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Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Titel: Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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einen Moment lang nachdenklich sein Profil, ehe ich antwortete: »Wenn er mich vor zwei Monaten gefragt hätte, hätte ich wahrscheinlich zugesagt.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.« Ich zuckte die Achseln und beschäftigte meine Finger mit einem Grasbüschel.
    »Und warum?«
    Ich warf die Grashalme weg und seufzte. »Hör zu, ich bin nie besonders gut im Reden bei so etwas …«
    Er lächelte über meine Ausdrucksweise. »Kommt wohl oft vor, was?«
    »Nein.« Die Antwort entfuhr mir einfach, und da ich sie nicht zurücknehmen konnte, schluckte ich und blieb dabei. »Nein, es kommt überhaupt nicht oft vor. Und es war noch nie so wie … » Ich stolperte, als er sich langsam aufrichtete und mich ansah. »Ich meine, ich habe noch nie so etwas gefühlt wie …« Ich brach wieder ab und gab es auf.
    Er sah mich lange schweigend an, seine Augen schimmerten beunruhigend silbrig im Mondlicht. Dann stand er auf und streckte eine Hand aus. »Zeit, zurückzugehen.«
    »David …«
    »Wie gesagt, ich bin kein Heiliger. Ich kann hier nicht einfach so liegen bleiben, ohne dich anzufassen«, sagte er bemüht ruhig. »Und sosehr ich diesen Platz auch mag, würde ich es doch vorziehen, wenn unser erstes Mal in einem Bett stattfindet, falls es dir nichts ausmacht.«
    Ich dachte an sein Feldbett und die beiden Einzelbetten in meinem Zimmer auf Rosehill und an all die Menschen, die ständig um uns herum waren, und schüttelte den Kopf, im Begriff zu widersprechen. »Aber David …«
    »Auf manche Dinge«, sagte er, »lohnt es sich zu warten.«
    Von der Klippe führte ein Pfad hinunter zum Platz mit den Wohnwagen, wo plärrende Radiomusik von den gedämpften Stimmen eines streitenden Paares abgelöst wurde, als wir vorbeigingen. David hielt meine Hand fest und pfiff leise vor sich hin, offenbar mit sich und der Welt zufrieden. Als wir die letzten beiden Wohnwagenreihen passierten, verlangsamte sich sein Schritt auf einmal, und das Pfeifen verstummte. »Siehst du«, flüsterte er, »was hab ich dir gesagt?«
    Zwei Gestalten standen eng umschlungen vor dem hintersten Wohnwagen. Den Mann konnte ich nicht erkennen, aber die Frau, die er küßte, war eindeutig Fabia. Selbst aus dieser Entfernung war jeder Irrtum ausgeschlossen.
    David stupste mich weiter. »Siehst du? Meine Mutter hat immer recht.«
    »Pech für den armen Adrian.«
    »Ja. Aber ich schätze, er wird sich von der Rothaarigen trösten lassen, mit der er beim ceilidh die ganze Zeit geflirtet hat.«
    »Oh, das habe ich gar nicht mitbekommen. Hatte er Erfolg?«
    »Ich glaube schon. Hast du wirklich nichts bemerkt?« Er hob verwundert eine schwarze Augenbraue. »War doch ganz schön offensichtlich.«
    Tatsächlich hätte die gesamte königliche Famile neben uns einen Schottentanz aufführen können, ohne daß ich es mitbekommen hätte. Aber das sagte ich ihm nicht.
    Er nahm nicht den Weg zum Hafen zurück, sondern führte mich einen Hügel hinauf, an einer Ansammlung dunkler Häuser vorbei und wieder auf die Straße, die uns nach Rosehill bringen würde.
    Ich achtete nicht besonders auf unseren Heimweg. Kaum hatten wir die Schnellstraße am Ortsrand von Eyemouth überquert, befanden wir uns auch schon auf der Auffahrt nach Rosehill, die wir in einvernehmlichem Schweigen hinaufgingen. Die Fenster von Rose Cottage lagen im Dunkeln, und oben im Haupthaus brannte nur noch das Licht über der Eingangstür. Falls Peter vor uns nach Hause gekommen war, hatte er sich bereits zu Bett begeben.
    David gab mir keinen Gutenachtkuß an der Tür. Er folgte mir in die Eingangshalle und die geschwungene Steintreppe hinauf, und als ich mitten in meinem Schlafzimmer stand, war er immer noch hinter mir und setzte die Katze vor die Tür.
    »David«, fragte ich leise, »was machst du da?«
    Der Blick, den er mir über die Schulter zuwarf, besagte deutlich, daß er die Frage für überflüssig hielt. »Ich schließe die Tür ab.«
    Ich hörte, wie der Schlüssel im Schloß herumgedreht wurde. Dann kam er auf mich zu, und mir fehlten plötzlich die Worte, ich war so nervös, wie seit Jahren nicht mehr. Ich zitterte sogar ein wenig, als er mein Haar berührte, den Zopf löste und die langen Strähnen über meine Schultern breitete. »Ist es dir recht?« fragte er mich sanft.
    Ich brachte ein Lächeln zustande. »Hast du nicht gesagt: ›Auf manche Dinge lohnt es sich zu warten‹ oder so ähnlich?«
    »Mein Gott, Frau, ich warte doch jetzt schon seit einer halben

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