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Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Titel: Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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die Höhe. »Sie haben nicht zufällig dies in meine Schreibtischschublade getan?«
    »Nein, aber ich denke, David hat ihn dort hineingelegt.«
    »David?«
    Peter nickte. »Er hat ihn auf seinem Schreibtisch gefunden, und da niemand von uns die Schlüssel zum Lagerraum dabeihatte, muß er gedacht haben, daß Ihr Schreibtisch der sicherste Ort dafür sei. Recht nachlässig von den Studenten«, bemerkte er. »Ich sollte mal ein ernstes Wörtchen mit ihnen über Sicherheitsvorkehrungen reden.«
    »Man kann gar nicht vorsichtig genug sein«, kommentierte Wally. Er hatte die Schlafsäcke zu einem Haufen an der Wand aufgestapelt und zündete sich nun schnaufend eine Zigarette an. »Heute morgen erst hab ich einen von diesen diebischen Highlandern aus dem Haus schleichen sehen, muß man sich mal vorstellen.«
    Peters Augenbrauen hoben sich. »Bei Gott, tatsächlich? Er trug einen Kilt, ja?«
    »Genau. Sie sollten besser ihr Viehzeug zählen.«
    Peter, der kein Vieh besaß, das er zählen konnte, nahm den Ratschlag mit ernstem Nicken entgegen, sein Gesicht völlig unbewegt. Wenn ich seine Augen nicht gesehen hätte, wäre ich darauf hereingefallen. Wally dagegen machte sich gar nicht erst die Mühe, ernst zu bleiben. Er zog breit grinsend an seiner Zigarette und zwinkerte mir derart auffällig zu, daß Adrian mich mit schmalen Augen fixierte.
    »So«, sagte Peter und wandte seine Aufmerksamkeit dem Gemeinschaftsraum zu, »vielleicht sollten wir die Feldbetten auch hier heraufbringen? Was hältst du davon, Davy?« fragte er David, der sich gerade mit einer weiteren Ladung Schlafsäcke durch die Tür zwängte.
    »Was soll ich wovon halten?«
    »Feldbetten heraufzubringen.«
    »Großer Gott, nein«, meinte David abwehrend. »Es sind Studenten, Peter – sie schlafen gern auf dem Fußboden.« Er ließ seinen Armvoll Schlafsäcke auf den Boden fallen und begrüßte mich mit einem Lächeln, das den ganzen Raum erwärmte. »Morgen.«
    »Guten Morgen.«
    Peter wollte gerade mit Unschuldsmiene eine zweideutige Bemerkung machen, und Adrian, der ahnte, daß ihm etwas entgangen war, sah mich weiter finster an, als mich ausgerechnet Fabias Erscheinen aus der Verlegenheit rettete. Sie bot eine willkommene Ablenkung, wie sie durch die Stalltür getänzelt kam, das blonde Haar vom heftig zunehmenden Wind attraktiv zerzaust. Adrians Augen wanderten von mir zu Fabia wie eine Kompaßnadel, die sich unweigerlich auf den magnetischen Nordpol richtet.
    Sie schien es jedoch nicht zu bemerken, denn sie war auf der Suche nach David. »Deine Mutter hat gerade angerufen«, berichtete sie. »Sie sagt, sie hat Probleme mit dem Auto und bittet dich, zu ihrem Cottage zu kommen und sie abzuholen.«
    »Was, jetzt? Jetzt gleich?«
    Fabia nickte. »Sie klang nicht sehr versessen darauf, bei dem Sturm allein dort oben zu bleiben.«
    »Unsinn«, sagte Peter. »Nancy liebt Stürme, wenn ich mich recht entsinne. Besonders solche mit Blitz und Donner.«
    David lächelte. »Trotzdem sollte ich meine Mutter besser nicht warten lassen, wenn sie mich schon mal um Hilfe bittet.«
    »Du kannst den Range Rover nehmen, wenn du möchtest«, bot Fabia an.
    »Gut, danke.« Er streckte auffordernd die Hand aus. »Dann gib mir die Schlüssel, und ich mach mich auf den Weg.«
    Brian kam im selben Moment zur Tür herein, als David hinausging, und schüttelte sich unter der plötzlichen Bö, die das Gebäude erzittern ließ. »Himmel«, sagte er und beugte sich schützend über die Streichholzflamme, mit der er seine Zigarette anzündete. »Hier oben ist es schlimmer als unten am Hafen.«
    Peter sah ihn teilnahmsvoll an. »Was macht das Boot?«
    »Oh, das Boot ist in Sicherheit«, antwortete Brian. »Aber der arme Billy ist nervlich ein Wrack. Wir hatten heute morgen die verdammte Zollbehörde an Bord, und Billy hat sich fast in die Hosen gemacht. Gut, daß wir nur ein paar Stunden lang draußen waren – das Boot war vollkommen sauber. Und die letzte Ladung ist sicher hier oben verstaut, wo sie niemand …« Er brach plötzlich ab, und sein Kopf schnellte herum.
    Ich kannte diesen Ausdruck auf seinem Gesicht, dachte ich – dieses seltsam lauschende Starren. Ich hatte es schon bei Robbie gesehen.
    Fabia schluckte ahnungsvoll unter seinem stieren Blick. »Was ist?«
    »Du dummes Stück«, sagte er langsam. »Du dummes, hinterhältiges Miststück.«
    Adrian erhob sich in Beschützerpose. »Brian …«
    »Und ich habe gedacht, Mick hätte uns verpfiffen«, sagte Brian, ohne sich

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