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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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Tanaka wieder zurück gab.
Selbst einem Vollidioten wäre aufgefallen, wie ähnlich die beiden Briefe waren. Yuki und Yumi hatten nahezu identischen Abschiedsbriefe geschrieben, sie waren beide Ausreißer und wollten beide nach Sapporo.
Nein, das war kein Zufall... er wusste nicht, warum, aber er war sich sicher, dass die beiden ein und dieselbe Person waren.
Vielleicht log der Inhaber auch wegen Yumi's Geschlecht, eventuell hatte er IHM versprochen die Geschichte von IHM zu verändern, damit er nicht so leicht gefunden wurde. Nach dem, was er gehört hatte, stand der Inhaber doch tief in der Schuld von Yumi... „Kann Ihnen aber nicht sagen, woher der Brief genau kommt. Hatte weder Absender noch Stempel...“
„Wie bei Yuki...“, murmelte Kinoshita, dann bedankte er sich bei dem Inhaber für die Geschichte.
„Sie wissen gar nicht, wie viel es mir bedeutet, dass sie mir diese Geschichte erzählt haben“, sprach er und begab sich dann zurück in sein eigenes Zimmer, wo er sofort nach seinem Handy griff und eine Nummer wählte.
Eine Nummer, die er seit 20 Jahren nicht mehr gewählt hatte und von der er hoffte, dass sie noch funktionierte.
Und glücklicherweise tat sie es, denn nachdem es ein paar Mal klingelte, nahm ein hörbar müder Mann ab.
„Hey, ich bin es... Kouhei“, grüßte Kinoshita kurz angebunden seinen Ex-Partner.
„Kouhei...? Sag mal... bist du verrückt? Hast du mal auf die Uhr geschaut? Es ist fast Mitternacht, ich war bereits am Schlafen! Im Gegensatz zu dir habe ich noch Arbeit!“
„Ja ja, bist du dann mit Meckern fertig?“
Der Mann am anderen Ende der Leitung seufzte.
„Die Götter haben Erbarmen mit meiner Seele... womit habe ich das nur verdient... Was willst du, Kouhei? Ich habe bereits alles getan, was ich für dich tun kann.“
„Hör mal, ich glaube, dass ich gerade zufällig herausgefunden habe, wo Yuki Yutaka abgeblieben ist.“
„Yuki Yutaka? Echt jetzt?“
„Ja, er ist nicht nach Tokio, sondern nach Sapporo. Ein Brummifahrer hat ihn mitgenommen.“
„Brummifahrer? Seit wann benutzt du solche Ausdrücke?“ „Tut mir leid, der Inhaber der Kneipe hier färbt schon auf mich ab.“ „Ach ja? Schön... und diese für mich total nutzlose Information konnte nicht bis morgen warten? Ich meine... ich finde es toll, dass du etwas herausgefunden hast, aber was habe ich damit zu tun?“ „Der Inhaber hatte ein paar Wochen später Besuch von einem Jungen in einer dicken weißen Limousine, der hereinkam, sich bedankte und ihm eine Million Yen in die Hand drückte.“
„Und...? Soll ich Ihn wegen Steuerhinterziehung anklagen?“ „Nein, Idiot. Yuki ist mit Sicherheit bei dem Jungen untergekommen, da ist sich auch der Inhaber sicher.“
Inzwischen war sich Kinoshita hundertprozentig sicher, dass Yuki und Yumi zwei Namen der gleichen Person waren und Yuki seit damals mit einer falschen Identität lebte.
„Weiter?“
„Ich brauch deine Hilfe, nichts dramatisches. Ich könnte selbst im Internet recherchieren, aber ich hab nur meinen Laptop dabei und Internetempfang... du weißt ja, wie das ist.“
„Wem sagst du das...“
„Dann hilfst du mir?“
Der Mann am anderen Ende seufzte, dann war es einen Moment lang still.
„Du willst wissen, wer der Junge ist, oder?“
„Genau... kannst du mir bis morgen Nachmittag, spätestens Abend eine Liste mit Adressen von reichen Familien, die damals einen Jungen mit etwa 20 Jahren hatten, zusammenstellen?“
„Sicher... das sollte machbar sein.“
„Hast du meine Nummer?“
„Jetzt schon, mein Guter.“
„Gut... dann noch gute Nacht...“
„Gute Nacht... und ruf das nächste Mal bitte zu einer humaneren Stunde an... vor morgen früh hätte ich mich an diese Liste eh nicht gesetzt!“
Kinoshita grinste, legte auf und ließ sich in sein Bett fallen. Der Stopp hier, das dachte er bei sich, war das beste, was ihm hätte passieren können.
Jetzt fiel ihm auch ein, wieso Yuki vielleicht doch einfach als Mädchen hatte durchgehen können. Er hatte ja eine Zwillingsschwester gehabt, die einige Jahre zuvor gestorben war. Und wenn er jetzt sein Bild aus seiner Aktentasche heraus holte, dann musste er zugeben, dass sein Gesicht nicht unbedingt das männlichste Gesicht Japans war... im Gegenteil. Es erinnerte ihn manchmal an das eine oder andere koreanischen Teenie-Idol, die damals auf allen Sendern angepriesen wurden und bei denen man auch erst einmal den Ausweis überprüfen oder den Rock hochheben musste, um festzustellen, ob man nun einen Jungen oder

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