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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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am nächsten Tag noch einmal hierher kommen und die Villa beobachten. Eventuell konnte er diese Dienstmagd alleine abfangen und ihr noch ein paar Fragen stellen. Er bezweifelte zwar, dass sie vor bald zwanzig Jahren bereits in der Villa gearbeitet hatte, dazu war sie einfach zu jung, aber vielleicht wusste sie ja doch irgendetwas.
Für diesen Tag hatte er allerdings wirklich genug. Er war müde, erschöpft... ausgepowered, wie man so schön sagte.
Darum war er auch über den Tipp der Dienstmagd ganz froh, denn tatsächlich befand sich nicht weit von der Villa Hamada's entfernt ein kleines Hotel, betrieben von einer uralten Dame, die so aussah, als hätte sie mehr Jahrzehnte überlebt, als eine Galapagosschildkröte. Trotz allem war es aber eine sehr nette alte Dame, die ihn, nach der Erwähnung der Dienstmagd, tatsächlich ohne einen Preis zu nennen zu einem kleinen Zimmer führte, in welchem er müde auf das Bett fiel und auch sofort einschlief.
    Zur gleichen Zeit klingelte in der Polizeistation von Ichihara das Telefon im einzigen noch hell erleuchteten Büro. Der schrille Klang des elektronischen Gerätes schnitt durch die sonst stille Nacht und der Polizist, der noch im Büro anwesend war, schreckte aus seinem Halbschlaf hoch.
Kenichi Honda, Leiter der Polizeistation und ehemaliger Partner von Kouhei Kinoshita, hatte mal wieder bis in die Nacht hinein gearbeitet, teils auch, weil er wertvolle Zeit für die Recherche seines alten ExKollegen verschwendet hatte. Dadurch war er mal wieder am Arbeitsplatz eingenickt.
Dabei hatte er nur kurz fünf Minuten vor sich hin dösen wollen... „Kenichi Honda am Apparat“, meldete er sich, nachdem er, da sein Arm auf Grund einer ungünstigen Schlafposition eingeschlafen war, mit klammen Fingern das Telefon abgenommen hatte.
„Oh, Herr Polizeidirektor... was verschafft mir die Ehre?“ Am anderen Ende hatte sich der Polizeichef der Region gemeldet, ein ungemütlicher Typ mit einem dicken Schnauzbart, den Kenichi zum Tod nicht ausstehen konnte und welcher sein Chef war.
„Ja...? Gut... ich habe verstanden. Nein, natürlich wird das nicht noch einmal vorkommen. Ja, ich kümmere mich darum... Wiederhören...“ Er legte das Telefon auf und vergrub die Hände im Gesicht. „Verdammter Kouhei... was tust du eigentlich?“
Anscheinend hatte jemand in Sapporo sich über ihn bei der dort lokalen Polizei beschwert, wodurch heraus kam, dass er einen Streifenwagen fuhr, was nach dem Gesetz natürlich nur Polizisten vorbehalten war. Das ganze war irgendwann bis zu seinem Chef durchgedrungen und jetzt hatte er den Salat, weil er ihm den Wagen gegeben hatte.
„Tut mir leid, Partner...“, murmelte er. „Aber sieht so aus... als könnte ich dir nicht mehr helfen...“
Er seufzte und packte seine Sachen. Es war zu spät ihn jetzt noch anzurufen, immerhin hatte er, im Gegensatz zu ihm, noch Anstand und rief niemanden so spät nachts noch an.
„Keine Angst, bis morgen früh gebe ich ihm noch Zeit...“, murmelte er leise beim Verlassen seines Büros.
    Nach einer solchen Reise war es vermutlich egal, wie lange man schlief, man würde sich immer wie gerädert fühlen und Kinoshita ging es am nächsten Morgen, als er die Augen aufschlug und den kleinen Radiowecker, der ihm zeigte, dass es bereits 11 Uhr war, sah, nicht anders.
Brummend versuchte er sich aus dem wirklich weichen und angenehmen Bett zu hieven, dass ihn jedoch immer wieder aufzusaugen schien.
„Verdammt, selbst aus dem Bett zu kommen wird immer schwerer...“, knurrte er, nachdem er es beim dritten Versuch tatsächlich schaffte der Anziehungskraft von ultraweichen Matratzen, Kissen und Decken zu entrinnen und sich tapsend in Richtung des Bades begab, um sich dort erst einmal Wasser in das Gesicht zu spritzen.
„Hmm, wenigstens bist du kein alter, fetter Mann geworden...“, sprach er leise zu sich selbst, während er sein Spiegelbild betrachtete. Na gut, alt war er geworden, er hatte teilweise mehr Falten, als man es bei so wenig Haut für möglich hielt – aber er war noch immer schlank... und das füllte ihn mit Stolz.
„Ob das Angebot mit dem Frühstück noch immer gilt?“, fragte er sich und dachte dabei an den vorherigen Abend, als die alte Dame ihm, während sie ihm dieses kleine aber durchaus angenehme Zimmer zeigte, gesagt hatte, dass das Frühstück hier inklusive war. „Ich muss mal mit ihr reden. Kann gut sein, dass ich eine Weile lang in Sapporo bleiben muss... und ich will nicht ewig kostenlos hier

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