Die Geisterseherin (German Edition)
des Virus nicht überlebte war ein Mädchen namens Sayuri. Mikoto hatte die Träume, die sie in ihrer Ohnmacht nach dem Kampf gegen Hatsumomo hatte stets nur für Träume gehalten, doch als sie schließlich den Herrn der Träume einmal persönlich traf, da offenbarte er ihr, dass er ihr damals diese Träume geschickt hatte und dass sie ihr die Wahrheit gezeigt hatten. Sayuri war damals noch tiefer in den Drogensumpf gefallen, in dem sie eh bereits drin gesteckt hatte. Nur wurde aus der gelegentlichen Tüte Gras schnell mehr... Trotz Bemühungen ihrer Eltern starb Sayuri etwa vier Jahre nach dem Ausbruch des Virus einsam und alleine unter einer Brücke bei Fukushima an einer Überdosis. Ihre Leiche wurde daraufhin in eines der vielen Massengräber geworfen, was dazu führte, dass ihr Geist noch für Jahre mit leeren Blick auf diese letzte Ruhestätte blickte, bis ein anderer Geisterseher sie endlich erlöste. Und was wurde jetzt eigentlich aus Mikoto und ihrer Familie? Nun... ihr Vater, der durch das Gegenmittel zusammen mit seiner Tochter weltberühmt wurde, kaufte ein kleines Häuschen in Ichihara und lebte dort ein langes Leben, ohne noch ein einziges Mal umzuziehen. Oftmals ließ er sich von Mikoto von ihren früheren Tätigkeiten als Geisterseherin erzählen. Davon, wie sie Kenji Momonari bekämpft und ihre Mutter scheinbar befreit hatte. Mikoto fand das Interesse seltsam, aber sie beschwerte sich nicht und erfuhr auch nie, denn das nahm ihr Vater letztendlich ins Grab, dass ihm Q'nqüra selbst kurz vor Mikoto's langem Verschwinden die Gabe gegeben hatte, seine Frau noch einmal zu sehen. Nur Momente, bevor diese schlussendlich ins Licht ging. Er blieb auch bis zu seinem natürlichen Tod seiner Frau treu und heiratete nicht mehr.
Und Mikoto?
Nun, es war Nacht in der nur noch 100.000 Einwohner umfassenden Stadt Ichihara. Der weiße Mond stand voll und rund über den schwarzen Silhouetten der Hochhäuser und der Kalender zeigte Sommer an. Noch immer lag die Hitze wie ein dicker Mantel über der Stadt, obwohl die Sonne bereits vor Stunden untergegangen war. Die Menschen von Ichihara saßen in ihren kleineren oder größeren Wohnungen, ächzten über die Hitze oder saßen direkt neben den im Hochbetrieb laufenden Klimaanlagen. Bei dieser Hitze ging man nur raus, wenn man es wirklich musste. Die Diskos der Stadt waren in jener Nacht geschlossen, auch in den Parks traf man keine Menschenseele.
Nun ja... fast keine Menschenseele.
Zu dieser späten Stunde, bereits lange nach Mitternacht, konnte man ein seltsames Klirren aus Richtung des kleines Parks hören, welcher nicht weit entfernt von der Innenstadt lag.
Mikoto's Atem ging heftig, doch ihre Stellung verriet keine Müdigkeit. Sie strich sich eine Strähne ihres langen schwarzen Haares von der Stirn und packte das große Katana, dass sie geschultert hatte, fester.
Es war ein seltsamer Anblick für eventuell vorbeikommende Zuschauer. Doch der Park war leer, niemand sah die schwarzhaarige Frau, deren Kleidung sie auch in großen Menschenmengen herausstechen lassen würde, und ihr großes Schwert, das aussah, als sei es für sie viel zu schwer.
Während der Virus-Jahre war der Weg zum Rad des Schicksals versperrt gewesen und entsprechend viel Arbeit hatte sie zu tun. Denn trotz allem, trotz dem, was sie erreicht hatte, war sie noch immer in ihrem Herzen DIE GEISTERSEHERIN.
Auch wenn die Welt, in der sie nun lebte, noch viele Jahre brauchen würde, um sich von den Schäden, den das Virus angerichtet hatte, zu erholen.
Nachwort des Autors
Hallo lieber Leser, Hallo liebe Leserin!
Nun ist es also geschafft, die Geschichte meines ersten wirklich großen Buches hat ihr Ende gefunden und damit ist Mikoto's Geschichte nun fertig erzählt. Ich muss sagen, es war ein ungemein interessanter und vermutlich seltsamer Entstehungsprozess, angefangen von den einfachen Anfängen in Kurzgeschichtenform, deren Charakter in den ersten Kapiteln noch immer erkennbar vorhanden ist, zur ersten Buchversion, welche mitten in der Geschichte in einem Cliffhanger endete, bis hin zum finalen Produkt, dass ihr jetzt vor euch liegen habt. Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden, auch wenn ich denke, dass ich durchaus noch Raum nach oben habe, gerade auf Grund der Tatsache, dass die Geschichte anfangs nicht als Buch geplant war. Das hat eventuell doch ein paar Zeichen hinterlassen. Ich hoffe jedoch, dass es euch dennoch so viel Spaß zu lesen gemacht hat, wie mir, es zu schreiben! Dieses Buch und
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