Die Gejagte

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Autoren: Lisa J. Smith

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dich – oh, wie heißt es noch gleich? Zwischen den Welten zu befördern. Oder um Dinge aus den anderen Welten herbeizurufen. So wie diese Jungs die Elfen gerufen haben.«
    Im Laufe des Gesprächs wurde Jenny immer unbehaglicher zumute. Sie wusste nicht, warum, und das verstärkte ihr Unbehagen nur noch. Irgendetwas mit Runen, vor langer Zeit … Warum sollte es sie nach allem, was sie erlebt hatte, so aufregen, dass es echte Runen geben könnte? Dieser Tag im Keller ihres Großvaters …
    »Hört mal«, sagte sie abrupt, »wir stehen hier schon seit einer Ewigkeit untätig herum und faseln. Sollten wir nicht besser anfangen, nach der nächsten Person zu suchen? Es gibt da immerhin dieses Zeitlimit.«
    »Richtig«, stimmte Dee zu, immer für Action bereit. »Wollen wir uns wieder aufteilen?«

    »Nein«, sagte Jenny hastig. »Lasst uns zusammenbleiben.« Welche unheimlichen Gesetze auch immer an diesem Ort galten, sie hatten sie dazu gebracht, Julian das Recht einzuräumen, ihre Hand, ihre Wange und ihr Haar zu berühren. Und er hatte klargemacht, dass er nicht eher ruhen würde, bis er sie ganz und gar hatte, alles von ihr. Es war nur die Frage, welche Art von List oder Drohung er als Nächstes einsetzte. Jenny kam zu dem Schluss, dass ihre größte Chance darin bestand, ihn nicht mehr allein anzutreffen.
    Nach der dritten Biegung den Flur hinunter stießen sie auf Michael. Er wanderte vor einer Tür auf und ab, fuhr sich mit den Händen durch sein zerwühltes dunkles Haar und murmelte vor sich hin. Beim Anblick der drei Mädchen hellte sich seine Miene schlagartig auf.
    »Audrey, endlich! Es kommt mir vor, als wären Jahre vergangen!«
    »Oh, ich habe die Sekunden gezählt, die wir getrennt waren«, versetzte Audrey, zog eine Augenbraue hoch und zeigte ein verschmitztes Grübchen.
    »Ich auch. Allerdings hätte ich einen Taschenrechner gebraucht, um den Überblick zu behalten.«
    Dabei meinte keiner von beiden auch nur ein einziges Wörtchen ernst. Zum Glück für sie, dachte Jenny, während die Liebe zu Tom eine schmerzende Wunde in ihrer Brust war. Wenn sie ihn nur sehen könnte, nur für einen Moment …
    Sie erklärten Michael alles, was ihnen in der Zwischenzeit widerfahren war. Dann erzählte er ihnen, wie der Salon
während Toms Kampf mit den unsichtbaren Geschöpfen einfach verschwunden war – und er sich vor dieser Tür wiedergefunden hatte. Er hatte versucht, den Knauf zu drehen, aber die Tür ließ sich nicht öffnen. Seither war er im Flur auf-und abgegangen.
    »Und du hast nie eine Treppe gesehen?«, fragte Jenny.
    »Keine Treppe, keine anderen Türen, kein gar nichts. Keine Menschen, bis ihr gekommen seid.«
    »Und dabei sind wir stundenlang durch diesen Flur gewandert und wir haben drei Türen gesehen und zuvor bin ich eine Treppe hinaufgegangen«, sagte Jenny. »Eine weitere Merkwürdigkeit dieses Orts.«
    »Die zu diskutieren wir keine Zeit haben«, warf Dee ein. »Lasst uns einen Zahn zulegen, Leute. Wer will diese Tür ausprobieren?«
    »Lasst uns diesmal versuchen, sie offen zu halten, nachdem wir hineingegangen sind«, schlug Jenny vor. »Das heißt, falls wir sie nicht schnell wieder zuschlagen müssen.«
    »Wir können überhaupt nicht rein – sie ist doch abgeschlossen « , sagte Michael.
    Dee ließ ein Grinsen aufblitzen, während sie ihre Fersen anspannte, bereit zu einem Tritt. »Irgendwelche Wetten?«
    Doch die Tür ließ sich mühelos öffnen, als Jenny den Knauf drehte, und es sprangen auch keine Ungeheuer heraus. Dee hielt die Tür fest, als sie aufschwang, und drückte sie an die Wand. Durch den Türrahmen war nichts als Dunkelheit zu sehen.

    »Ähm, du zuerst. Ich bin bekanntermaßen der Feigling«, sagte Michael.
    Jenny holte tief Luft, straffte die Schultern und trat über die Schwelle …
    … in einen Flur, der identisch war mit dem, den sie gerade verlassen hatte.
    Verwirrt schaute sie hin und her.
    »Was ist los? Diese Tür will sich schließen«, rief Dee.
    »Es ist …« Jenny gab es auf und winkte Audrey und Michael herein.
    »Es ist der gleiche Ort«, sagte Audrey und schaute sich um.
    Dieser Flur schien ein Spiegelbild des anderen zu sein. Der gleiche düstere Teppich, die gleiche unheimliche Tapete, die gleichen Kerzen in Messingleuchtern.
    Michael ging wieder auf Dees Seite hinüber. »Seht mal – sogar die Wachstropfen sind gleich, die an den Kerzen hinunterlaufen. Es ist wirklich derselbe Flur, nicht nur ein ähnlicher.«
    Sooft sie auch über die