Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
Vom Netzwerk:
Umkleidezeit betraten, mehr als nur ein Eintrag in die Schulakte. Einmal hatte man einen Jungen, der die Regel ignoriert hatte, sogar mit sofortiger Wirkung von der Schule suspendiert. Aber das wusste Mikoto natürlich nicht.
Sie grübelte nur darüber nach und zog dabei ihre Sachen aus, legte sie alle schön säuberlich zusammen in ihre Schultasche und zog dann ihren Badeanzug an. Im Gegensatz zu normalen Kleidungsstücken hatte die Schule, in Sachen Schwimmunterricht, etwas härtere Regeln. Bikinis waren nicht erlaubt, logischerweise. Man durfte seinen eigenen Badeanzug mitbringen, solange dieser von der Schulleitung oder einem Lehrer erlaubt wurde. Mikoto's Badeanzug war ein ganz klassischer, dunkelblauer Badeanzug ohne viel Tamtam oder einem großen Ausschnitt vorne oder auf dem Rücken und kam daher auch ohne Probleme durch die Prüfung der Klassenlehrerin.
Nachdem sie sich umgezogen hatte, fiel ihr auf, dass sie Yuki nirgends entdecken konnte – und sie hatte keine Ahnung, wie genau sie vom Klassenzimmer zum Schulpool kam. Jetzt wünschte sie sich, sie hätte Herrn Nagoya's Ausführungen ein wenig genauer gelauscht. „Hey, suchst du wen, Mikoto?“, sprach sie das Mädchen vom Morgen an und stellte sich dann als Miu vor.
„Ich habe mich nur gewundert, wo Yuki abgeblieben ist... und ich habe keine Ahnung, wie ich zum Pool komme...“
Miu lachte laut auf, Mikoto fand das aber gar nicht witzig. „Yuki ist bestimmt schon am Pool, komm, ich zeig dir den Weg.“ Etwas verwirrt folgte sie ihr.
Der Pool selbst lag auf der Rückseite des Schulgebäudes, umzäunt und von einer dicken Hecke vor allzu gierigen Schüler- und Passantenaugen geschützt. Ein paar große Bäume standen um den Pool herum, wodurch es auch ein paar angenehm kühle Schattenfleckchen gab. Er wirkte schon fast wie ein Privatpool, nicht wie das Schwimmbecken einer Schule.
Einige der Jungs waren bereits da, ein paar Mädchen, die sich wirklich sehr schnell umgezogen hatten, ebenfalls. Außerdem Yuki. „Siehst du, da ist Yuki.“, sprach Miu und deutete dabei auf das rosahaarige Mädchen.
Dann ging Miu zu einigen der anderen Mädchen hin und unterhielt sich aufgeregt mit ihnen.
„Hübscher Badeanzug, Mikoto.“
Yuki trug fast den gleichen, es schien sogar die selbe Marke zu sein. „Wo warst du denn so plötzlich?“
„Ach, ich ziehe mich nicht gerne vor anderen aus, weißt du?“, druckste Yuki herum.
„Ach so. Ist doch nichts dabei.“
Mikoto musterte die rosafarbenen Haare des Mädchens, die im grellen Licht der Sommersonne noch farbenprächtiger erschienen und verglich den Farbton mit der Haarfarbe des Geistes. Dessen Haare waren ebenfalls rosa, allerdings nicht ganz so kräftig.
„Sag mal, Yuki... deine Haare sind gefärbt, oder?“, fragte sie das Mädchen.
„Ja, natürlich. Was denkst du denn? Meine Familie ist nicht mutiert um eine neue Haarfarbe unter die Menschen zu bringen.“, sprach Yuki und kicherte leise.
Die Tatsache, dass die Haarfarben ganz leicht unterschiedlich waren, bedeutete wohl, dass der Geist eine Weile nach seiner letzten Coloration das Zeitliche gesegnet hatte. Aber leider brachte Mikoto dieser Fakt keine verwertbaren Informationen.
„Aber wie kommt man denn auf „Rosa“?“
Yuki lachte etwas zaghaft, aber bevor Mikoto weiter fragen konnte, tauchte auch schon die Klassenlehrerin auf.
„Jeder Schüler und jede Schülerin schwimmt erst einmal fünf Bahnen zum Aufwärmen, hopp hopp! Ihr könnt ja schon damit anfangen, bevor der Rest eintrudelt!“
    Schwimmen war bereits seit jeher eine von Mikoto's Stärken, dazu kam eine erhöhte Ausdauer, dank dem regelmäßigen Kendotraining. Sie war allgemein im Sport nicht schlecht, auch wenn sie außer Kendo keinen Sport aktiv tätigte und das Fach auch nicht sonderlich mochte. Jedenfalls war es so nicht weiter verwunderlich, dass sie fast all ihren Klassenkameradinnen und Klassenkameraden davon schwamm und ihre Runden absolviert hatte, bevor andere überhaupt das Wasser betreten konnten. Dennoch war Schwimmen nicht gerade ihr Lieblingssport, sie mochte es mehr, wenn sie sich ohne Anstrengung in einer schönen heißen Badewanne entspannen konnte. Aber sie musste zugeben, dass der Unterricht eine willkommene Abwechslung bei der Hitze des Sommers war.
Während einige der Schülerinnen noch über das kalte Wasser meckerten oder sich gleichzeitig über die große Hitze in diesem Sommer aufregten, war Mikoto bereits ihre Runden geschwommen. Auf die Frage hin, ob sie bereits in

Weitere Kostenlose Bücher