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Die Gelehrten der Scheibenwelt

Die Gelehrten der Scheibenwelt

Titel: Die Gelehrten der Scheibenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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einer einzigen Art. Die frühesten Nachkommen, von denen wir Fossilien besitzen, sind der etwa einen Meter lange Pflanzenfresser Pisanosaurus und der Eoraptor , ein ebenso großes Raubtier, beide aus der Zeit vor ungefähr 230 Millionen Jahren.
    Vor 215 Millionen Jahren war die Vielfalt der Dinosaurier erheblich gewachsen. Es gab breite Amphibien, von schwerem Körperbau und gut einen Meter lang, wie auch eine Vielzahl kleiner, die eher wie überproportionierte Salamander aussahen. Es gab die größeren synapsiden Reptilien, die von stämmigen Beinen getragen wurden: Manche hatten knochige Segel auf dem Rücken, manche waren Pflanzenfresser vom Maß eines Esels, manche Raubtiere so groß wie Hyänen. Es gab viele Arten von aktiveren hundegroßen Tieren.
    Ihre Nachkommen, die Therapsiden, sollten zu den Vorfahren der Säugetiere werden, kleine Kerle namens Morganucodontiden, auf die wir noch zurückkommen werden. Das waren kleine Tiere, und wer etwas hermachte, gehörte wohl größtenteils zu den Dinosauriern. 150 Millionen Jahre lang, von vor 215 bis vor 65 Millionen Jahren, war jedes Landtier, welches mehr als einen Meter lang war, ein Dinosaurier.
    Neben diesen säugetierähnlichen Reptilien gab es in den Wäldern ein paar aktive Raubtiere, so groß wie Känguruhs und Wallabies. Diese wenig einnehmenden Wesen waren die frühesten Dinosaurier. Man hätte ihnen ihre großartige Zukunft nicht angesehen; sie waren einfach nur ein Teil der Landfauna, die aus den dunklen feuchten Karbonwäldern kam und sich in der trockeneren Perm-Periode einrichtete. Wenn Sie in jenen Wäldern umherspaziert wären, hätten Sie wahrscheinlich ein paar von diesen Tieren gesehen; sie waren ziemlich langsam und dumm und hätten Sie wahrscheinlich auf ziemlich behäbige Krokodilart angegriffen. Sie waren aber weder so klug wie Krokodile noch so schnell.
    Mindestens ebenso wichtig wie die Dinosaurier war etwas, was im Film weitaus weniger spektakulär aussieht: Erdboden. Bis dahin hatte der Erdboden im Laufe der Karbonzeit den größten Teil seines komplexen Ökosystems entwickelt: mindestens fünfzig in Wechselwirkung stehende Bakerienarten, mehrere sehr unterschiedliche Arten von Pilzen, Insekten, Würmern, Protozoen. Der Boden war zu einer großartigen Grundlage für das Wachstum von Landpflanzen geworden. Diese Wälder waren nicht ausgehungert wie die modernen Regenwälder mit ihren fünfzehn Zentimetern Erdboden und einer Netto-Sauerstofferzeugung von null. O nein. Die Kohle, die wir zum Heizen und zur Energieerzeugung verbrennen, wurde im Karbon abgelagert, und jede Tonne Kohlenstoff, die von den Wäldern abgelagert wurde, setzte mehr als das Doppelte ihres Gewichts an Sauerstoff in die Luft frei. Ebenso wie jede Tonne Kohle, die wir heute verbrennen, ebendiese Menge Sauerstoff benötigt, um wieder Kohlendioxid zu bilden.
    Damals wuchsen die Pflanzen so schnell wie heutzutage Krautgewächse, doch viele wurden auch groß. Jene Pflanzen hatten keine hölzernen Stämme, sie ähnelten großen Baumfarnen, und die Wesen, die sich von ihnen ernährten, lieferten einen großen Beitrag zur terrestrischen Ökologie. Bis das Gras wirklich die Herrschaft übernahm, kurz nach dem Ableben der Dinosaurier, und Savannen und Pampas zur Grundlage der riesigen Herden pflanzenfressender Säugetiere machte, war jener auf tiefem Erdboden wachsende Wald die Ernähungsgrundlage der gesamten Landfauna. Und die altertümliche Landfauna gewann ihre Vielfalt in jenen Wäldern, an ihren Rändern und in den Sümpfen, in die sie sich so oft verwandelten.
    Es gab im späteren Karbon und zu Beginn des Perms mehrere frühe Raubtiere, die Waranen ähnelten, und ihre Verwandten sind uns als Eidechsen und Schlangen erhalten geblieben. Um aber eine bessere Vorstellung zu bekommen, wie jene frühen Reptilien wirklich aussahen und wie sie sich verhielten, sollten Sie sich die Brückenechse anschauen, ein echtes ›lebendes Fossil‹ von den Inseln vor der Küste Neuseelands. Sie können wahrscheinlich im Zoo Ihrer Stadt eine finden. Sie ist langsam, sie ist dumm, und jeder moderne Leguan oder Waran kann im Kreis um sie herumlaufen (teilweise, weil sie an kälteres Klima angepaßt ist); aber sie kann als Warnung dienen, daß Sie sich die Echsen der Permzeit nicht wie irgendwelche Geckos oder Pythons oder Leguane vorstellen sollten, die Sie gesehen haben mögen.
    So langsam sie gewesen sein mag, diese Entwicklungslinie wurde außerordentlich vielfältig. Ihre adaptive

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