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Die Gejagte

Die Gejagte

Titel: Die Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Was bedeutet, dass er …«
    »Was? Dass er der Erlkönig ist? Das glaube ich nicht, meine Liebe. Das sagst du doch nur, weil es das ist, wovor du die größte Angst hast.«
    »Und Besucher sind das, wovor du die größte Angst hast, meine Liebe «, sagte Audrey und strich sich mit ihren perfekten Fingernägeln über die Hand. Der klassische Dee-Audrey-Clinch lag in der Luft.
    »Mädels!«, mahnte Michael. »Ich persönlich glaube, dass er ein Dämon ist. Jennys Dämonen-Lover.« Er lächelte offenherzig und vergrub die Hand wieder unter seinem Sweatshirt-Ausschnitt. Dee und Audrey funkelten einander an. Jenny verspürte tief im Inneren ein Frösteln.
    »Hört mal, ich glaube wirklich an Dämonen«, begann Michael erneut. »Warum sollten sie denn nicht existieren? Und wenn sie existieren, muss dieser Typ einer sein.«
    Während dieser Überlegungen begann Jenny, allmählich etwas zu spüren. Die Haut an ihrem Arm kribbelte – nein, sie juckte. Geistesabwesend kratzte sie sich, aber der Juckreiz wurde schlimmer. Und noch schlimmer. Sie senkte den Blick.
    Selbst in dem fahlen Kerzenschein konnte sie das Mal auf ihrem Arm erkennen. Ein dunkler Fleck wie ein Erdbeermuttermal. Aber sie hatte keine Muttermale. Und dieser Fleck war auch nicht erdbeerfarben …
    … er war grün.

    Im gleichen Moment gab Michael, der sich gerade unter seinem Ärmel kratzte, einen seltsamen Laut von sich. Seine Augen traten hervor und sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Er schob den Sweatshirtärmel hoch.
    Jenny keuchte auf.
    Auf seinem Arm wuchs etwas.
    Eine Pflanze. Mit grünen, jungen Blättern, die aussahen wie frisch gesprossene Minze. Und sie wuchsen aus seinem Fleisch.
    Augenblicklich waren sie alle auf den Füßen und begutachteten sich im Kerzenlicht. Jedem von ihnen wuchsen grüne Flecken. Jennys waren wie Moos, Audreys wie Schimmel.
    Jenny schluckte. Sie war ebenso entsetzt wie Dee und Audrey. Aber Michael wurde hysterisch.
    »Macht es weg! Macht es weg !« Blind stieß er Jenny seinen Arm hin.
    Obwohl sie die Zähne zusammenbiss, konnte sie sich nicht dazu überwinden, diese Auswüchse zu berühren. Dee ergriff einen und zog daran.
    »Au!«, brüllte Michael mit zusammengekniffenen Augen. Dee hörte auf. »Nein, mach weiter! Es ist mir egal, ob es wehtut. Zieh es raus!«
    Dee zog heftiger. Die Pflanze löste sich nicht. Da erhaschte Jenny einen Blick auf das Netzwerk von dünnen Wurzeln, die die Pflanze an Michaels Arm befestigte. Wie weiße Fäden. Dee zog weiter und Blut begann aus mehreren Poren zu sickern.

    Michael schrie.
    Dee schluckte heftig und ihre Nasenflügel bebten.
    »Mike, ich kann nicht weiterziehen. Ich kann nicht. Deine Haut geht mit ab.«
    »Das ist mir egal! Völlig egal!« Michael wollte noch immer nicht die Augen öffnen. Jetzt packte er die Pflanze selbst mit seiner anderen Hand. Jenny presste sich die Faust auf den Mund, um nicht laut aufzuschreien.
    Auch auf seiner anderen Hand sprossen Zweige. Noch üppiger.
    »Mike, es ist … es ist überall auf deinem Körper«, flüsterte sie.
    Michael riss die Augen auf und betrachtete seine Hände. »Oh Gott. Oh GottohGottohGott …«
    Mit einer rasenden Bewegung riss er sich das Sweatshirt über den Kopf und zog die Arme heraus. Seine Brust und sein Bauch waren überwuchert von frischen Blättern. Sie bewegten sich mit seinem Atem und strichen sacht übereinander.
    Michaels Schreie hallten von der Decke wider.
    »Beruhige dich!« Dee bekam ihn im Würgegriff zu fassen und hinderte ihn daran, wie ein Wahnsinniger den Flur entlang zu rennen. Seine Augen waren wild und starr und er hatte Schaum vor dem Mund.
    »Wir müssen etwas für ihn tun«, sagte Jenny. Sie konnte das Moos auf ihrem Unterarm kaum ertragen, aber sie musste es vergessen. Michael war so viel schlimmer dran.
    »Ja – aber was?« Dee versuchte, Michael unter Kontrolle
zu halten. Er schien drauf und dran, von Krämpfen geschüttelt zu werden, und kratzte sich wild.
    Audrey trat vor. Jenny vermutete, dass die Auswüchse Audrey noch viel mehr beunruhigten als sie selbst oder Dee – Aussehen bedeutete Audrey schließlich eine Menge. Aber sie hatte sich eisern im Griff.
    »Michael Allan Cohen, sieh mich an!«, befahl sie.
    Er richtete den Blick seiner wilden, dunklen Augen auf sie.
    »Du beruhigst dich sofort. Verstanden ?«
    Ein Schimmer von Vernunft trat in Michaels Augen.
    »Auf der Stelle«, sagte Audrey streng, dann umfasste sie sein Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn.
    Als sie

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