Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
dort?"
    „Nichts, hoffe ich."
    „Wer hat angerufen?"
    „Der Unbekannte."
    „Bist du sicher?"
    „Ziemlich."
    „Was wollte er?"
    „Er avisierte einen weiteren Toten..."
    Claire musterte prüfend die braungebrannten, ernsten Züge ihres Mannes. „Du glaubst, daß er die Wahrheit sagt, nicht wahr? Wer ist es diesmal?"
    „Das wird sich zeigen."
    „Willst du allein hinfahren?"
    „Unterwegs nehme ich den Sheriff mit." Er grinste plötzlich. „Du brauchst Sutton nicht anzurufen, Liebling. Wir können die Zehntausend gut verkraften."
    „Aber..."
    „Kein aber! Ich werde es schon schaffen, den Burschen zu stellen. Ich muß es einfach schaffen! Wir können doch keinem Mörder gestatten, in dieser Stadt Amok zu laufen."
    „Sei bitte vorsichtig, Derek."
    „Keine Angst, mir passiert schon nichts." Derek stieg ein. Er winkte kurz und fuhr dann los. Zehn Minuten später hatte er Sheriff Brick neben sich sitzen. Gemeinsam fuhren sie zur Riverside Street.
    Brick kaute auf einem Gummi herum. „Verdammte Schweinerei!" stöhnte er, nachdem Derek ihm von dem Anruf berichtet hatte. „Die Zeitung und die Wähler werden uns in der Luft zerreißen, wenn wir die Dinge nicht bald unter Kontrolle bekommen. Apron Town ist doch nicht Chicago! Wir müssen den Burschen schnellstens dingfest machen."
    „.Hm", brummte Deriek, mit seinen Gedanken beschäftigt.
    „Ich habe mir sagen lassen, Sie waren gestern Abend bei Sutton?"
    „Stimmt."
    „Bryan hat mich angerufen. Er ist mit Ihnen nicht einverstanden, Leutnant."
    „Na, und?"
    „Was, zum Teufel, haben Sie nur gegen Sutton? Wir können es uns nicht leisten, ihn vor den Kopf zu stoßen. Er ist ein wichtiger Mann."
    „Für mich ist er nur in einem Punkt wichtig. Er weiß .mehr, als er sagt."
    „Wie können Sie so etwas behaupten?"
    „Ich habe meine Gründe."
    „Nonsens, Leutnant. Sie haben einen Piek auf ihn und stempeln ihn zum schwarzen Schaf, Das ist nicht objektiv. Er ist einer von den Bedrohten. Ihm kann morgen schon das gleiche passieren wie Myers und Rimey."
    Derek verzog die Lippen und schwieg. Es war ein merkwürdiger Gedanke, daß er den Mann beschützen mußte, der seine Frau zu verführen versuchte. Sie bogen in die Riverside Street ein; in dieser Straße mit den schäbigen, engbrüstigen Häusern wohnten fast nur Schwarze. Am Ende der Straße, dort, wo früher der Versuch gemacht worden war, am Fluß einen Binnenhafen amzulegen, stand das alte, verlassene Lagerhaus von Finchley & Co. Es war seit Jahren leer und diente den Ratten als Unterschlupf und den Kindern als Spielplatz. Derek fuhr bis vor das Tor und hielt an. Als die beiden Männer ausstiegen, brannte die Sonne unbarmherzig heiß von einem wolkenlos blauen Himmel.
    Sheriff Brick stupste mit dem Daumen den Hut aus der Stirn. „Ich bin neugierig, was wir da drin antreffen", murmelte er. „Gehen Sie voran, Leutnant!"
    Derek gab sich einen Ruck. Er öffnete das alte, knarrende Tor. Sie traten ein. Das Lagerhaus bestand praktisch nur aus einem großen, langgestreckten Raum. Im Inneren war es schattig, kühl und ein wenig feucht. Es roch muffig. Die beiden Männer brauchten einige Sekunden, um ihre Augen an das diffuse Licht au gewöhnen.
    „Da hinten!" sagte der Sheriff und wies auf einen Stapel alten Papieres in der äußersten Ecke des Raumes.
    Sie durchquerten die Halle. Unter dem Papierstapel lag nur eine ausgediente Pflugschar.
    Brick stieß die Luft aus und schaute sich um. „Anscheinend blinder Alarm“, meinte er erleichtert.
    „Das glaube ich nicht", murmelte Derek.
    „Wo sollte er denn liegen?"
    „Da drüben ist der Zugang zum Keller", meinte Derek und setzte sich in Bewegung. Brick folgte ihm. Die Falltür war mühelos zu öffnen. Dunkel und unheimlich gähnte ihnen die Öffnung entgegen.
    „Brr!" machte der Sheriff. „Ein richtiges Rattenloch!"
    Derek beugte sich nach vorn und verkniff die Augen, um besser sehen zu können. „Da unten liegt jemand", sagte er. „Am Fuße der Treppe."
    Brick ließ sich auf die Knie nieder. „Haben Sie eine Taschenlampe dabei?"
    „Im Wagen", sagte Derek. Er hastete zum Ausgang. Eine halbe Minute später war er zurück. Der Lichtkegel der Stablampe stach in das Dunkel. Er brach sich in den weit geöffnetem Augen eines Toten, der rücklings am unteren Ende der hölzernen Treppe lag.
    „Verdammt!" murmelte der Sheriff leise.
    „Kennen Sie ihn?"
    „Nein, das heißt, ich möchte das nicht mit Bestimmtheit behaupten."
    „Er kommt Ihnen bekannt vor?"
    „Ein

Weitere Kostenlose Bücher