Die Gejagte

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Autoren: Lisa J. Smith

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auch.«
    Audrey rückte ihr Hahnentritt-Jäckchen zurecht. »Ich erst recht«, sagte sie. »Und was ist mit dir, Deirdre?«

    »Gerade wollte ich auch schwören, Aud. Ich schwöre, mich blendend zu amüsieren und dem Schattentypen in den Hintern zu treten.«
    Tom beugte sich über Jenny. »Wie sieht’s aus, Teufelsbraut? Ich schwöre – du auch?«
    Normalerweise hätte Jenny ihm einen Ellbogen in die Rippen gerammt. Aber in diesem Moment war ein blasses Lächeln alles, was sie zustande brachte. Sie alle wollten es. Sie war die Gastgeberin. Es waren ihre Gäste.
    Tom wollte es.
    »Ich schwöre«, sagte sie und war peinlich berührt, als ihre Stimme brach.
    Tom jubelte und warf den Deckel der Schachtel in die Luft. Dee trat ihn zu ihm zurück. Er landete neben Jenny auf dem Boden.
    Du Mistkerl, wenn dir wirklich etwas an mir läge, würde es dich interessieren, wie ich mich fühle, dachte Jenny in einem seltenen Augenblick der Wut auf Tom. Dann unterdrückte sie den Gedanken. Heute war sein Geburtstag. Er verdiente es, das zu bekommen, was er wollte.
    Etwas an dem Deckel der Schachtel erregte ihre Aufmerksamkeit. Nur für eine Sekunde sah das umgedrehte U so aus, als sei es aus roter Folie. Es hat – geblitzt, dachte Jenny. Aber natürlich konnte das nicht sein.
    Alle knieten jetzt um den Tisch herum.
    »Okay«, sagte Dee. »Sind alle kleinen Püppchen im Salon? Dann sollte jemand eine Spielkarte umdrehen. Wer will den Anfang machen?«

    Wenn sie das alles hier schon mitmachen musste, konnte sie es genauso gut gründlich machen, dachte Jenny, streckte die Hand aus und griff nach der obersten Karte. Sie war glänzend weiß wie die Schachtel und fühlte sich glatt an. Jenny drehte sie um und las: »›Du hast dich mit deinen Freunden in diesem Raum versammelt, um das Spiel zu beginnen.‹«
    Es folgte eine Pause. Dann kicherte Summer.
    »Eine ziemliche Enttäuschung«, murmelte Audrey. »Wer ist der Nächste?«
    »Ich«, sagte Tom. Er beugte sich an Jenny vorbei und ergriff die nächste Karte. Dann las er: »›Jeder von euch hat ein Geheimnis und würde lieber sterben, als es zu offenbaren. ‹«
    Jenny wand sich unbehaglich. Es war nur ein Zufall, es konnte nur ein Zufall sein. Schließlich handelte es sich hier um vorgedruckte Karten. Aber es hörte sich tatsächlich so an, als ginge jemand genau auf die Frage ein, die ihr zuvor durch den Kopf gegangen war.
    »Ich bin dran«, sagte Summer eifrig. »›Du hörst das Geräusch von Schritten aus einem der Räume über dir.‹« Sie runzelte die Stirn. »Aber da sind keine Räume über mir. Das hier ist ein einstöckiges Haus.«
    Tom kicherte. »Du hast etwas vergessen. Wir sind nicht in Jennys Haus. Wir sind in diesem Haus.«
    Summer blinzelte und der Blick ihrer großen blauen Augen wanderte über die pastellfarbenen, mit Körben geschmückten Wände des Wohnzimmers der Thorntons.
Dann betrachtete sie das viktorianische Papierhaus mit den sieben Papierpuppen, die ordentlich im Salon arrangiert waren, wie eine Gruppe von Gästen, die zu höflich waren, um nach Hause zu gehen. »Oh!«
    Sie legte gerade die Karte zurück, als alle es hörten.
    Schritte.
    Ein leichtes, schnelles Trappeln über ihren Köpfen, als ob ein Kind über einen Holzboden läuft.
    Summer kreischte und schaute entsetzt zur Decke empor.
    Dee sprang auf und ihre Augen funkelten. Audrey versteifte sich; Michael griff nach ihr, aber sie schlug seine Hand weg. Zachs Gesicht war nach oben gerichtet; selbst sein Pferdeschwanz schien voller Anspannung zu sein. Nur Tom brach in Gelächter aus.
    »Es sind Eichhörnchen«, brachte er endlich hervor. »Sie laufen ständig übers Dach, nicht wahr, Jenny?«
    Jennys Magen hatte sich verkrampft. Ihre Stimme zitterte leicht, als sie sagte: »Ja, aber …«
    »Aber gar nichts. Die nächste Karte bitte«, unterbrach Tom sie. Niemand rührte sich. »In Ordnung, dann ziehe ich sie eben selbst. Die ist für dich, Mike.« Er drehte eine Karte um.
    »›Du gehst zur Tür, um frische Luft zu schnappen, aber sie scheint zu klemmen‹«, las er vor. Er schaute in die Runde. »Oh, kommt schon. Es ist ein Spiel. Hier, seht nur.« Mit einer fließenden Bewegung stand er auf und ging zu der gläsernen Schiebetür, durch die man einen Blick auf den Garten
hatte. Jenny sah, wie seine Finger sich um den Riegel legten. Ein Gefühl des Grauens überwältigte sie.
    »Tom, nicht!«, rief sie. Bevor sie wusste, was sie tat, sprang sie auf und ergriff seinen Arm. Wenn er die Tür