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Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Titel: Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mittag
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Mühe, möglichst bewundernd zu klingen. »Trotz Prometheus’ Geheimwaffe?«
    Der tote Bühnentechniker kicherte. »Na ja, beim Kulissenaufbau ist es schon mal ziemlich laut, deshalb hatte ich bei meinem Tod Ohrstöpsel drin. Seitdem höre ich schlecht, was mir an jenem Tag zugute kam  … «
    Â»Halt den Mund!«, zischte Sybilla ihn an. »Merkst du es nicht? Sie weiß nichts über das Ding. Sie will dich bloß aushorchen  … «
    Mara versuchte, ihrem giftigen Blick auszuweichen. »Dann waren Sie der Schatten«, sagte sie zu Hagen. » Sie haben also Prometheus auf dem Gewissen?«
    Â»Das waren wir beide«, erklärte Sybilla, »und es war unvermeidbar. Prometheus hätte uns beim nächsten Versuch garantiert beseitigt. Also bereiteten wir die Falle am Kaufhaus vor und Hagen rief Promi an, unter dem Namen Frank Behrends, Abteilungsleiter Schreibwaren.«
    Â»Und Marek?«
    Die Mundwinkel der Geisterfrau zuckten. »Er wollte uns das Versteck des Papiers nicht verraten. Also machten wir ihm ein wenig Angst. Dabei ist er leider abgestürzt  … zu meinem ehrlichen Bedauern.«
    Â»Und wer von euch hat mich verfolgt und angegriffen?«
    Hagen runzelte die Stirn. »Verfolgt nie. Ich verlasse selten das Haus. Nur angegriffen habe ich dich. Du warst im Weg. Und das bist du leider immer noch  … «
    Mit einer schnellen Bewegung griff er nach ihrem Handy, das sie noch in der Hand hielt, und krümmte dann lockend den Finger. Mara verstand die Geste sofort: Er wollte das Ritual.
    Â»Diesmal das echte«, sagte er schneidend.
    Die Zeit des Redens war also vorbei  … Mara sah sich gehetzt um. Was sollte sie bloß tun? Beide Geister konnten sie offenbar berühren, sie würde also nicht an ihnen vorbeikommen. Der Balkon! Aber sie konnte wohl kaum über das Dach klettern – dann würde sie enden wie Marek.
    Noch während sie sprungbereit zwischen ihren beiden Angreifern hin- und herblickte, packte sie der große Mann und hielt sie eisern fest, sodass Sybilla in aller Ruhe ihre Taschen durchsuchen konnte.
    Â»Jetzt ist das Rätsel also gelüftet, wen ihr lebendig werden lassen wollt«, begriff Mara verzweifelt.
    Sybilla lächelte triumphierend, als sie das gesuchte Schriftstück aus Maras Hosentasche zog. »Ja, und ich möchte dir noch danken, dass du das Versteck endlich gefunden hast. Als ich dich zum ersten Mal auf meiner Veranda sah, dachte ich mir gleich, dass du ein Glücksfall bist. Ein Vertrauen erweckendes, niedliches Mädchen, das Geister sehen kann – wie hätte Promi da widerstehen können?«
    Â»Sie haben mich also als Lockvogel für ihn eingestellt?«
    Sybilla lachte auf. »Ja, was glaubst du denn? Dass ich wirklich eine Assistentin brauchte?«
    An der Stelle, wo sie gerade noch gestanden hatte, fuhr eine schwarze Rauchsäule aus dem Boden, stieg zur Zimmerdecke auf, kroch bis zum Fenster und sank wieder als Rauchsäule bis zum Boden. Das Ganze hatte nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert.
    Â»Ich brauche niemanden, der Geister für mich sehen kann«, hauchte Sybilla, als sie wieder die Form einer Frau annahm. »Ich bin schließlich selbst einer!«
    Â»Aber wie geht das?«, fragte Mara fassungslos und dachte an Kathis Auftritt vor zwei Jahren, als sie durch die Wand gegangen war und kurz darauf die Tür öffnen konnte. »Seit wann können Geister ihre Form so schnell wechseln? Und dann wie ein echter Mensch erscheinen, selbst für andere Geister?«
    Â»Der Bann der drei! «, erklärte Sybilla. »Er lässt mich real wirken. Dafür brauchte ich nur zwei weitere Geister, die mich unterstützen. Und dennoch bin ich kein lebender Mensch, sondern ein Geist. Noch!« Sybilla lächelte so breit, als hätte sie Essig getrunken. »Aber soll ich dir sagen, warum ich dich noch ins Haus geholt habe?«
    Das Funkeln in ihren Augen ließ Mara ahnen, dass es nichts Gutes war.
    Â»Du hast das Schriftstück nicht zu Ende gelesen, oder?«, fuhr Sybilla genüsslich fort. »Das Ritual erfordert neunundneunzig Geister – und einen Menschen. Denn nach dem Ritual werde ich einen neuen Körper brauchen. Mein alter wurde beerdigt und ist nicht mehr so schön anzusehen.«
    Mara stockte das Blut in den Adern. Sie hatte schon befürchtet, dass Sybilla sie nicht so einfach gehen lassen würde, aber  … so etwas

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