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Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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gefunden werden wird.“
    „Was bezweckt er mit dem Anruf?"
    „Ich weiß es nicht. Er behauptet, es täte ihm leid, mir Scherereien machen zu müssen."
    „Eine Frechheit! Er wagt es, dich, zu verhöhnen!"
    „Es hört sich nicht so an."
    „Du glaubst, es war ihm ernst mit seinen Worten?"
    Derek ging zurück zu seinem Sessel und ließ sich hineinfallen. „Natürlich ist der Kerl verrückt, und doch . . .“
    „Und doch?"
    „Er hinterläßt den Eindruck eines kühlen, überlegt handelnden Menschen. Wenn er verrückt sein sollte, dann ist er es auf eine höchst merkwürdige und bestimmte Art. Er hat ein Ziel, und er bildet sich ein, daß dieses Ziel gerecht und erstrebenswert ist. Ich fürchte, es wird uns einige Mühe kosten, ihm auf die Schliche zu kommen."
    „Wie alt mag er sein?"
    „Der Stimme nach zu urteilen ist er zwischen dreißig und vierzig, wobei er der Vierzig näher sein dürfte als der Dreißig", erklärte Derek.
    „Demnach ist er etwa so alt wie seine Opfer, nicht wahr?"
    Derek schaute sie an. „Stimmt, daran habe ich noch gar nicht gedacht!"
    „Du solltest dir alle Besucher vorknöpfen, die in diese Altersklasse fallen. Viele können das doch nicht sein, Derek!"
    „Höchstens ein halbes Dutzend. Ich werde deinem Rat folgen."
    Claire lächelte matt. „Vielleicht hätte ich in den Polizeidienst gehen sollen."
    „Lieber nicht. Er hat, wie du weißt, einen entscheidenden Fehler."
    Claire nickte. „Ja, er wird zu schlecht bezahlt."
     
     
    *
    Am nächsten Morgen um neun Uhr wurde Claire von einem Firmenwagen der Sutton- Werke abgeholt und zu dem verabredeten Treffpunkt gebracht. Der See lag etwa zehn Meilen außerhalb der Stadt, er war von Wäldern umgeben und an seiner Ostseite von einer schroffen, felsigen Hügelkette eingerahmt. Suttons Jagdhütte lag in einer kleinen, romantisch anmutenden Bucht, die sogar einen feinen weißen Sandstrand hatte.
    Suttons weißer Jaguar stand neben der Hütte. Der Industrielle lehnte am vorderen Kotflügel und rauchte eine seiner schwarzen Brasilzigarren. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah lächelnd zu, wie Claire aus dem Wagen kletterte.
    Claire trug einen Koffer in der Hand; sie hatte sich einige Kleider mitgebracht, weil sie nicht wußte, in welcher Aufmachung man sie zu fotografieren wünschte.
    Als der Fahrer sich verabschiedete, runzelte sie die Augenbrauen. Sie war plötzlich sicher, in eine Falle geraten zu sein. „Warten Sie, bitte. . .“
    „Ich muß zurück, Madame", erklärte der Chauffeur. „Ich hab' noch eine Menge zu erledigen. Auf Wiedersehen!" Er wendete und fuhr davon.
    Claire stellte den Koffer ab und marschierte auf Sutton zu. „Was hat das zu bedeuten?" fragte sie erregt. „Wo ist der Fotograf? Wollen Sie etwa die Aufnahmen machen?"
    Sutton lachte. „Regen Sie sich nicht auf, Claire! Die Werbeleute sind schon unterwegs. In spätestens einer halben Stunde werden sie hier sein. Können Sie sich nicht denken, weshalb ich das so arrangiert habe? Ich möchte mit Ihnen sprechen, ganz allein und ungestört."
    „Ich dachte, ich hätte Ihnen schon gestern klargemacht, welchen Standpunkt ich einnehme."
    „Sie sollten diesen Standpunkt ändern. Er ist falsch."
    „Haben Sie keine Angst?" fragte Claire plötzlich.
    „Angst wovor?"
    „Vor dem Mann, der Sie bedroht."
    „Sie meinen, er könnte mir gefolgt sein?"
    „Hier draußen gäbe es für ihn tausend Möglichkeiten, nach der Tat ungesehen zu entkommen."
    „Das scheint nur so", erklärte Sutton. „Ich zum Beispiel kenne in der näheren Umgebung jeden Weg und Steg."
    „Was nützt Ihnen diese Kenntnis, wenn Sie tot sind? Soll ich den Täter verfolgen, oder erwarten Sie, daß Ihre Werbefachleute ihn stellen?"
    Sutton runzelte die Augenbrauen. „Sie kämpfen nicht mit fairen Mitteln, meine Liebe. Ich bin offen zu Ihnen, ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube. Warum erkennen sie das nicht an? Weshalb versuchen Sie mich zu quälen, indem Sie den Teufel an die Wand malen? Im übrigen hat der Unbekannte das Datum genannt. Morgen soll es soweit sein. Nur wird er mich nicht mehr in Apron Town antreffen."  
    „Wer sagt Ihnen, daß er nicht geblufft hat?"
    „Hören Sie endlich auf mit diesem Unsinn!"
    „Einverstanden. Und Sie machen Schluß damit, mich zu belästigen."
    Sutton seufzte. „Warum sind Sie so zauberhaft, Claire? Sie sind die schönste Frau, die mir jemals über den Weg gelaufen ist. Wie konnten Sie nur einen simplen Detektivleutnant heiraten? Das geht

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