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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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Gesicht.
Die Schüler der Klasse drehten verwirrt den Kopf zueinander, trauten sich aber nicht zu tuscheln. Ankündigungen waren eigentlich die Aufgabe der Klassensprecherin. Und Frau Kawasaki würden sie nach der Mittagspause in Sport haben, es gab also keinen Grund für Herrn Momonari eine Ankündigung zu machen, außer es betraf die Mittagspause an sich, beziehungsweise den Ausfall des Nachmittagsunterrichts.
Das tat es aber nicht.
„Der Schulleitung ist zu Ohren gekommen, dass einige Schüler und Schülerinnen gewisse... Diktiergeräte verwenden um den Inhalt des Unterrichts aufzunehmen.“, erklärte Herr Momonari großspurig und Mikoto runzelte erst einmal die Stirn.
„Diese Geräte...“, fuhr er fort. „...und darauf möchte die Schulleitung ganz besonders hinweisen, sind ab sofort an dieser Schule verboten und dürfen ohne weitere Begründung von den Lehrern beschlagnahmt werden. Jegliche Aufnahmen des Unterrichts können und werden zur sofortigen Beurlaubung und eventuell sogar zum Rausschmiss aus der Schule führen. Es ist ein Eingriff in die...“
„Das macht sie jetzt sicher sehr glücklich.“, unterbrach Mikoto ihn. Sie hielt es nicht mehr aus. Wenn sie sein Gerede nur hörte, dann war sie gleich auf 180. Es gab nur eine einzige Person an dieser Schule, die nicht wollen würde, dass ihre Unterrichtsmethoden aufgenommen wurden und diese Person war Herr Momonari selbst, welcher mit seinen diskriminierenden Ansichten sich in jeder Unterrichtsstunde neue Feinde machte. Sein ganzes Gerede stank doch eindeutig danach, die, durch Mikoto ins Wanken gebrachten, Grenzen zwischen ihm und den Schülern wieder zu festigen. Er wollte wieder der „Herrscher“ sein, für den er sich hielt!
„Wie...?“, fragte er überrascht darüber, dass er unterbrochen wurde. „ Ah, ja, Mikoto Sugisaki. Wer auch sonst sollte gegen eine Regel des Schulamts protestieren! Ein solcher Widerspruch wird im übrigen mit sofortiger Wirkung nicht mehr geduldet und wird zu eine...“ „Regel des Schulamts? Wollen sie uns alle wirklich für so dumm verkaufen?“
Mikoto war aufgestanden und schlug wütend die Faust auf den Tisch. „Wir mögen zwar nur Schüler sein, aber wir haben ein Gehirn in unserem Schädel und sind fähig damit zu denken!“
Ein paar Schüler nickten leicht, noch zu verängstigt, um ihre Unmut laut zu äußern.
„Wäre es eine Regel des Schulamt, so hätte es für alle Schüler und Schülerinnen dieser Einrichtung eine Durchsage vom Rektor persönlich gegeben! Der Fakt, dass sie der einzige Lehrer sind, der bis jetzt davon geredet hat und sie dabei nicht einmal unsere Klassenlehrerin sind, welche solche Ankündigungen übernehmen sollte, beweist doch eindeutig, dass sie nur Angst davor haben, dass einer der anwesenden Schüler hier zuhause mal ausspricht, was und wie sie hier unterrichten und dass diese sogenannte Regel von Ihnen lediglich erfunden wurde!“
Sie knallte noch einmal mit der Hand auf den Tisch und Yuki versuchte sie leise zu beruhigen, doch sie hörte ihn nicht einmal. „Sie wollen sich Lehrer nennen? Das ich nicht lache, Sie sind doch nicht mehr als ein stehen gebliebenes Artefakt einer längst vergangenen Zeit! Nein, warten Sie... Sie sind nicht einmal das! Ihre verkrüppelten Vorstellungen von einer Lehrer-Schüler-Beziehung hätte sogar die Lehrer des Mittelalters abgeschreckt! Wachen Sie endlich auf und gehen Sie mit der Zeit, sie Steinzeit-Monster!“ „Schnauze!“, schrie Momonari mit hochrotem Kopf in den Raum, so laut, dass es auch die Paralellklassen sicher gehört hatten. “Ich lasse mir so etwas nicht bieten! In meiner Zeit hatte man noch Respekt vor den Lehrern und wenn ich muss, dann werde ich diesen Respekt in euch unfähige Dummköpfe einprügeln!“
„Um Respekt von uns zu bekommen, müssen sie sich diesen erst verdienen. Sie aber... Sie treten den Respekt, den man Ihnen entgegenbringt, mit ihren Füßen – jeden einzelnen gottverdammten Tag! Sie hacken auf allen Leuten herum, die nicht in ihre „ach so heilige“ Norm passen. Tick, Tock. Jemand da oben zu Hause? Der zweite Weltkrieg ist vorbei und Diskriminierung nicht mehr „in“, verstehen sie?“
Sie stoppte für eine Sekunde, als eine Idee sich in ihrem Kopf manifestierte.
„Aber wissen Sie was? Ich mach Ihnen einen Vorschlag...“ Mikoto grinste.
„Wie wäre es, wenn Sie den Direktor selbst hierher holen. Soll er uns ganz genau erklären, warum das Benutzen dieser Geräte abgeschafft wird. Wenn wir es aus dem

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