Die gelehrige Schuelerin
einen weißen Briefumschlag, der aus der Seitentasche hervorlugte. Ich sah einen kleinen gelben Aufdruck mit einem grünen Stängel unten dran. Sofort brach ich das Siegel auf.
Wen immer dies betreffen mag:
Ich sitze an meinem Schreibtisch, den Füller in der Hand, und habe Sehnsucht danach. Nach was? Ich sehne mich. Ich bete. Ich hoffe. Ich fantasiere, dass jemand mich aus Liebe nehmen würde, hart, brutal, nehmen, nehmen, von einem möchte ich genommen werden, der eine überwältigende, männliche Kraft besitzt, Der mich hilflos werden lässt, der mich gebraucht, völlig ausnutzt. Mehr als das, ich sehe das Ganze schon vor meinen Augen.
Ich sehe fern. Mein Geist begibt sich an sehr entlegene Orte. Mein Liebhaber (ein Fremder?) taucht neben mir aus dem Dunkel auf – greift nach mir. Ich widersetze mich. Aber mir bleibt keine Kraft, ihm lange Widerstand zu leisten. Eine überwältigende Lust übermannt mich, ein noch nie gekanntes Verlangen von ihm nach mir, das ist es, was ich hier bekämpfen muss.
Hilflos gegen solche Macht werde ich zum Vergnügen missbraucht. Er gibt es mir ganz.
Meine frühere Feindseligkeit wird nun eine frohe Lust.
Das wünsche ich mir immer.
Natascha
(Die Zigeunerin)
Ich lachte in dem dunklen, verlassenen Klassenzimmer laut auf. Annie konnte sogar aus dem ersten, bescheuerten Montag nach den Ferien etwas Besonderes machen. Sie wollte entfliehen, und sie wollte mich dabeihaben. Ihre Welt gefiel mir weit besser als meine eigene.
Um sieben Uhr klingelte es an der Haustür. Ich ließ Annie herein, ohne ein Wort zu sagen. Sie ging ins Wohnzimmer, wo der Fernseher eingeschaltet war. Ich ließ sie allein.
Fünfzehn, zwanzig, dreißig Minuten vergingen, bevor ich langsam aus meinem Schlafzimmer herausschlich. Annie saß mit dem Rücken zu mir auf einem Stuhl und sah sich einen Sketch an. Aus dem Fernseher … ertönte konserviertes Gelächter.
Ich riss sie von hinten an mich. Sie war ehrlich erschrocken. Dann griff ich nach ihrem Haar auf dem Rücken und zog ihren Kopf nach hinten. Ihre Kehle bearbeitete ich mit der Zunge. Sie brach aus. Ich rannte hinter ihr her. Ihre Augen strahlten, ihr Atem ging schnell und heftig. Dann fing ich sie ein. Fäuste trommelten auf meine Brust, aber nicht zu hart. Sie wand sich. Ich lachte und umklammerte sie in einem festen Griff. Meine Muskeln waren durch das Verlangen nach ihrem Körper gestählt. Sie sollte mir gehören. Ich küsste sie gewaltsam, meine Zunge dick und hart in ihrem Mund. Dann beugte ich die Knie, hob sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer auf mein Bett.
In Sekundenschnelle war sie wieder aufgesprungen und versuchte, die Tür zu erreichen. Ich langte nach ihr, riss aber nur einen Knopf von ihrem Rock ab. Ein kurzer Moment, in dem ich das Bedürfnis hatte, mich zu entschuldigen. Doch sofort erinnerte ich mich an meine Rolle. »Ich werde noch gewalttätiger, wenn du so weitermachst«, sagte ich mit so tiefer Stimme, dass ich selbst verblüfft war.
Annie aber leistete immer noch Widerstand. Ich musste ihre Arme nach hinten pressen und dabei mein ganzes Körpergewicht einsetzen. Meine Zunge leckte ihr über den Bauch, als ihr Rock endlich fiel. Ich versuchte, sie in meine Gewalt zu bekommen. Meine Zähne spielten mit ihren Brustwarzen, und sie begann zu stöhnen. Ich drückte mein Knie zwischen ihre Schenkel, dann wanderte mein Mund hinunter zu den empfindlichen Stellen unter dem Gummizug ihres Schlüpfers. Ich schickte ihr abwechselnd heiße und kalte Schauer über den Rücken, erregte sie unaufhörlich und gab ihr das Gefühl, dass sie alles bekommen würde. Trotzdem würde ich mich zurückhalten, wenn es notwendig wäre. Ich spürte, dass sie hilflos war und sich gehen ließ. Für einen winzigen Moment spannte sie ihren ganzen Körper an und brach dann zusammen. Es gab nur noch eine warmherzige Geste des Empfangenwollens. Wie oft hatte ich eine solche Szene schon im Film gesehen?
In alten Filmen greifen die Männer nach der Frau und zwingen ihr einen Kuss auf. Die Kamera zeigt gewöhnlich nur den Rücken des Mannes und ihre kämpfenden Hände, die seine Schultern und seinen Nacken bearbeiten. Und dann, wenn der Kuss sie überwältigt, verändert sich die Bewegung der Hände zu einem zärtlichen bis leidenschaftlichen Streicheln.
Oder noch schlimmer.
In neueren Filmen geschieht diese Szene gleich im Sexakt. In dem Film
Straw Dogs
wird Dustin Hoffmanns Frau von einem Landarbeiter vergewaltigt. Sie kämpft und sträubt sich, bis er sie
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