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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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gehört, Shinji hat sich aufgehangen...“
Sofort hörte man aufgeregtes Geplapper, wenn auch weitaus leiser als zuvor.
„Ja... kaum zu glauben. Ich hätte nie erwartet, dass er sich aufhängen würde!“, fragte ein Mädchen in der Nähe von Mikoto.
„Wurde er gemobbt?“, erklang die Stimme eines Jungen vom anderen Ende der Klasse.
„Also von mir nicht... ich habe auch nie mitbekommen, dass ihn jemand mobben würde.“
„Ob es mit dieser Frau zusammen hing? Oder war es nur wegen Herrn Momonari?“
Mitten in dem Geplapper machte Mikoto einen interessanten Satz aus, den Makoto von sich gab.
„Hey, Makoto!“, rief sie ihn zu sich.
„Was meinst du damit?“
„Mit was?“, fragte er verwirrt, nicht wissend, worauf sich Mikoto bezog.
„Mit deiner Bemerkung gerade. Du weißt schon, die Frau.“ Makoto überlegte kurz, dann fiel ihm ein, was Mikoto meinte und er erklärte: „Naja, Shinji war nicht gerade der Renner bei Frauen, weißt du? Er sah ja nicht schlecht aus, aber halt auch nicht wirklich hübsch.“
„Ich weiß, totales Mittelmaß.“, stimmte ihm Mikoto zu.
„Richtig, du als Frau kannst also sicher nachvollziehen, dass er einige Male aufgelaufen war, wenn es um Frauen ging. Um nicht zu sagen... er hatte einige ziemlich üble Abfuhren hinter sich, gerade von den Mädchen aus der Paralellklasse.“
„Das klang vorher mehr nach einer einzelnen, oder habe ich mich da verhört?“, hakte Mikoto noch einmal nach.
„Nein, nein. Das war vorgestern Abend, ich war noch in der Stadt unterwegs, da bin ich ihm über den Weg gelaufen.“
Mikoto horchte auf. Vorgestern Abend? Das war in der Zeitspanne, an die sich Shinji nicht mehr erinnert hatte.
„Naja, eigentlich bin ich erst dieser Frau über den Weg gelaufen. Wunderschön, das sag ich dir. Ein Körper, wie... sorry, das willst du jetzt sicher nicht hören.“
Mikoto musste grinsen, als sie den missbilligenden Blick des Geistes neben Makoto beobachtete. Es war klar, dass dieser Geist Makoto einst sehr nahe gestanden haben musste.
„Jedenfalls ist mir da Shinji aufgefallen, da er sie ansprach, aber abblitzte. War ja auch irgendwie zu erwarten, nicht?“
Das musste kurz bevor er die blonde Frau umgebracht hatte gewesen sein...
„War das Mädchen denn blond?“, fragte Mikoto neugierig. „Ja, genau! Das war sie und sie hatte wirklich tolles Haar, wie ein Supermodel! So seidig glänzend... woah...“
Der Geist gab Makoto eine Kopfnuss, der dies sogar spürte – was bedeutete, dass der Geist sich kurzzeitig greifbar gemacht hatte – und sich erschrocken und verwirrt zugleich im Klassenzimmer umschaute. Eine blonde Frau... Mikoto wusste, wer sie war. Ja, sie musste das gleiche Mädchen sein, dass sie gesehen hatte.
„Jedenfalls...“, erzählte Makoto mit einem verwirrten Blick weiter, „... ist er eiskalt abgeblitzt, wie ich bereits gesagt habe. War ziemlich am Boden, als Herr Momonari plötzlich auftauchte.“
„Was zum Teufel... er war dort?“, fragte Mikoto verwundert. „Ja, er wohnt ja dort in der Nähe. Das war also gar nicht so verwunderlich. Keine Ahnung jedenfalls, was er mit Shinji dort beredete, ich war ein gutes Stück weit weg und hab das jetzt auch nicht so supergenau verfolgt... meine Augen waren eher auf die Blondine gerichtet.“
Der Geist neben ihm ließ jetzt einen hörbaren Seufzer los und Mikoto musste ungewollt grinsen.
„Es muss Shinji jedenfalls wirklich angepisst haben, denn er ist nach dem Gespräch wie eine Dampfwalze davon gerannt.“
„Hinter dem Mädchen her?“
„Gleiche Richtung, also... ja, vermute ich. Ich denke mal, dass Herr Momonari sich an Shinji Niederlage gelabt hat und Shinji dann vor lauter Wut beweisen wollte, dass er es doch packt. Das würde jedenfalls zu beiden passen. Aber ehrlich, das Mädchen war weit über seiner Liga. Vermutlich bekam er nur eine weitere Abfuhr... hätte nie gedacht, dass er sich wegen so etwas umbringt, aber andererseits kenne ich ja auch nicht die ganze Geschichte. Wer weiß, vielleicht hatte er familiäre Probleme und so... und das war nur der letzte Tropfen auf dem heißen Stein, so wie unsere Klasse vorhin wegen dem letzten Tropfen explodiert war. Vielleicht war er gestern darum so komisch drauf.“
Ja, oder er fand heraus, dass er jemanden umgebracht hatte... und erlebte dann irgendetwas, das den Geist des Opfern holte und ihn endgültig verrückt werden ließ... und jetzt war er tot.
„Danke, Makoto.“, sagte Mikoto in einer traurigen Stimmlage. „Aber warum interessierst du

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