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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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nachgewiesen, zeigt keinerlei äußerlichen Veränderungen aufgrund der Zugabe von Medizin Vylcopteraloxal. Um den Wirkstoff komplett auszuschließen werde ich das Blut nun mit einer konzentrierten Lösung des Wirkstoffes versetzen.“
Er nahm eine Flasche und füllte die danebenliegende Pipette bis zum Rand. Dann nahm er vorsichtig das kleine Schälchen mit der Blutprobe in die Hand und träufelte den konzentrierten Wirkstoff darauf. Als er es nach dieser Aktion wieder unter das Mikroskop stellte und in dasselbige hinein schaute, schwang die Tür des Labors auf und eine junge Ärztin kam herein, die Yujiro zuerst ignorierte. „Nach Zugabe des konzentrierten Wirkstoffes scheinen die Franzen oder „Beine“ des Virus sich einzuziehen, der Virus selbst wird kleiner. Eventuell hemmender Effekt könnte damit erklärt sein. Virus selbst stirbt jedenfalls nicht durch Kurzbehandlung. Werde eine Probe VvRDG mitsamt Wirkstoffkonzentrat von Vylcopteraloxal als Langzeitstudie einlagern.“
Er schaltete das Diktiergerät aus und warf einen kurzen Blick auf die junge, blonde Frau und stellte das Schälchen dann in eine gekühlte Box, in der bereits mehrere andere Schälchen standen, und verschloss diese.
„Frau Doktor Persdotter, wie oft muss ich Ihnen eigentlich noch sagen, dass ich hier unten nicht gestört werden will?“, fuhr er die junge Frau schließlich an.
„Tut mir leid, Herr Sugisaki.“
Die blonde Frau, eine Schwedin, die eine exzellente Forscherin war und erst im letzten Monat nach Japan kam, um dort in Ichihara an einem Gegenmittel zu forschen, verzog ein wenig das Gesicht. „Ich hielt es für wichtig.“
Yujiro seufzte einmal laut.
„Wenn es wichtig ist, dann sagen Sie schon, worum es geht.“ „Um Walacteropyxal, den neuen Wirkstoff, welchen die Chinesen angeblich entwickelt haben...“
„Was ist mit ihm? Wirkt er? Mal wieder? Kommt von den Chinesen nicht jeden Tag die Meldung, dass sie einen Wirkstoff hätten und die Chinesen – und auch nur die Chinesen – darum nicht sterben müssten?“
Yujiro's Worte klangen bitter, denn die Meldungen, welche die kommunistische Regierung China's manchmal im Wochentakt verbreiten ließ und welche immer und immer wieder von anerkannten Forschern als Falschmeldungen enttarnt wurden, schadete den Menschen nur, die sehnsüchtig auf eine echte Meldung warteten. „Nein... darum geht es nicht, aber... Doktor Wakabe hat irgendwie das Medikament in seine Finger bekommen.“
„Das sind gute Nachrichten, vielleicht...“
„Nicht wirklich... er hat es Patient 14a verabreicht.“
Yujiro war für einen kleinen Moment geschockt, traute seinen Ohren kaum, dann sprang er auf und ballte die Faust.
Patient 14a war sein Patient, er hatte ihn mit Vylcopteraloxal behandelt! Jetzt aber waren die Ergebnisse total verfälscht! „Verdammt, weiß dieser Wakabe denn nicht, dass der Patient bereits bei mir in Behandlung ist?“
„Der Patient hatte sich bereit erklärt jede Medizin auszuprobieren, die auf dem Markt ist und Doktor Wakabe hat ihn darauf den Wirkstoff gespritzt. Ich habe es auch erst gerade eben erfahren, empfand es aber als wichtig, es Ihnen sofort mitzuteilen.“
„Danke, Frau Doktor Persdotter. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich habe ein ernstes Wort mit Doktor Wakabe zu reden. Wenn das stimmt, was sie sagen, dann ist meine Blutprobe durch sein Chinesenmittelchen verunreinigt und die Ergebnisse damit nutzlos!“ Er wollte bereits los laufen, als der Peeper an seinem Gürtel plötzlich begann ein schrillen Fiepen von sich zu geben.
„Was zum...? Was ist denn jetzt schon wieder...?“
Er nahm den Peeper, der an seinem Gürtel hing, in die Hand und drückte auf den Stumm-Schalter am oberen Rand des Gerätes, bevor er einen Blick darauf warf.
„Verdammte Scheiße!“, fluchte er anschließend und steckte das Gerät hastig wieder an den Gürtel.
„Kommen Sie, Frau Doktor Persdotter! Wir werden im OP gebraucht, ich erkläre Ihnen die Einzelheiten unterwegs!“
„Jawohl, Doktor Sugisaki!“
Er verließ im Eilschritt das Forschungslabor und hastete durch die Gänge des Krankenhauskellers, die blonde Schwedin immer einen Schritt hinter ihm. Glücklicherweise war der OP nur ein Stockwerk höher und über die in der Nähe befindlichen Treppen innerhalb von etwa einer Minute erreichbar.
„Was ist denn passiert?“, fragte die junge Schwedin, während sie neben ihm her eilte.
„Was passiert ist? Das, was Sie mir erzählt haben! Patient 14a hat einen Herzstillstand erlitten,

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