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Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Titel: Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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Choupette, hättest du dir nicht einen anderen Tag aussuchen können, um dich mit ihr anzulegen? Was mach ich denn jetzt nur?«
    »Sie will, dass du mich rausschmeißt …«
    »So schlimm?«
    Er wirkte besorgt. Begann im Raum auf und ab zu gehen, lief im Kreis herum, rang die Hände, presste die Handfläche auf die Schreibtischplatte, drehte sich auf dem Absatz um, murmelte leise vor sich hin, schwang schließlich die Arme und ließ sich wieder auf einen Stuhl fallen.
    »Hast du so große Angst vor ihr?«
    Er lächelte. Das traurige Lächeln eines besiegten Soldaten, der mit erhobenen Händen dasteht, während ihm die Unterhose in den Kniekehlen hängt.
    »Ich sollte wohl lieber zu ihr reingehen …«
    »Ja, geh und sieh nach, was sie da allein in deinem Büro treibt …«
    Mit betretener Miene ging Chef zur Tür, breitete die Arme aus und ließ sie schlaff wieder herunterfallen, als wollte er für diesen kläglichen Rückzug um Verzeihung bitten. Dann drehte er sich mit gesenktem Kopf um und fragte kleinlaut: »Bist du mir böse, Choupette?«
    »Na los, geh schon …«
    Sie wusste, was sie von männlicher Tapferkeit zu halten hatte. Sie
rechnete nicht damit, dass er sie verteidigen würde. Sie hatte ihn schon so oft nach einer Unterredung mit dem Zahnstocher zitternd aus seinem Büro kommen sehen. Sie erwartete nichts von ihm. Sanftmut vielleicht, Zärtlichkeit, wenn sie miteinander im Bett waren. Sie bereitete diesem lieben dicken Kerl, der so lange darauf hatte verzichten müssen, körperliche Lust, und das machte sie glücklich, denn in der Liebe ist Geben genauso erfüllend wie Nehmen. Es fühlte sich so wunderbar an, auf ihn draufzuklettern und zu spüren, wie er zwischen ihren Schenkeln verging. Zu sehen, wie er mit den Augen rollte, wie sich sein Mund verzerrte. Das ging ihr durch und durch, es erfüllte sie mit einem Gefühl der Macht … geradezu mütterlicher Macht. Außerdem waren schon so viele zwischen ihren Beinen durchgerutscht! Einer mehr oder weniger, was machte das schon aus? Und der hier war ein anständiger Kerl. Sie hatte Gefallen an dieser Macht gefunden, an diesem Austausch von Liebe zwischen ihr und ihrem dicken Baby. Vielleicht hätte sie doch besser den Mund gehalten … Josiane hatte Männern noch nie vertraut. Frauen übrigens auch nicht. Allerhöchstens noch sich selbst! Aber manchmal war sie auch von ihren eigenen Reaktionen verunsichert.
    Sie stand auf, streckte sich und beschloss, sich einen Kaffee zu holen, um ihre Gedanken wieder zurechtzurücken. Sie warf einen letzten misstrauischen Blick auf Chefs Bürotür. Was ging jetzt gerade zwischen ihm und seiner Frau vor sich? Würde er auf ihre Erpressung eingehen und sie auf dem Altar des Geldes opfern? König Knete. So hatte ihre Mutter das Geld immer genannt. Die Anbetung von König Knete. Nur wir Kleinen, wir Armen kennen diesen Kniefall vor dem Geld! Wir stecken es nicht einfach ein wie etwas, was uns zusteht oder was wir uns unter den Nagel gerissen haben, nein, wir vergöttern es, wir beten es an. Wir stürzen uns auf die kleinste Münze, die herunterfällt und über den Boden kullert. Wir heben sie auf, polieren sie, bis sie glänzt, schnüffeln daran. Dem Reichen, der sie fallen gelassen hat und dem es nicht die Mühe wert war, sich zu bücken und sie wieder aufzuheben, schauen wir nach wie ein geprügelter Hund. Und ich mit meinem freizügigen Getue, ich, die schon mein ganzes Leben von König Knete ausgenutzt worden bin, die ihm den Verlust meiner Unschuld verdankt, die ersten Faustschläge in den Nacken, die ersten
Tritte in den Bauch, ich, die er gedemütigt und misshandelt hat, kann nicht anders, als jeden Reichen, der mir über den Weg läuft, für ein höheres Wesen zu halten, ich schaue zu ihm auf, als wäre er der Messias, bin bereit, Weihrauch und Myrrhe vor ihm zu schwenken!
    Wütend auf sich selbst, strich sie ihr Kleid glatt, ging zum Kaffeeautomaten und warf eine Münze ein. Der Becher fiel unter den heißen Strahl, und sie wartete, bis die Maschine ihre schwarze Galle ausgespuckt hatte. Dann nahm sie den Becher in beide Hände und genoss die Wärme, die von ihm ausging.
    »Was machst du heute Abend? Triffst du dich mit dem Alten?«
    Es war Bruno Chaval, der für eine kurze Pause an den Kaffeeautomaten gekommen war. Er hatte eine Zigarette in der Hand, mit der er auf die Packung klopfte, ehe er sie anzündete. Er rauchte Gitanes Maïs, das hatte er in alten Filmen gesehen.
    »Lass das! Nenn ihn gefälligst

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