abgeholt. Diese Wesen (gute und auch böse) sind ein paar Stunden vorher da, bevor sie den Sterbenden mitnehmen. Ich kann diese Wesen spüren, sie reden mit mir, ich kann sie in meinem Kopf hören, und sie hören mich auch. Die Guten senden Ruhe, Harmonie, Wohlbefinden; vor ihnen fürchte ich mich nicht. Die Bösen machen mir Angst, sie lösen sofort eine Gänsehaut am ganzen Körper aus, sobald ich sie spüre. Anfang dieses Jahres wurde ich von den bösen Wesen angegriffen. Ich kam ahnungslos in das Zimmer einer Patientin, die im Sterben lag, und lief wie gegen eine eisige Wand. Ich spürte eine eiskalte Hand, die sich um mein Herz schloss, und dachte, meine letzte Stunde hätte geschlagen. Nachdem ich sie zurückgewiesen hatte, ließen sie von mir ab, doch sie waren die ganze Zeit noch im Raum und beobachteten mich, während ich die Patientin versorgte.
    Es fing bei uns zu Hause an zu spuken. Die Tastaturen unserer PCs entwickelten ein Eigenleben, oder es wurden Nachrichten gelöscht, wenn man kurz das Zimmer verließ. Dann träumten wir unabhängig voneinander in einer Nacht von einem Dämon.
    In der nachfolgenden Zeit passierten weiterhin Spukphänomene. Dieses Wesen ließ mich nicht mehr in Ruhe. Eines Morgens, ich war noch im Halbschlaf, aber schon so weit wach, dass ich es wahrnehmen konnte, griff es mich ein weiteres Mal an. Wieder fühlte ich eine Kältewelle über mich hinweggehen, mir wurde die Decke weggezogen und dann riss es mich einen Moment später hoch, packte mich fest an beiden Oberarmen und schüttelte mich. Ich hatte maßlose Angst, denn wieder saugte es mich regelrecht leer, es war sehr aufgebracht und schrie mich an. Irgendwann ließ es dann von mir ab. Mir taten tagelang die Arme weh, und an beiden Armen waren später Hämatome zu sehen.
    Fortan hat es an meiner Arbeitsstelle sein Unwesen getrieben. Ich spürte, wie es durch mich die Energie der Patienten raubte. Und leider hat es sich auch die ein oder andere sterbende Seele geschnappt.
    Im Juli und im September hatte ich dann Urlaub und war bei meinen Eltern. Dort war immer alles in Ordnung, das Wesen verschwand nach einer gewissen Zeit, wenn es merkte, dass es keine Nahrung

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