Die gelehrige Schuelerin
Augenblick kommen zu lassen, in dem ich in ihren Mund geschossen hatte. Fast ohne zu denken, bewegten sich meine Finger mit der Geschwindigkeit eines Kartentrickkünstlers und ließen dabei einen weißen Umschlag durch einen Schlitz in Annies Schrank gleiten. Ich hatte nicht einmal angehalten und lief mit einem Lächeln auf den Lippen weiter. Mir gefiel die Verspieltheit dieser Briefe. Und die Anonymität unserer Fantasienamen schien die Wirklichkeit unseres Spiels noch mehr zu entfesseln.
Sie war da. Um Punkt sieben öffnete ich ihr die Tür. Wir verbargen beide voreinander jeden Anflug von Überraschung auf Grund unserer seltsamen Kleidung. Annie trug einen weit schwingenden Rock, eine lose Bauernbluse, Lederstiefel, dunkles Augen-Make-up, und ihre Lippen hatte sie tiefrot geschminkt. Ein Schal war wie ein Stirnband um ihren Kopf gebunden. Beide Enden hingen locker auf ihre Schultern herunter, was sie wie einen Hippie aussehen ließ. Ich hatte sie noch nie mit Make-up gesehen. Ich selbst hatte nichts weiter als eine sehr eng sitzende Jeanshose an.
Ich deutete stumm auf das Schlafzimmer. Annie gehorchte.
Dort stellte ich mich breitbeinig in Supermannposition, eine Hand auf jede Hüfte, und betrachtete sie eingehend von oben bis unten. »Natascha«, sagte ich, »du gefällst mir. Es sei dir erlaubt, meinen Körper zu küssen.« Sie wischte sich den Lippenstift ab und küsste mich auf den Mund, den Hals, die Brust, den Bauch. Sie nahm auch meine Finger in den Mund. Ich blieb völlig passiv. Sie machte den Reißverschluss meiner Hose auf und saugte überrascht die Luft ein, als sie bemerkte, dass ich darunter völlig nackt war. Dann schmiegte sie ihr Gesicht an mich. »Genug! Das Bett.«
Arnie Lester, der nette jüdische Junge aus New York, lauerte irgendwo im Hintergrund meines Geistes und beobachtete mich. Er sah mich in meinen Aktionen, und er sah wohl dabei einen ziemlichen Narren, der dumme Spiele spielte. Aber dann kam Boris, für mich die Chance, mir selbst zu entfliehen und total jemand anderer zu werden. Ein Mann zu werden, der ich natürlicherweise nie sein könnte, der sich niemals mit einer Frau meines Alters solche Dinge leisten könnte, jemand, der Frauen einfach besser gefiel und ihnen mehr gab.
Annie lag schon auf dem Bett und starrte zu mir herauf. Ich band ihr den Schal vom Kopf, feuchtete ihn mit meiner Spucke an und wischte ihr das Make-up aus dem Gesicht. »Dumme Natascha!«, sagte ich. »Versuchst, dich vor Boris zu verstecken. Das kannst du nicht. Boris sieht alles.« Ich zog sie aus. Sie wartete.
Wieder betrachtete ich sie, die runden, jetzt gegen den Körper abgeflachten Brüste, die sanfte Linie ihres Bauches, ihre Hüften und dann das hübsche, schwarzdunkle Schamhaar. Ich legte ihre Hände hinter ihren Kopf. Ihre Beine waren leicht gespreizt. »Deine Handgelenke und deine Knöchel sind jetzt gefesselt. Boris gewaltige Kraft lässt dir keine Bewegungsfreiheit mehr. Wage es ja nicht zu denken, du könntest dich bewegen!« Ich sah auf ihren Mund – weich, unschuldig, mädchenhaft. Ein Schauer von Angst lief mir über den Rücken. Sollte ich nicht lieber aufhören? Dann sah ich ihr in die Augen – dunkel und verlangend. Und schließlich sah ich in ihr nur noch einen Körper, der mir zur Lust und zu Gefallen festgebunden worden war, bereit, willens, ja, danach verlangend, genommen zu werden.
Sie erwartete, dass ich mich mit Mund oder Händen über sie hermachen würde.
Ich aber zog eine weiße, schlanke Feder aus meiner Nachttischschublade.
»Natascha wird nur Freude empfangen, wenn sie darum bittet.«
Die Feder fuhr ihr übers Gesicht, strich ihr dann über die Stirn, Wangen und Mund. Annie verfolgte es. Ich machte an den Armen weiter, die über den Kopf ausgestreckt lagen, und achtete besonders darauf, die Feder an die blauen Venen zu drücken, die in der Mitte der Arme entlangliefen. Darauf streichelte ich die Innenfläche ihrer Hände. Die Federspitze kitzelte Annie dabei ganz leicht zwischen den Fingerwurzeln. Annie krümmte die Finger und streckte sie wieder aus. Diese angenehme Berührung gefiel ihr. Danach umkreiste ich mit der Feder ihren Bauchnabel, bürstete über ihre Brüste, wurde in der Bewegung immer langsamer, bis ich nur noch winzige Bögen auf ihren Bauch zeichnete. Annie schloss die Augen. Ich fuhr wieder zu ihrem Hals hinauf. Sie bog mir ihren Hals entgegen. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte die Feder sie wohl nur zu sehr gekitzelt, aber jetzt wollte sie mir
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