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Die Geliebte des Koenigs

Die Geliebte des Koenigs

Titel: Die Geliebte des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter
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trotzdem ein netter Besuch, nicht wahr?“, warf Jesslyn ein. „Sicher habt ihr euch unterhalten und ihm von eurem Tag erzählt.“
    Alle drei Mädchen schüttelten den Kopf.
    „Warum nicht?“
    „Wir dürfen ihn nicht belästigen“, verriet Takia.
    Jesslyn sah von einer zur anderen. „Warum nicht?“
    „ Jaddah , unsere Großmutter, hat gesagt, dass er viele Sorgen hat und wir ihn schonen müssen“, ergänzte Saba.
    „Aber ihr belästigt ihn doch nicht, wenn ihr ihm von eurem Tag erzählt. Er ist euer Vater, er möchte das gern mit euch teilen.“
    Die Mädchen blickten einander an.
    „Wir dürfen ihn nicht stören“, beharrte Jinan stur. „Er ist der König.“
    Jesslyn schluckte und bemühte sich, ihre Erschütterung zu verbergen. Jetzt war sie entschlossener denn je, so schnell wie möglich ein offenes und ernstes Wort mit Sharif zu wechseln.
    Doch sie musste sich noch fünf weitere Tage gedulden …
    Und dann war endlich der Freitag da, an dem Sharif im Palast zurückerwartet wurde.
    Den ganzen Tag über behielt Jesslyn die Zeit im Auge. Gegen zehn Uhr am Abend hatte ihre Geduld schließlich ein Ende. Mit festen Schritten verließ sie ihre Suite. Sie ignorierte Mehtas ängstliche Frage, wohin sie um diese Zeit noch wolle, und marschierte direkt zu Sharifs persönlichen Räumlichkeiten.
    Sharifs Butler war offensichtlich bereits informiert worden, dass sie auf dem Weg war. Auf dem Flur fing er sie ab und erklärte ihr, dass Seine Hoheit noch nicht zurück war.
    Jesslyn blickte den Butler einen Moment lang an. „Ich muss ihn sehen!“
    „Aber er ist noch nicht da“, erwiderte der Butler.
    „Er wird heute noch zurückerwartet, nicht wahr?“
    „Ja, doch es kann sehr spät werden. Ich werde Seiner Königlichen Hoheit mitteilen, dass Sie ihn dringend sprechen müssen, und morgen können Sie dann …“
    „Ich werde mich nicht bis morgen gedulden. Ich werde hier vor seiner Suite auf ihn warten.“
    „Das können Sie nicht.“
    „Warum?“
    „Es … es gibt keine Sitzgelegenheit.“
    „Dann stehe ich eben.“
    „Das geht nicht! Es schickt sich nicht.“
    „Warum nicht?“
    Der alte Butler war vollkommen perplex. Er warf einen Blick über die Schulter und rang hilflos die Hände. Fast hätte Jesslyn Mitleid mit ihm bekommen.
    „Ich muss mit Seiner Hoheit sprechen.“ Sie schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. „Und ich werde hier warten, bis er kommt.“
    Der arme Butler deutete eine Verbeugung an und ging. Einige Minuten später kehrte er mit einem Klappstuhl und einem Kissen in der Hand zurück.
    „Danke, das ist ausgesprochen reizend von Ihnen.“ Jesslyn strahlte ihn dankbar an.
    Er zog sich zurück, und für Jesslyn begann eine lange und ermüdende Wartezeit. Aus fünf Minuten wurden fünfzehn, dann dreißig, dann war eine Stunde vergangen …
    Irgendwann fielen ihr die Augen zu.
    „Was machst du hier?“
    Sharifs dunkle Stimme holte sie unsanft zurück in die unbequeme Wirklichkeit. Nur widerstrebend öffnete Jesslyn die Augen. „Auf dich warten, was sonst?“, murmelte sie und versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken. „Sie haben gesagt, du kommst noch heute Nacht zurück, und ich muss unbedingt mit dir sprechen.“
    „Es ist fast drei Uhr am Morgen.“
    „Oh, doch so spät …“ Jesslyn wollte aufstehen, sank aber mit einem Aufstöhnen zurück. „Ich fürchte, mein Bein ist eingeschlafen.“
    „Seit wann sitzt du hier?“, fragte er grimmig.
    Sie gähnte. „Seit zehn.“
    „Also fast fünf Stunden. Unglaublich!“
    „Ich habe darauf bestanden. Du hast nicht zurückgerufen, und dabei habe ich dir so viele Nachrichten geschickt.“
    „Unglaublich“, wiederholte Sharif. Unvermittelt ging er neben ihr in die Hocke und schloss sie in die Arme.
    Jesslyn versteifte sich. „Was soll das?“
    Er hob sie hoch und stand auf. „Ich bringe dich zurück in dein Zimmer.“
    Diese unverhoffte Nähe seines warmen, starken Körpers rief Gefühle in ihr wach, für die es nur eine Linderung gab … „Lass mich runter“, flüsterte sie. „Ich kann jetzt wieder selbst laufen.“
    „Wir sind gleich da.“
    Leichtfüßig lief er die wenigen Stufen zu ihrer Suite hinunter und trug Jesslyn ins Schlafzimmer.
    „Du hast also die halbe Nacht nur darauf gewartet, mich zu sehen?“, raunte er Jesslyn ins Ohr, während er sie behutsam auf dem breiten Himmelbett absetzte.
    „Das wäre nicht nötig gewesen, wenn du meine Nachrichten beantwortet hättest“, gab sie prompt zurück.
    Sharif

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