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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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Bücher manipulierbar waren, welch ironische Welt. „Mikoto?“ Ihr Vater wunderte sich, dass Mikoto so lange brauchte, um auf seine Frage zu antworten.
„Ja, natürlich war ich bei ihr.“
Ihr Vater gab sich mit der Antwort zufrieden und lief in die Küche, Mikoto folgte ihm. Die beiden hatten noch nichts zum Abendbrot gegessen und daher würden sie sich jetzt, wie jeden Abend, etwas kochen.
Hausarbeit war geteilt bei den Sugisaki's. Mikoto erledigte ihren Teil, ihr Vater erledigte seinen Teil. So wusch, als Beispiel, Mikoto ihre Wäsche selber, Staub wischen fiel auch in ihr Gebiet. Ihr Vater dagegen kümmerte sich um das Treppen wischen und Einkaufen. Der Rest, wie auch das Kochen am Abend, wurde geteilt.
„Gut. Wie ist sie denn so? Mein Freund hat mir gesagt, dass sie eine sehr nette und vor allem hübsche Frau sei.“
„Ich mag sie nicht.“, antwortete Mikoto wahrheitsgemäß. Sie kochte den Reis, während ihr Vater das Gemüse schnitt. „Ich bin mir sicher, wenn ihr euch erst einmal aneinander gewöhnt habt, dann kommt ihr blendend miteinander aus.“
„Ich mag sie dennoch nicht.“
„Lassen wir das Thema, okay? Ich weiß ja, dass du es nicht besonders magst. Du kannst mir ja erzählen, wie es in deiner Schule gelaufen ist, wenn dir das lieber ist. Sind die Lehrer und Mitschüler nett?“ „Der eine Lehrer ist echt komisch, der redet irgendwie seltsam. Die Klasse ist normal, wie jede andere halt auch.“
„Oh ja, den Mann habe ich bei deiner Anmeldung kennen gelernt. Ein seltsamer Kauz, schien mir aber ganz nett zu sein.“
„Ich hab ja auch nur gesagt, dass er seltsam redet.“, erwiderte Mikoto. „Gibst du mir das Gemüse... danke... Und wie sieht es mit den Jungs aus? Ein paar hübsche Jungs dabei?“
Mikoto war versucht, etwas von dem, inzwischen kochendem, Reis, über ihren Vater zu gießen.
„Schönheit ist Ansichtssache.“
„Na, druckst du herum? Du sagst doch sonst gerade heraus deine Meinung, Mikoto.“, entgegnete ihr Vater laut lachend.
„Das ist meine Meinung gewesen.“
Die beiden kochten ihr Essen fertig, ohne groß miteinander zu reden, so wie sonst auch immer. Man konnte aber nicht wirklich sagen, dass Mikoto eine schlechte Beziehung zu ihrem Vater hätte, eigentlich mochte sie ihn sogar sehr gerne und sie wusste es auch zu schätzen, dass er mit seinen Aktionen nur ihr bestes wollte, auch wenn Psychiater und Umzüge sie wirklich langsam anfingen zu nerven. „Du hast ja schon wieder deine Sachen liegen gelassen...“ Ihr Vater seufzte und schob das Buch, in dem sie gelesen hatte, bei Seite.
„Huh, was ist denn das hier?“
Er hob eine Mappe hoch und öffnete sie.
„Zwilling?“
Das war das einzige Wort auf der ersten Seite.
„Gib das her!“
Mikoto riss die Mappe aus der Hand ihres Vaters. Diese Mappe hatte ihr Q'nqüra gegeben. Sie sollte hineinschauen, wenn sie sich entschlossen hatte, ihr zu helfen. Natürlich hatte sie nicht hineingeschaut. Warum auch? Sie wollte ihr nicht helfen. Sie machte die Dinge lieber auf ihre Art und Weise.
Das bedeutete aber nicht, dass ihr Vater unbedingt darin lesen musste. „Was ist das?“, fragte er neugierig.
„Das ist von der Seelenklempnerin...“
Das war nicht einmal eine Lüge...
„Ah, okay. Hausaufgaben, ja? Die kannst du ja nachher machen. Apropos Hausaufgaben, gib mir später noch die Liste für deine Schulbücher, okay? Ich kümmere mich dann darum.“
Mikoto griff in die Schultasche, die neben dem Sofa lag und zerrte einen leicht zerknitterten Zettel heraus, den sie heute im Lehrerzimmer bekommen hatte. Gleichzeitig schob sie die Mappe mit dem „Zwilling“-Blatt in die Tasche. Anschließend machte sie sich über ihr Essen her, Reis und Gemüse.
„Ah, okay. Die Bücher sind kein Problem.“
Yujiro legte den Zettel zur Seite und begann ebenfalls mit seinem Essen.
Nachdem die beiden fertig waren, spülte Mikoto das Geschirr, Mittwochs war sie an der Reihe, bevor sie in ihr Zimmer ging und anfing die letzten paar Umzugskisten mit ihren Sachen auszuräumen. Wirklich viel hatte Mikoto nicht, die meisten Sachen von früher, hatte sie inzwischen weggeschmissen, sie wusste auch nicht, wozu sie alte Puppen aufheben sollte. Aus dem Alter war sie schließlich raus. Ihr momentanes Hab und Gut bestand daher vor allem aus ihrer Kleidung, einem nicht zu verachtenden Stapel Musik-CDs und den beiden Schwertern, die an ihrer Wand hingen.
Eines davon war falsch, ein Zierschwert, dass sich nicht einmal aus der Scheide ziehen ließ, das andere

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