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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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verschwunden.
Die Mischung war also definitiv irgendwo wirksam, tötete den Patienten aber mit einer hundertprozentigen Wahrscheinlichkeit. „Verdammter Mist...“, murmelte er und entsorgte dann die verunreinigte Blutprobe.

Die Ecken des Puzzles
Akt 8
    Als Kinoshita mit seinem Auto über die Tsugaru Straits nach Hakodate fuhr war es bereits schon wieder fast Mittag, aber das störte ihn weniger, denn er wusste, dass er nur noch 300 Kilometer bis nach Sapporo vor sich hatte und damit am Nachmittag das Ziel seiner Reise erreichen würde.
Außerdem konnte er jetzt etwa 200 Kilometer am Meer entlang fahren, eine willkommene Abwechslung nach seiner Reise mitten durch das ausgestorbene Fukushima...
Es war zu jenem Zeitpunkt, als sich sein ehemaliger Partner und Leiter der Polizei von Ichihara per Handy bei ihm meldete. Mit einem schrillen Klingeln unterbrach es die Stille, die sonst nur vom Rauschen der Wellen, dem gelegentlichen Kreischen einer Möwe und dem leisen Brummen des Motors unterbrochen wurde.
Alten und längst hinfälligen Traditionen folgend ging Kinoshita nicht sofort an sein Handy, sondern parkte den Wagen zuerst auf dem Seitenstreifen. Die Gefahr wegen eines Telefonats einen anderen Fahrer zu Rammen oder auf ein Stau-Ende aufzufahren war zwar so gering, dass er wohl eher im Lotto gewinnen würde, aber aus alter Gewohnheit und wissend, dass seine Reaktionen nicht mehr die schnellsten waren, hielt er trotzdem zuerst an.
Erst dann drückte er den Schalter an der Freisprechanlage, mit dem damals jeder Polizeiwagen ausgerüstet worden war und meldete sich. „Kinoshita am Telefon!“
Sein ehemaliger Partner meldete sich auf der anderen Seite und der Ex-Kommissar brummte zufrieden.
„Ich habe die Informationen, die du haben wolltest, Kouhei.“ „Sehr schön, hast ja lange genug gebraucht.“
„Ein bisschen Dankbarkeit wäre angebracht, immerhin muss ich nichts von alldem tun...“
Kinoshita brummte etwas, dass der Mann am anderen Ende der Leitung jedoch nicht verstand, aber als eine Art von Entschuldigung interpretierte.
„Also, du wolltest wissen, welche reichen Familien es in und um Sapporo herum gab, nicht?“
„Nur in Sapporo, es ist aber wohl nicht verkehrt, wenn du auch die nähere Umgebung überprüft hast...“
Der Mann am anderen Ende der Leitung lachte.
„Tja, siehst du, mein Guter! Da habe ich sogar an mehr gedacht, als du.“
Er lachte noch einmal und wurde dann wieder ernst.
„Also... vor zwanzig Jahren gab es drei wirklich reiche Familien in Sapporo.“
„Nur drei?“
„Ja, nur drei. Es gab natürlich noch wesentlich mehr vermögende, aber keine, deren Umsatz in meinen Augen ausreichen würde, um mit einer gigantischen weißen Limousine durch die Gegend zu fahren.“ Ihm gefiel die Wortwahl nicht und er hakte darum noch einmal nach: „Deiner Ansicht nach? Du hast das hoffentlich überprüft.“ Dabei packte er das Handy, riss es grob aus der Verankerung der Freisprechanlage und verließ mit dem Gerät das Auto, um sich ein wenig die Beine zu vertreten.
„Sicher, ich bin ja nicht doof.“
„Man weiß ja nie...“
Er verließ die Straße mit dem Handy am Ohr und lief einen kleinen Hügel hinab, der zum Strand führte, welcher wiederum am Meer endete.
„Und, wie sieht es nun aus? Wer sind diese drei Familien?“ „Familie 1 ist die Familie Furukawa, die wohl reichste Familie in Sapporo.“
„Warte mal, willst du mich jetzt verarschen?“
Kinoshita schüttelte ungläubig den Kopf.
„Das nennst du Recherche? Jeder kennt die Furukawa, ihre Firma ist immerhin Japans größte noch existente Firma. Und falls es dir entgangen ist... ich suche nach einem Jungen, nicht nach einem Mädchen.“
„Sicher, das ist mir klar. Aber der alte Furukawa hat früher öfters Dinge von anderen Leuten erledigen lassen. Vielleicht hat er ja...“ „Unwahrscheinlich... was ist mit den anderen beiden Familien?“ „Äh... gut... dann hätten wir einmal die Familie Hamada und die Familie Sawashiro.“
Bei einem der Namen klingelte im Kinoshita's Kopf eine Alarmglocke, er wusste nur nicht mehr, warum.
„Sawashiro sagtest du? Der Name sagt mir etwas...“
„Kein Wunder... der Kopf der Familie, ein Mann mit dem Namen Yoshino Sawashiro wurde in den letzten dreißig Jahren des Öfteren mit den Yakuza in Verbindung gebracht, einige behaupten sogar, dass er der Kopf der dort operierenden Yakuza sei... nachweisen konnte man ihm aber nie etwas. Ich glaube, dass du mal einen Mann festgenommen hast, der angeblich

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