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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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aber war echt... natürlich nicht geschärft, sie ging ja keinem Menschen nach. Gegen Geister brauchten sie nicht scharf zu sein... wobei Mikoto bislang nur selten von einem Geist ernsthaft richtig attackiert wurde. Die meisten Geister waren halt friedlich, mussten nur etwas erledigen, um auf die andere Seiten gehen zu können. Manchmal half etwas Nachdruck mit ihrem Schwert, doch normalerweise konnte sie die Probleme der Geister auch ohne Gewalt lösen.
Sie öffnete ihren Kleiderschrank und ordnete dann ihre Sachen ein. Auch wenn man kaum an ihrem Zimmer erkannte, dass sie ein Mädchen war, ihr Kleiderschrank sprach da andere Bände. Sicherlich gab es nahezu keinerlei mädchen-rosafarbenen Kleidungsstücke mehr, wie die, die sie als kleines Kind so gerne getragen hatte... aber der Großteil ihrer Kleidungsstücke sprach eindeutig dafür, dass sie ein Mädchen war. Sie hatte eine große Auswahl an Röcken in den verschiedensten Formen und Längen, vor allem aber kürzere, die nur bis zum Knie gingen und so gut wie keine einzige normale Hose. Ihre alte Schuluniform aus Wakkanai hing auch noch im Schrank, ein Überbleibsel alter Tage, von denen sie sich noch nicht ganz loslösen hatte können. Natürlich war sie der Uniform schon lange entwachsen. Dennoch konnte sie dieses Kleidungsstück einfach nicht wegwerfen. Als sie die Uniform wieder sah, da erinnerte sie sich daran, dass sie vielleicht ihren Vater um Geld für eine neue Uniform bitten sollte... andererseits... wozu? Die Schule nahm auch normale Kleidung an, es gab also keinen wirklichen Grund dafür, viel Geld für eine Uniform auszugeben.
Sie schloss den Schrank, nachdem sie ihre Sachen fertig eingeräumt hatte und holte ihre Tasche aus dem Wohnzimmer.
„Habt ihr Hausaufgaben schon am ersten Tag?“
„Es war nur für mich der erste Tag, Vater.“
Ihr Vater griff sich an die Stirn. „Stimmt auch wieder. Und hey, wenn du Fragen hast, dann komm zu mir. Bei allen Dingen kann ich dir vermutlich nicht helfen, aber du musst wissen...“
„.... das du in der Schule immer sehr gut warst, ich weiß das, Vater. Du hast mir das schon so oft erzählt.“
Sie seufzte und zog sich in ihr Zimmer zurück.
Die meisten Hausaufgaben konnte sie gar nicht machen, da ihr die Bücher dazu noch fehlten. Ohne schlechtes Gewissen schrieb sie also genau das unter ihre Aufgabenblätter und lächelte zufrieden. Nur um ein einzelnes Blatt aus dem Englischunterricht würde sie nicht herumkommen.
„Übersetzen sie ins Englische: Im Lichte meiner Lampe, schreibe ich einen Brief an meine Liebste.“
Sie überlegte kurz, bevor sie den Satz aufs Papier setzte.
„In the light of my lamp I wrote a letter to my lovely girl.“ „Hmm... das müsste so stimmen... nächster Satz...“, bemerkte sie etwas unsicher.
„Das Licht der Sonne erblich, als sie hinter dem Horizont versank.“ „The light of the sun Sun... vades? Nein, das schrieb man anders.“ Sie kaute kurz überlegend an ihrem Kuli und griff dann in ihre Tasche um ihr Wörterbuch herauszufischen. Dabei bekam sie dabei die Mappe von Q'nqüra wieder in die Hand.
„... Zwilling hat Vater gesagt... Twins...“
Zugegeben, sie war neugierig. Natürlich war sie neugierig. Wie könnte sie es auch nicht sein? Aber auf der anderen Seite war sie zu stolz. Sie hatte immer alles gemacht, wie sie es für richtig hielt. Und bislang lief auch alles einwandfrei, sie konnte sich nicht beschweren. Warum also sollte sie nun etwas tun, dass ihr jemand vorschlug? Ändern, was bis jetzt doch einwandfrei funktionierte?
Andererseits... ein kleiner Blick hinein konnte doch nicht schaden. Es war ja nicht so, dass sie tun musste, was in der Mappe stand... dass sie diesen Geist auf ihre Prioritätenliste setzen musste. Sie würde einfach hineinschauen, der Neugier halber, und die Mappe dann wieder in der Tasche verstauen um die Englischhausaufgabe zu beenden. So öffnete sie die Mappe. Die erste Seite zeigte tatsächlich in großen Buchstaben das Wort „Zwilling“. Mehr nicht... nur dieses eine Wort. „Was für eine Papierverschwendung.“, merkte Mikoto kopfschüttelnd an. Dann schlug sie die Seite um und fand auf der nächsten Seite ein eingescanntes Bild. Auf diesem Bild waren ein Junge und ein Mädchen zu sehen. Sie sahen aus, als wären sie Geschwister. Beide waren vielleicht 12 oder dreizehn Jahre alt und hatten rötliche Haare, höchstwahrscheinlich gefärbt.
Es standen keine weiteren Informationen zu den Personen auf dieser Seite.
„Schon wieder so

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