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Die Geliebte des Koenigs

Die Geliebte des Koenigs

Titel: Die Geliebte des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter
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zu schauen, Amans fröhlichem Lachen zu lauschen …“ Sharifs undurchdringliche Miene entlockte ihr ein Seufzen. „Sicher kannst du es schon nicht mehr hören, aber ich vermisse die beiden so schrecklich. Über sie zu reden hilft mir wenigstens ein bisschen. Sie waren so liebenswert und voller Leben, dass es niemanden gibt, der sie mir ersetzen kann. Und das würde ich auch gar nicht wollen.“
    „Meinetwegen kannst du gern über die beiden reden“, entgegnete Sharif leise. „Denn du bist die Einzige, die es noch tut. – Du hast sie wirklich geliebt, nicht wahr?“
    „Du weißt doch, dass deine Schwestern meine besten Freundinnen waren.“ Sie sah ihn an – und mit einem Mal war sie sich nicht mehr sicher, ob er es tatsächlich wusste. „Sharif, du hast immer gewusst, wie nahe deine Schwestern und ich uns standen.“
    „Manchmal weiß man nicht, was wahr ist. Es ist schwierig zu entscheiden, was wirklich ist, und was nur Einbildung …“, lautete seine unergründliche Antwort. „In den letzten Jahren habe ich lernen müssen, dass vieles nicht so ist, wie es zunächst erscheint.“
    „Zum Beispiel?“
    Einen Moment lang schien er antworten zu wollen, doch dann schüttelte er den Kopf. „Es freut mich jedenfalls, dass du meine Schwestern nicht vergessen hast. Meine Mutter redet nie von ihnen.“
    „Und du auch nicht?“
    „Ich hätte es vielleicht tun sollen, aber ich habe es versäumt. Inzwischen sind so viele Jahre vergangen. Ihr unerwarteter Tod hat damals so viel Leid verursacht … Ich glaube, dass wir alle versucht haben, weiterzumachen und zu vergessen.“
    Schweigend hingen die beiden ihren Gedanken nach.
    Irgendwann beugte Jesslyn sich vor und tat ein paar Teelöffel Zucker in ihren Kaffee.
    „Und dein Bruder Khalid? Erwähnt er sie auch nie? Die drei standen einander doch besonders nah.“
    „Ja. Ich weiß nicht, wen dieser Schicksalsschlag damals am schlimmsten getroffen hat. Meinen Vater, meine Mutter oder Khalid. Er war drei Jahre jünger als die Mädchen, die absolut vernarrt in ihren kleinen Bruder waren. Khalid hat sich in den Jahren nach ihrem Tod zurückgezogen und bereitet uns ziemliche Sorgen. Ich habe ihn seit über einem Jahr nicht mehr zu Gesicht bekommen.“
    „Wo lebt er denn?“
    „Mitten in der Wüste, im Great Sadad Desert. Er ist unser Nomade. Ein Gelehrter und Einsiedler und deshalb sehr schwer zu erreichen.“ Er machte eine ungeduldige Handbewegung. „Aber man kann auch nicht jeden retten, und schon gar nicht gegen dessen Willen.“
    „Sharif, bist du wütend auf mich?“
    „Wie kommst du darauf?“
    Sie wusste es auch nicht, es war nur ein Gefühl. Er hatte die Frau geheiratet, die er haben wollte, und das Leben gelebt, das er sich erträumt hatte.
    Oder nicht?
    Sharif streckte die Hand aus und berührte das funkelnde Diamantcollier. Er verharrte kurz, dann strich er mit den Fingerspitzen zu den Südseeperlen und schließlich zur Saphirkette.
    Jesslyns Atem beschleunigte sich, und ihr Herz pochte heftig, als er sacht, so sacht über die Wölbung ihrer Brüste strich. Er wusste genau, was er tat.
    „Seltsam … ich habe dich mir hier im Palast nie vorstellen können“, murmelte er. Aufreizend langsam ließ er seine Finger über ihre Brüste gleiten und berührte ihre aufgerichteten Brustspitzen. „Du warst immer so klug und nett und süß. So geradeheraus und ansteckend fröhlich. Aber ein bisschen … na ja, du wirktest ein bisschen zu lässig in deinen alten Lieblingsjeans und den weiten Shirts. Doch jetzt bist du anders … einfach nur umwerfend. Atemberaubend.“
    Während er redete, hörte er nicht auf, mit seinen Fingerspitzen über ihre Brüste zu streichen. Und Jesslyn wehrte sich nicht dagegen. Sie konnte es nicht, und sie wollte es nicht. Im Gegenteil … Zu lange hatte sie darauf gewartet. Und sie sehnte sich nach mehr.
    Seine Berührungen waren vertraut und gleichzeitig aufregend neu und animierend.
    Sie wollte seine Hände überall auf ihrem Körper spüren … auf ihrem Bauch, ihren Hüften, den Schenkeln …
    Aber sie wusste, dass Sharif nicht wirklich an ihr interessiert war. Er berührte sie nur so intim, um sie zu quälen.
    Entschlossen löste sie sich von ihm. „Du hast damals die richtige Frau zu deiner Königin gemacht.“ Sie nahm die erste Halskette ab und drückte sie ihm in die Hand. Kerzenlicht verfing sich in den Brillanten, die wie Sterne funkelten. „Deine Mutter war mit ihr einverstanden, dein Vater ebenso. Du hast jeden

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