Die Geisterseherin (German Edition)
auch mit Gymnastik oder Basketball versuchen. Ich bin mir sicher, dass dir Gymnastik auch Spaß machen würde!“ „Uhm... nein, danke. Kendo ist einfach praktischer für mich, schließlich brauche ich ja mein Schwert... aber wieso willst du so dringend, dass ich einen anderen Club besuche? Vor allem ausgerechnet Gymnastik... ich tanze doch nicht mit einem Band auf einem Balken...“
„Nun... um ehrlich zu sein... Steve ist im Kendo-Club. Ich halte es daher nicht für eine gute Idee dort anzufangen.“
„Ach, echt? Das ist ja interessant.“
Sie warf einen Blick auf den jungen Deutschen, der bereits seine Sachen zusammengepackt hatte und sich gerade anschickte das Klassenzimmer zu verlassen.
„Keine Angst, ich gehe nicht wegen ihm in den Club. Er gehört ganz alleine dir.“, neckte sie Yuki, der sofort rot anlief.
„Was...? Wer sagt denn, dass ich etwas von ihm will? Ich bin ein Junge, verdammt noch mal!“
„Naja... so siehst du aber wirklich nicht aus.“, erwiderte Mikoto lachend.
„Außerdem kommt ihr beiden sehr gut miteinander aus... und ich glaube sogar, dass du der einzige bist, mit dem er auskommt.“ „Ja... schon. Aber das hat völlig andere Gründe...“, versuchte Yuki zu erklären.
„So? Ach, wo wir gerade bei Clubs sind, in welchem Club bist du denn eigentlich? Ein Club ist an dieser Schule doch Pflicht, oder habe ich das falsch in Erinnerung?“
„Nein, nein, das stimmt schon. Jeder Schüler hat zumindest einen Club in der Woche zu besuchen. Ich hab mich damals für den Hauswirtschaftsclub entschieden, der jeden Montag ist.“
„Hauswirtschaft? Du und Hauswirtschaft? Na, das passt irgendwie zu dir, Yuki.“
„Naja, um ehrlich zu sein, das war Megumi's Lieblingsclub...“ „Okay, verstehe...“ Mikoto beendete das Thema an der Stelle, da sie der Meinung war, dass es sie nichts weiter anging.
„Dann sehen wir uns am Montag, ein schönes Wochenende wünsche ich dir.“
Mikoto verabschiedete Yuki und betrat dann das Nebengebäude, in welchem die Clubräume untergebracht waren. Das Gebäude selbst war um einiges älter, als der Unterrichtskomplex und höchstwahrscheinlich früher einmal das Hauptgebäude gewesen, bevor das neue daneben gebaut wurde. Der Kendo-Club traf sich in seinem Clubraum in diesem Teil der Schule, bevor er in die Sporthalle ging und dort trainierte. Zumindest hatte das auf dem Informationszettel gehangen, den Mikoto bei ihrer Anmeldung am Schwarzen Brett vorgefunden hatte.
„Ah, hier ist es ja.“
Als sie die richtige Tür fand, klopfte sie kurz an und betrat das Zimmer dann ohne eine Antwort abzuwarten.
Der Raum des Kendo-Clubs war im Prinzip ein normales Klassenzimmer ohne Stühle oder Tische, was Mikoto's Verdacht verstärkte, dass dieser Bereich der Schule früher einmal das Hauptgebäude gewesen war, und wurde von den Clubmitgliedern eigentlich fast nur zur Lagerung von Trainingsschwertern aus Bambus und den typischen Schutzbekleidungen sowie für die gelegentlichen Club-Sitzungen genutzt. Trainieren tat man entweder in der Halle oder direkt unter freiem Himmel, je nach Wetter und Jahreszeit. Der Club selbst bestand nur aus sieben Mitgliedern, vier Männern und drei Frauen. Durch Mikoto wäre er also geschlechtlich ausgeglichen. „Seid gegrüßt, mein Name ist Mikoto Sugisaki und ich würde gerne wissen, ob ich eurem Club beitreten kann.“
Mikoto stellte sich beim Eintreten kurz vor und ließ dann ihren Blick schweifen. Die meisten der Clubmitglieder kannte sie natürlich nicht, einer der Jungen war allerdings aus ihrer Klasse. Auch wenn sie sich seinen Namen noch nicht gemerkt hatte... Und natürlich war auch Steve da, so wie Yuki es gesagt hatte. Ihn ignorierte sie erst einmal. „Hast du denn schon einmal Kendo gemacht?“
Ein Mädchen kam auf sie zu, welche vermutlich eine Klassenstufe über Mikoto war. Sie war ein sehr hübsches, eindeutig blondiertes Mädchen, mit schulterlangem Haar und einem gut durchtrainiertem Körper. Sie stellte sich als Iori Sawachika vor, Clubpräsidentin des Kendo-Clubs. Über ihr stand nur Herr Kimura, der heute allerdings nicht anwesend war. Über jeden der Clubs wachte ein Lehrer und sorgte dafür, dass die Clubs nicht einfach nur zusammen saßen und die Zeit vertrödelten, sondern auch wirklich etwas zu ihrem Themengebiet taten. Sie organisierten auch Wettkämpfe oder Aufführungen, ansonsten war die Leitung aber meist einem der Zweitoder Drittstufler überlassen.
„Ja, ich habe an mehreren von meinen alten Schulen mit den
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