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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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wieder ausverkauft waren. Und das geschah hier immer sehr, sehr schnell...
Jetzt aber sah es aus, als würden die Schüler und Schülerinnen, welche kein Essen mitgebracht hatten, nur noch die Reste bekommen, die niemand sonst wollte.
Das Murren war natürlich dementsprechend groß, dennoch hatte jeder schnell seinen Platz wieder gefunden, in der Hoffnung später doch noch schnell genug zu sein, um etwas Essbares zu bekommen. „Wie ich gerade erfahren habe, werdet ihr ab heute eine neue Schülerin bekommen. Im Moment ist sie noch im Lehrerzimmer, aber bis zum Ende der Pause sollte sie hier eingetroffen sein. Bitte seid freundlich zu ihr, sie hat eine Menge Umzüge hinter sich. Das ist alles, der Geschichtslehrer Herr Nagoya wird euch später ein paar Minuten mehr Pause geben.“
Damit verabschiedete sich die Klassenlehrerin, eine junge Frau mit dem Namen Sachiko Kawasaki, und verließ mit einem Stapel eben geschriebener Arbeiten das Klassenzimmer, dass sich von einem ruhigen Ort des Lernens zu einer wahrlich tosenden Gerüchtehölle verwandelt hatte.
Die meisten Schüler und Schülerinnen hatten ihre Mensa-Absichten inzwischen ganz vergessen und plapperten nun wild durcheinander. Gerüchte waren in Sekunden im Umlauf und das obwohl niemand zuvor auch nur etwas von der neuen Schülerin geahnt hatte. Tatsächlich war es so, dass die Anmeldung sehr kurzfristig erfolgte, Mikoto's Vater Yujiro hatte sie erst am Vortag erledigen können! „So ein Aufwand, nur wegen einer neuen Schülerin...“
Einer der Jungen seufzte, es war schwarzhaariger Junge, der mit dem Rücken am Fenster zum Hof lehnte. Er hatte die Hände in den Taschen und den Blick auf den Boden gesenkt. Neben ihm stand ein Mädchen, dass einen Kopf kleiner war, als er und einen ungewöhnlich rosafarbenen Haarschopf hatte, sowie ein weiß-lilanes Kleid trug. Dazu sollte man vielleicht sagen, dass die Schule, um die es sich hier handelte, im Gegensatz zu vielen anderen Schulen in Japan, keine Uniform-Pflicht hatte. Es gab zwar eine offizielle Uniform und viele Schüler und Schülerinnen erschienen auch in ihr zum Unterricht, jedoch bestand keine zwingende Pflicht. Natürlich war es aber gerne gesehen und wenn eine Familie etwas auf sich hielt, dann kaufte sie für gewöhnlich auch die Uniform. Die Uniform war also eine Art Status-Symbol und so trug auch der Junge eben jene Uniform, bestehend aus einem weißen Hemd und einer dunklen Hose mit einer dunklen Jacke, auf der das Schullogo aufgestickt war.
„Bei dir hat man damals auch so einen Aufwand gemacht, du erinnerst dich, Steve?“
Steve war der Name des schwarzhaarigen Jungen, einem Ausländer, der nur ein halbes Jahr zuvor an die Schule gekommen war. Seine Mutter war Japanerin, sein Vater allerdings Deutscher. Er sprach seit seiner Kindheit beide Sprachen, dennoch hatte er einiges aufzuholen gehabt, als er an diese Schule kam. Zuvor hatte seine Familie in Deutschland gewohnt, war dann jedoch aus privaten Gründen nach Japan gezogen, Steve selbst hatte nie erwähnt, was die genauen Gründe dafür waren.
Er selber mochte keinen Rummel um sich oder andere Personen, das erklärte auch seine Reaktion. Allgemein gesagt mochte er vieles nicht...
„Bei jedem Neuankömmling die gleiche Leier... vermutlich verschwindet sie in einem halben Jahr eh wieder. Und hörst du die Gerüchte? Wenn sie alle wahr wären, dann würde es mich nicht einmal wundern, wenn ein purpurfarbener Godzilla mit Laserschießenden Augen und Atomraketen unter einem Minirock nachher zur Tür herein kommen würde.“
„Ah, du bist unfair, Steve. Du wirst sehen, sie ist bestimmt total in Ordnung.“
„Wie du meinst, Yuki-chan.“, murrte er leise.
Yuki war der Name des seltsam rosa-haarigen Mädchens, Klassensprecherin der 2F. Sie wurde allerdings nicht wegen ihrer Beliebtheit in das Amt gewählt. Es schien eher, als wenn die meisten anderen Mädchen, die stets braungebrannte Yuki meiden würden. Auch die Jungs hielten sich, trotz ihres wirklich guten Aussehens, von ihr fern. Steve schien, wenn man es genauer betrachtete, der einzige zu sein, der sich gerne in ihrer Nähe aufhielt.
„Makoto wird sich aber sicherlich freuen, der freut sich doch über jedes neue Mädchen.“
Yuki kicherte leise und auch Steve musste für einen Moment grinsen. Es war gut, dass besagter Junge momentan nicht anwesend war, denn seit einiger Zeit versuchte dieser sein Image als Klassen-Perversling loszuwerden, was aber nicht wirklich klappte. Jahrelanges

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