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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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dortigen Kendo-Clubs trainiert.“
Iori Sawachika nahm eines der Bambusschwerter und schmiss es Mikoto zu, dann nahm sie sich selbst eines.
„Wenn du einen Treffer landen kannst, dann bist du drin.“, sagte sie. Mikoto stellte ihre Tasche an die Seite und machte sich bereit. „Ha!“
Es dauerte nur Sekunden. Die Bambusstöcke knallten aufeinander, keine von beiden griff mit vollem Ernst an, da dabei ja noch jemand verletzt werden könnte. Zudem nahm der Club ja auch Anfänger auf, dieser Test sollte also nur der Clubpräsidentin zeigen, ob man ein gewisses Talent für Kendo hatte. Mikoto senkte ihr Schwert und überreichte es Iori wieder, die meisten der Clubmitglieder waren angenehm überrascht.
„Ausgezeichnete Reaktion, Mikoto. Wir freuen uns dich in unserem Club willkommen heißen zu dürfen.“
Mikoto verbeugte sich kurz höflich, bevor die Clubmitglieder geschlossen auf den Sportplatz gingen, um dort ihr Training zu starten.
Kaum dort angekommen, begannen die Club-Mitglieder sich aufzureihen und Iori begann mit einer Art Rede.
Laut und deutlich sprach sie: „Vergesst niemals, dass Kendo mehr als nur ein einfacher Kampfsport ist. Er soll nicht nur euren Körper, sondern auch euren Charakter stärken, eure Entschlossenheit verbessern, sowie eure moralische Stärke auf die Probe stellen. Kendo ist nicht irgendein Sport, er ist eine Einstellung. Er dient nicht dazu einen Rivalen zu verprügeln, sondern euch die Stärke zu geben, sich gegen ihn zu behaupten. Nutzt eure Fähigkeiten darum gemäß diesen Gedankens!“
Iori lief ein paar Schritte auf und ab und erinnerte Mikoto so fast an eine Armeeausbilderin.
„Wir beginnen mit einigen einfachen Partnerübungen. Kirikaeshi wird euch von Anfang an begleiten. Selbst, wenn ihr euch Meister nennen solltet, wird diese Übung für euch noch immer ein wesentlicher Bestandteil eures Trainings sein!“
Kirikaeshi, auch Uchikaeshi genannt, war eine wesentliche Grundübung des Kendo, auch Mikoto wusste das.
Mit dieser Übung sollte Technik und Ausdauer verbessert werden. Für den Anfänger war die Geschwindigkeit, in der er die Übung machte, nicht wichtig, sondern nur die korrekte große Ausholbewegung, das zielgenaue Stoppen des Schlages und die korrekte Fußarbeit. Wenn der Kendo-Jüngling in seinem Training fortschritt, würde er die Übung immer schneller ausführen, um verstärkt die Kondition zu verbessern. Dies durfte aber nie auf Kosten der Technik geschehen. Die verschiedenen Clubmitglieder suchten sich Partner und machten sich bereit für die Übung. Irgendwie endete Mikoto schließlich mit Steve als Partner, auch wenn es nicht ihre Absicht gewesen war. Den Regeln folgend, verbeugten sich die beiden einmal, dann ging das Training los.
Als erstes kam ein gerader Schlag, mit einem Schritt nach vorne, ein Zusammenstoß der Körper, einige schräge Schläge in Richtung Kopf, die Steve ohne große Probleme abwehren konnte. Nach einigen weiteren Hieben in einer Vorwärtsbewegung, folgten einige in der Rückwärtsbewegung, bis man wieder am Ausgangspunkt angelangt war und die Übung wiederholen konnte.
„Men! Men! Men!“, rief Mikoto, wie es sich gehörte, die Zielstelle eines jeden Schlages. Damit sollte bewiesen werden, dass jeder Schlag geplant ausgeführt worden war. Mikoto's Stimme vermischte sich schnell im Chor der anderen.
Die Zeit im Club verrann so schnell, dass es ihr vorkam, als hätte sie gerade erst mit dem Training begonnen. Dennoch waren am Ende sowohl sie als auch Steve vom Schweiß durchtränkt und schließlich stoppte Iori das Training.
„Okay, das reicht für heute! Gute Arbeit allerseits, bringt die Sachen weg und dann könnt ihr gehen.“
Steve war der erste, der seine Bogu ablegte, die traditionelle Schutzausrüstung bestehend aus Kopfschutz, Schutz für Hände und Unterarme, einem Rumpfschutz und dem Lendenschutz, und sich anschickte den Club zu verlassen.
„Hey, warte mal, Steve!“, rief ihm Mikoto hinterher.
Sie hielt ihn fest, schließlich war der Club noch nicht fertig, die anderen Clubteilnehmer waren noch mit dem Aufräumen beschäftigt. „Du kannst doch nicht einfach so gehen.“
„Hier stinkt es.“, merkte er nur an, verzog kurz das Gesicht und riss sich dann los.
„So ein Idiot... wir haben alle geschwitzt, das ist normal.“, schimpfte Mikoto hinter ihm her.
„Oh, ist Steve schon gegangen?“
Iori hatte einen ganzen Stapel Shinais, die Bambus-KendoTrainingsschwerter, im Arm und blickte etwas verwundert Steve

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